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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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Vorposten ausrücken. Fahr voraus und erkunde die Lage für mich.«
»Ja, Sir. Und viel Vergnügen heut abend.«
»Ich bezweifle es.«
Als Jen fertig war, schob sich Masters an ihr vorbei ins Cockpit, während sie an der Leiter nach unten kletterte. In der Kanzel war es dunkel. Die einzige Beleuchtung fiel durch das polarisierte Kanzeldach, das die Lichter des Frachtraums erheblich abschwächte.
Er packte den Neurohelm und zog ihn über Kopf und Schultern. Der Helm gestattete dem Bordcomputer, den Mech mit Hilfe des natürlichen Gleichgewichtssinnes des Piloten aufrecht zu halten. Die Kreiselstabilisatoren der Maschine reichten für grobe Bewegungen aus, aber bei schnellen Manövern war das menschliche Innenohr nicht zu übertreffen. Gleichzeitig diente der Helm als Sicherheitssystem des Mechs. Nachdem der Computer seinen Zugriffscode verifiziert hatte, leuchteten die Kontrollen auf. Die Konsolen tauchten die enge Kanzel in rotes, blaues und grünes Licht, und die Monitore vor Masters Pilotenliege erwachten flackernd zum Leben.
Er setzte den Feuerfalke langsam in Bewegung. Er fühlte den Reaktor brummen und das Knirschen der Myomerbündel, die menschliche Muskelfasern simulierten. Das linke Bein hob sich, bewegte sich vorwärts und senkte sich donnernd wieder. Das rechte Bein tat es ihm nach. Erschütterungen liefen durch den Stahlkoloß, und auch wenn die Stoßdämpfer den größten Teil der Vibrationen abschwächten, fühlte Masters doch deutlich die fünfundvierzig Tonnen bewegten Metalls unter sich. Er lachte. Er liebte dieses Gefühl.
Er sah nach unten. Die Frachtarbeiter hatten ihre Arbeit unterbrochen und starrten zu seinem Mech hoch. Auf ihren Gesichtern sah er Staunen und nicht wenig Furcht. Er drehte den Mech zum Tor des Frachtraums. Es war schön, ein MechKrieger zu sein.
7
    Raumhafen Omen
Gibson
Prinzipalität Gibson
Liga Freier Welten
22. Januar 3055
    Masters stellte seinen Feuerfalke im BattleMech-Sicherheitsbereich ab, bevor er zum Offiziersparkplatz ging, um Präzentor Blane zu treffen. Über ihm leuchtete der blaue Himmel von Gibson. In der Ferne zogen streifige dunkle Wolken über den Horizont. Es war warm, aber man konnte die ersten zaghaften Vorboten der Nachtkühle wahrnehmen.
    Eine schwarze Limousine mit Standern an beiden Kotflügeln erwartete ihn. Der linke Stander zeigte eine rote Chimäre auf blauem Feld, die Flagge der Prinzipalität Gibson, entstanden, als Gibson sich aus dem Fürstentum Regulus gelöst und mit den Welten Molokai und Clipper zu einem neuen Teilstaat der Liga zusammengeschlossen hatte. Der zweite Stander gehörte Blakes Wort. Er zeigte ein nach unten gerichtetes Schwert, in dessen Parierstange eine neue Version des ComStar-Symbols integriert war. Masters konnte sehen, daß sich innerhalb kurzer Zeit eine enge Beziehung zwischen Hsiangs Regierung und den Wahren Gläubigen entwickelt hatte.
    Ein Chauffeur stieg aus dem Wagen und öffnete die Tür für Masters. Der Mann trug eine schwarze Uniform, und seine Augen brannten mit einem Feuer, das Masters überraschte. Er hielt die Tür vorsichtig, wie die Hand eines kleinen Kindes, das umsorgt werden mußte. Ein Wahrer Gläubiger, dachte Masters, und in seiner Hingabe noch radikaler als Blane.
    Er glitt auf den Rücksitz neben Präzentor Blane, der sich gerade einen Drink aus der Bar des Wagens nahm. »Ah«, begrüßte ihn der rundliche Würdenträger.
    »Ich würde mich vor der Feier gerne noch umziehen.« »Es ist für alles gesorgt. In Burg Dystar wartet ein Zimmer auf sie. Die Gräfin lädt sie ein, als ihr Gast die Nacht dort zu verbringen. Sie werden sich frisch machen und umziehen können, bevor sie zur Feier in Hsiangs Palast gebracht werden.«
    »Ein ziemliches Pensum.«
    »Ich denke, wir alle möchten etwas von Ihnen abhaben, Sir Masters«, zwinkerte Blane ihm zu.
Der Wagen startete und fuhr durch die engen Gassen des Raumhafenviertels. Masters betrachtete aufmerksam, was er durch das Wagenfenster zu sehen bekam. Die Kleidung der Einheimischen war eine Mixtur aus Kleidungsstilen terranischer Kulturen vor Kerenskys Exodus: Die Männer trugen Dashikis, die Frauen Turbane und Dirndl oder Kimonos. Er hatte schon gehört, daß die verschiedenen Volksgruppen auf Gibson verbissen an ihren überlieferten Sitten und Gebräuchen festhielten, und was er sah, schien dies zu bestätigen. Wenn er sich recht erinnerte, war Gibson aus dem Fürstentum Regulus ausgeschieden, als die regulanischen Herrscher versucht hatten, den Hinduismus

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