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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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sauber, präzise. Wenn wir nur unsere Ausrüstung aufstellen und alles erkennen könnten, was es in unserem Leben zu erkennen gibt, so wie wir die Spektralklasse eines Sterns, seine Bahn und so weiter bestimmen können.«
Masters erinnerte sich an das bizarre Gespräch mit der Gräfin. »Genaugenommen betrachte ich die Stille mit gemischten Gefühlen. Sie ist angenehm, wenn man nachdenken will, oder zur Entspannung, aber ich ziehe das Chaos des Lebendigen vor.«
Präzentor Blane drehte sich zu Masters um und warf ihm wieder diesen Blick zu, als betrachte er ein unerwünschtes Insekt. Dann entspannte sich seine Miene. »Natürlich. Wir alle sehen das Universum aus unserem persönlichen Blickwinkel.« Er wandte sich wieder den Sternen zu.
Masters beschloß, zumindest einen Versuch zu unternehmen, seine Beziehung zu Präzentor Blane zu verbessern. Auf Gibson würde er alle hochrangigen Freunde brauchen, die er finden konnte. »Schade, daß ComStar derzeit solche Probleme hat, Präzentor.«
»Ja, das Schisma. ComStar hat Jahrhunderte existiert und ist dabei mit jedem Jahr stärker geworden. Und nun ist der Orden zerbrochen. Es war wohl zu erwarten. Menschen verändern sich. Organisationen verändern sich. Der verbliebene Rumpf ComStars will die ›mystizistischen‹ Traditionen abschaffen, die Blake uns hinterlassen hat. Ich verstehe nicht, warum manche Leute glauben, die Dinge würden sich verbessern, wenn man Rituale abschafft. Für diejenigen unter uns, die Blakes Vision vertrauen und den überlieferten Methoden treu bleiben wollen, blieb keine andere Wahl, als fortzugehen.«
»Nun, die Liga Freier Welten weiß Ihre Entscheidung, sich hier niederzulassen, jedenfalls zu schätzen. Die Stärke von Blakes Wort und das Geld und das technische Wissen, die es mitgebracht hat, werden Ihre Anwesenheit hier zu einem gewaltigen Vorteil für uns machen.«
Präzentor Blanes Blick fiel auf das Buch auf Masters’ Schoß: Le Morte d’Arthur. »Ein gutes Buch?«
»Ein großartiges Buch.«
»Was für eine Sprache ist das?«
Masters drehte das Buch um und betrachtete es. »Der Titel ist in altterranischem Französisch, aber es wurde in Englisch geschrieben.«
Aus dem Kabinenlautsprecher drang eine Frauenstimme. »Achtung, Besatzung und Passagiere. Noch eine Minute bis zum Sprung ins System von Gibson.«
Präzentor Blane schloß die Augen und senkte den Kopf. Einen Augenblick später berührte er mit den Fingerspitzen die Kabinenwand. Masters konnte ihn nur anstarren, und als Präzentor Blane wieder aufsah, bemerkte er Masters’ fragenden Blick. »Ein Bittgebet«, erklärte er.
»Oh.«
»Ich habe dem Schiff dafür gedankt, daß es uns so weit gebracht hat, und ihm für die Reise durch den Hyperraum alles Gute gewünscht.« Masters wußte nicht, was er sagen sollte. Präzentor Blane bemerkte seine Verwirrung offensichtlich, denn er setzte seine Erklärung fort. »Wenn ein Wahrer Gläubiger dies tut, bittet er nicht etwa die Maschine zu funktionieren. Im Gegensatz zur gängigen Meinung über uns wissen wir sehr wohl, daß Maschinen auch ohne Gebete funktionieren. Aber wir bringen unseren Respekt vor der von Menschenhand geschaffenen Maschinerie zum Ausdruck. Da Technologie ein fundamentaler Bestandteil unseres Lebens ist, betrachten wir die Respektbezeugung ihr gegenüber als eine Methode, uns selbst Respekt zu zollen. Wenn wir der Technologie nicht mit Respekt begegnen, verlieren wir den Respekt für uns selbst.«
Die Lichter wurden schwächer, und die beiden Männer blickten auf den Schirm. Die Sternkonstellationen veränderten sich. Sie waren ohne Zeitverlust an den Rand des Sonnensystems von Gibson gesprungen. Die beiden warfen einander einen Blick zu und grinsten. Nur wenige Reisende waren so abgeklärt, daß das Wunder des Hyperraums sie nicht mehr berührte, geschweige denn körperliche Übelkeit erzeugte.
Masters dachte über Präzentor Blanes Worte nach. Seine Gedanken gefielen ihm, denn er sah die Beziehung zu seinem Mech in ähnlichem Licht. Er konnte seinen BattleMech nicht ausschließlich als Kriegsmaschine sehen. Das war der Weg, vor dem ihn seine Mutter gewarnt hatte.
»Präzentor, wenn ihnen die Frage nichts ausmacht: Als wir letzte Woche im Büro des Generalhauptmanns waren, haben sie mit ihm über die Frage diskutiert, ob der Fortschritt der Technologie gebremst werden sollte…«
Präzentor Blane hob die Hand. »Ich weiß, daß Sie damit keine bösen Absichten verbinden, aber es macht mir etwas aus. Diese Fragen sind

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