BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges
Gibson gelandet und wollen Teil seiner Kultur werden.« Blanes Schultern sackten nach unten. »Manchmal bin ich einfach nicht fähig, mit Prinzipal Hsiang und der Gräfin Dystar zu arbeiten. Die Wahren Gläubigen werden Zeit brauchen, sich in die Gesellschaft Gibsons zu integrieren.« »Wie das?« fragte Masters.
»Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Es scheint immer irgend etwas Undefinierbares im Blick Hsiangs und Dystars zu liegen, wenn sie mit mir sprechen. Tut mir leid, ich war noch nicht in der Lage, es ganz zu ergründen.« Er lachte. »Wahrscheinlich könnte ich dann mit ihnen fertig werden. Zum Glück scheint mein erster Stellvertreter, Präzentor Starling, eine freundschaftliche Beziehung zu ihnen aufgebaut zu haben. Und zur Bevölkerung Gibsons. Wir haben natürlich unsere theologischen Differenzen, Starling und ich. Aber auf den meisten anderen Gebieten stimmen wir überein. Er ist ein eingewanderter Wahrer Gläubiger, kam zusammen mit Präzentor Martialum Arian. Ich wußte von Anfang an, daß ich die unter den geänderten Umständen notwendigen Beziehungen mit der Regierung und Bevölkerung Gibsons nicht aufbauen konnte. Dazu brauchte ich jemand Jüngeren, jemand, der lange Zeit dort leben würde.«
»Dann ist es beschlossen. Sir Masters wird uns beiden als Augen und Ohren auf Gibson dienen. Paul, wann kannst du abfliegen?«
Masters schüttelte die gespielte Gleichgültigkeit ab und nahm Haltung an. »Wann immer Sie befehlen, Sir.«
»Ich kann nicht gerade behaupten, daß mir der Mann gefällt«, stellte Masters fest, nachdem Präzentor Blane sich kurz darauf verabschiedet hatte.
»Du bist betrunken, und er ist ein ruppiger alter Wahrer Gläubiger. Er wird dir niemals vertrauen, was auch geschieht, und du bist angeheitert genug, dich dadurch beleidigt zu fühlen. Laß uns darüber reden, welche Aufgabe dich auf Gibson erwartet.«
Masters ließ sich wieder in den Sessel fallen. »Ich dachte, ich soll erkunden und berichten. Und helfen, den Aufstand niederzuschlagen.«
»Ja, aber das ist nicht alles.«
»Was noch?«
»Ich schicke fünfzig von euch, fünfzig Ritter der Inneren Sphäre, in die Liga Freier Welten hinaus, um nach Problemen zu suchen. Wir brauchen Orte, an denen die Ritter ›Gutes tun‹ können. Du mußt einschätzen, ob die Situation auf Gibson sich für eine gute Geschichte eignet.«
»Ah, eine gute Geschichte. Wie Malory? Ich verstehe.«
Thomas lachte. »Das bezweifle ich. Noch nicht. Nicht in deinem Zustand. Aber später wirst du es verstehen.«
An der Tür ertönte ein Klopfen. »Herein.«
Ein Page öffnete die Tür. »Generalhauptmann, wir können die Gräfin Dystar nirgends finden. Möglicherweise ist sie schon gegangen.«
»Sucht hinter den verschlossenen Türen«, kommentierte Masters trocken.
»Sucht weiter«, wies Thomas den Pagen an. »Solange wir nicht sicher sein können, daß sie gegangen ist, wird weitergesucht.«
Masters’ Gedanken schlugen Purzelbäume, während Thomas mit dem Pagen redete. Er sollte nach Gibson fliegen, um nach einer guten Geschichte zu suchen? Was war er denn: ein Journalist? Die Vorstellung, eine gute Geschichte zu schreiben, hatte er ja noch gerade nachvollziehen können, aber die Idee, nach einer zu suchen… Je mehr er darüber nachdachte, desto verwirrter wurde er.
»Paul«, riß Thomas ihn aus seinen Gedanken, »du wirkst absolut morbide. Geh zu der Frau, von der du mir erzählt hast. Geh feiern.«
Masters’ Stimmung hob sich augenblicklich, und er stand auf. »Zu Befehl, mein Lehnsherr.«
Auf dem Weg zur Tür drehte er sich noch einmal um. »Was ist, wenn wir die Gräfin heute abend nicht mehr finden?«
»Du wirst Gelegenheit haben, mit ihr zu reden, wenn du auf Gibson bist.«
»Natürlich. Gute Nacht, Thomas.«
Masters ging hinaus und zog die Tür hinter sich ins Schloß.
Draußen auf dem Gang sah er die Gräfin Dystar auf sich zukommen, den Arm um die Taille eines Diplomaten aus dem Großherzogtum Oriente gelegt. Als sie Masters bemerkte, zog sie die Hand zurück und schickte den Mann mit ein paar Worten fort. Sie kam schnell auf Masters zu. Ihr Kleid knisterte bei ihren Schritten wie trockenes Laub.
»Wie geht es Ihnen, mein Lieber?« fragte sie. Ihre Hand hing einen Augenblick in der Nähe seiner Nase, die er hinter dem blutigen Taschentuch verbarg. »Ich habe gehört, was geschehen ist.« Er zog das Taschentuch weg und zeigte es ihr. »Meine Güte. Aber das wird bestimmt verheilen.«
»Das wird es.«
»Die meisten Regulaner sind
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