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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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Schulter. »Was zählen Sie?«
    »Die Blätter, Sir. Einhundertfünf. Einhundertsechs. Einhundertsieben…«
    Hinter ihnen erklang das tiefe Brummen des Schwebers von Trupp Eins. Masters drehte sich um und ging dem Geräusch entgegen. In seinem Rücken zählte Spinard weiter. Als er das Schlachtfeld überquerte, blieb Blut und Schlamm an seinen Stiefeln kleben. Jetzt sah er die Leichen überall, unter den Sträuchern und in den Schatten des Waldes.
    Er hatte keinen dieser Soldaten gekannt. Sie waren am Tag seiner Ankunft gefallen, und er kannte keinen von ihnen. Er klammerte sich an diesen Gedanken und fand Trost darin.
    Chick stieg aus dem Schweber. »Verflucht«, war alles, war er sagte, als er sich umblickte. Der Gemeine folgte ihm. Masters sah, wie er von einem Gefühlsausbruch geschüttelt wurde, aber dann setzte der Soldat eine unbeteiligte Miene auf, als wollte er sagen: »Das schon wieder.«
    »Es war mehr als nur ein Zug in diesem Gebiet.«
    »Das können Sie laut sagen«, bestätigte Chick. Er bemerkte Spinard. »Was ist mit dem Blechkamerad?«
    »Er… er zählt die Blätter des Gebüschs.«
    Einen Augenblick sah Chick ihn mit leerer Miene an, dann trat ein Grinsen auf seine Züge. »Er zählt! Ich habe mich gefragt, was, zum Teufel, in den letzten fünf Wochen mit ihm los war.«
    »Wie?«
    »Ich hab ihn seit über einem Monat vor sich hin murmeln sehen. Manchmal starrt er nur auf seinen Mech und murmelt etwas. Oder er starrt in der Messe sein Gemüse an und murmelt. Er wird wohl die ganze Zeit gezählt haben. Gezählt, gezählt, gezählt. Die Nieten an seinem Mech, die Maiskörner auf seinem Teller. Blakes Wort zählt.« Er sah zu den BattleMechs hoch, die um ihn herum aufragten. »Ich hasse diese Kerle.«
    »Sergeant?«
    »Sperren Sie mich in den Bau, wenn Sie wollen, Sir. Aber Sie gehören nicht zu ihnen. Sie sehen es doch selbst, oder? Sie wissen, daß das hier nichts als eine wertlose Leichenfabrik ist. Ich habe es schon vorher in Ihrem Gesicht gesehen. Und jetzt sehe ich es wieder. Ritter der Inneren Sphäre, richtig?«
    »Ja.«
    »In Ordnung. Was machen wir mit den Toten?«
    »Suchen… suchen Sie zumindest nach Überlebenden. Wir kommen später wieder…« Er sah sich um. »Morgen über Tag werden wir die Kennmarken einsammeln. Bis dahin bleibt es so.«
    »Was ist mit dem Blechkameraden?«
    Masters sah sich um. »Darum kümmere ich mich schon. Steigen Sie wieder in den Schweber. Wir brechen sofort auf.« Er ging zurück zu Spinard, der inzwischen an einem anderen Strauch stand. »Wir müssen gehen.«
    »In Ordnung.« Spinard drehte sich um und ging zurück zu seinem Tomahawk. Überrascht trat Masters einen Schritt zurück. Er hatte erwartet, den Mann überreden zu müssen. Statt dessen kehrte Spinard mit gleichmäßigen, gemessenen Schritten zu seinem Mech zurück und kletterte hinauf ins Cockpit.
    Die Aktivitäten der nächsten Tage verliefen nach dem gleichen Schema, wenn auch die GFL-Abschüsse das Niveau jener Nacht nicht wieder erreichten. Das Bankkonto der Gräfin Dystar finanzierte ohne Probleme Ersatz für die Gefallenen, und Masters hatte das seltsame Gefühl, daß die Ersatztruppen auch eintreffen würden, wenn er sie nicht anforderte, frisch aus der Fabrik, bereit zur Ablieferung in den dichten gelben Wäldern.
    Immer wenn sie ein paar GFLs abschossen, strahlte Kapitän Ibn Sa’ud vor Vergnügen. In jeder Nacht holte er nach der Rückkehr der Patrouille ein schweres Kontobuch hervor und notierte Plus- und Minuspunkte der Lanze. »Diese Nacht kürzlich war schlimm«, pflegte er mit einem Kopfschütteln festzustellen. »Das müssen wir bald ausgleichen.« Im Verlauf der Tage nahm seine Zuversicht ab, und er wurde immer besorgter, daß die Verluste in Masters’ erster Nacht nicht rechtzeitig bis zum Monatsende, wenn Präzentor Martialum Arian die Resultate aller Vorposten einsammelte, auszugleichen waren.
    Masters versuchte währenddessen jeden Tag, Arian zu erreichen, um eine Ende der ständigen Vernichtungsjagden zu fordern. Außerdem wollte er Ersatz für Spinard anfordern. Der Mann verbrachte immer mehr Zeit im Innern seines Mechs. Er schlief sogar in der Kanzel. Er verließ die Maschine nur noch auf ausdrücklichen Befehl oder zum Essen. Als Masters Ibn Sa’ud von seinen Sorgen erzählte, lachte der Kapitän nur und antwortete: »Keine Bange. Das vergeht. Habe ich schon millionenmal gesehen.«
    Als Arian sich schließlich mit Masters in Verbindung setzte, war er außer sich. Außer

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