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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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tanzten ohne Ende.
Sir Paul Masters hatte sich seit den ersten Tagen seiner Kriegerausbildung vor über zwanzig Jahren nicht mehr so wohl gefühlt. Jetzt schien alles so, wie es sein sollte. MechKrieger zu sein, war nicht mehr nur ein Job unter vielen. Es war eine Berufung.
Er schaute in sein Weinglas und lachte. Alles fügte sich zusammen. Es würde funktionieren.
Einige der Gäste drängten sich schockiert zusammen. Sie waren vom Treueschwur der MechKrieger völlig überrascht worden und klammerten sich aneinander, als die vertrauten sozialen Strukturen um sie herum zerbrachen.
Dabei ging es nicht einfach nur darum, daß sie jetzt Ritter waren. MechKrieger waren schon immer Ritter gewesen. Und auch Thomas’ offene Unterstützung des Feudalismus war nicht der Punkt. Interstellare Regierungen waren fast ebenso lange feudalistisch organisiert, wie die Menschheit unter den Sternen siedelte. In der gesamten Liga Freier Welten – in der gesamten Inneren Sphäre – gab es Grafen, Barone, Herzoginnen. Sie regierten über Kontinente, Asteroidengürtel oder Welten, waren verantwortlich für die Sicherheit der Bevölkerung und fungierten als Augen, Ohren und starke Hand ihres Herrschers, denn außer zwischen den wichtigsten der Planeten waren die Kommunikationswege langwierig, und Reisen dauerten noch länger. Häufig hatten die Fürsten kaum etwas mit den Welten zu tun, über die sie wachten; sie waren einfach nur Teil eines interstellaren Überbaus über den örtlichen Systemregierungen. Ein Adliger konnte Baron eines Planeten mit der Regierungsform einer konstitutionellen Republik sein, und sich überhaupt nicht in die dortige Politik einmischen, solange alles glatt lief. Aber er konnte sich ebensogut tagtäglich einmischen. Solange er die Wünsche seines Lehnsherren ausführte, war es allein die Sache des Vasallen, wie er sich benahm.
Nein, was einige der Gäste aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, war, daß Thomas es ernst meinte. Seit mindestens einem Jahrhundert war das theoretische Band der Gefolgschaft zwischen Lehnsherr und Vasall verdunstet wie Meerwasser auf einer Felsenklippe. Offensichtlich waren Thomas dem Idealisten, Thomas dem Emporkömmling – der eigentlich überhaupt kein Recht auf den Thron eines Nachfolgerfürsten hatte – die romantischen Bilder des Feudalismus zu Kopf gestiegen.
Eine Frau trat auf Paul Masters zu. Er rief sich ihren Namen ins Gedächtnis: Boyer. »Tanzen Sie?«
Sie war klein, mit kurzem braunen Haar, die Haut von der Sonne dunkel gebräunt. Er fühlte sich zu ihr hingezogen. Die Leichtigkeit des Abends ließ ihre strahlenden, intelligenten Augen besonders intensiv leuchten. Er fühlte, daß auch sie die Feier mit einer intimen Vereinigung krönen wollte.
»Dame Boyer«, begrüßte Masters sie mit ihrem neuen Titel. Er stellte sein Glas auf einen Tisch in der Nähe.
»Sir Masters«, erwiderte sie und lächelte. Er nahm ihre Hand und legte den Arm um ihre Taille, während er sie auf den Tanzboden führte.
Sie hatten beide schon einigen Alkohol zu sich genommen, und sie wankten ungeschickt und alles andere als im Takt der Musik übers Parkett. Sie lachte und legte ihren Kopf an seine Brust. Ihr Lachen verwandelte sich in ein Brummen, worauf sie noch lauter lachte. Masters stimmte mit einem tiefen Poltern ein.
»Verzeihung«, entschuldigte er sich, mit Tränen in den Augenwinkeln.
»Nein, nein, das ist in Ordnung. Alles ist in bester Ordnung.«
Als ihr Lachen verklang, zog er sie an sich. Sie tanzten langsamer, versuchten, ihren Schwung unter Kontrolle zu bekommen. Sie behielt den Kopf an seiner Brust, und als sie sprach, spürte er die Worte an seinem Herzen vibrieren. »Ist das ein Traum?« Ihre Stimme war ernst. Sie mußte die gleichen Zweifel spüren, die Masters geplagt hatten, als er den Plan des Ritterordens vor Monaten mit Thomas besprochen hatte.
»Nein. Es ist kein Traum. Ob es funktionieren wird, ob es uns Glück oder Unglück bringen wird, kann ich nicht sagen, aber es ist Wirklichkeit.«
Sie wurden noch langsamer, waren ganz und gar aus dem Rhythmus der lebhaften Musik. Andere Paare wirbelten in einem Rausch von Farben und Gelächter um sie herum. Boyer hob den Kopf, brachte ihre Lippen in die Höhe seines Halses. Er fühlte ihren warmen Atem auf der Haut, blies seinen Atem in ihr Ohr. »Oh«, stieß sie aus, und lachte.
Eine Stimme drang in ihre Zweisamkeit ein. »Sir Masters?«
Ohne sich umzudrehen, bellte Masters »Was?« Er hoffte, der Tonfall machte seinen Wunsch,

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