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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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sie umgebracht.«
    »Willkommen im Krieg.«
    »Hören Sie mit diesem Scheiß auf!«
    »Ich glaube, Sie sollten sich das hier ansehen«, meinte Jen und zog ein Stück Papier aus der Tasche. »Ich wollte es Ihnen morgen früh geben, aber…«
    Sie verstummte, und er nahm den Zettel. Auf dem Papier stand eine lange Liste. Ein paar Eintragungen erregten sofort seine Aufmerksamkeit:
    In Stacheldraht wickeln
    Kopf in den Schlamm tauchen – 80 Sekunden
    Messer in den Rücken schnüren
    Ohr durchschießen
    »Was ist das?«
    »Eine Liste, die ich gemacht habe, während ich den loyalen Soldaten zuhörte. Sie haben Witze darüber gemacht, wie sie mit Gefangenen umgehen.«
    Er sah noch einmal auf die Liste:… wenn Magen voller Wasser, prügeln, damit es zu… »Das kann nicht stimmen.«
    »Doch«, erklärte Chick. »GEL und Loyale foltern auf Teufel komm raus.« Er blickte zur Decke. »Sie kommen vom selben Planeten. Ich verstehe es nicht.«
    »Was ist mit den Söldnern von anderen Welten, Chick?« Als Chick den Blick abwendete, setzte er nach. »Raus damit.«
    »Es ist die Hölle hier, Sir. Was sie mit uns anstellen…«
    »Ich glaube es einfach nicht!«
    Chick sprach weiter. »Manchmal gehen wir einfach in die Dörfer. Verwüsten sie.«
    »Was?«
    »Sie nennen sie Freie Feuerzonen.«
    »Was?«
    »Freie Feuerzonen. Alles, was innerhalb der Zone lebt, ist Angriffsziel.«
    »Ein Schlachtfeld?«
    »Nein. Nicht wirklich. Man könnte es glauben, wenn man hört, wie wir darüber reden. Aber es sind einfach nur Gebiete, die als feindliches Gebiet klassifiziert sind. Riesige Gebiete. Alles, was in einem solchen Gebiet lebt, ist ein Feind und muß getötet werden.«
    »Abschußzahlen«, flüsterte Masters. Es war kaum zu hören.
    »Volltreffer, Sir. Ich habe keine Ahnung, wer die Freien Feuerzonen festlegt oder wie sie ermittelt werden. Soweit ich weiß, bestechen die Dörfer Leute wie Kapitän Ibn Sa’ud, damit ihr Dorf nicht zur Freien Feuerzone erklärt wird.«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Absolut, Sir. Ich habe keine Beweise. Aber mir ist bis heute noch nicht klar, was, zum Teufel, ein Gebiet zur Freien Feuerzone macht. Abgesehen davon, daß man viele warme Leichen braucht, um die Abschußzahlen einer Lanze hochzutreiben. Wir schießen einfach Leute ab, und Blake und die Loyalisten versichern uns, daß wir das richtige tun.« Chick hob die Hand an die Augen. Er seufzte und sagte: »Ich feuere weiter, aber wenn man erst mal genug Zehnjährige abgeknallt hat…«
    Masters verschlug es die Sprache. Er sah stumm zu Chick hoch, sein Gesicht eine Maske des Entsetzens.
    Chick ließ die Hand fallen und starrte zurück. »Kommen Sie mir nicht so. Diese Kinder – sie bringen dich um. Ich hab’s gesehen. Sie laufen auf dich zu und werfen eine Handgranate in die Schweberluke. Das ist kein Krieg. Es ist einfach nur ein Gemetzel. Alle schreien was von Religion. Die Blakes wollen ihre Religion. Alle ändern wollen ihre eigenen Religionen. Sie sind alle überzeugt, recht zu haben. Also dürfen sie umbringen, wen immer sie wollen. Mir ist inzwischen gleich, wen ich umbringe und wen nicht…« Er atmete tief durch. Er schien kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen, aber er riß sich zusammen. »Tut mir leid, Sir.«
    Peinliche Stille lag über dem Raum. »Na schön«, erklärte Masters schließlich. »Morgen gehe ich zurück nach Omen. Der Generalhauptmann erwägt Verhandlungen mit der GFL. Ich werde mit Präzentor Blane darüber reden, und dann werde ich Thomas Marik verständigen, daß die Lage hier außer Kontrolle ist. Denn das hier ist… das hier ist Wahnsinn.«
    Am nächsten Morgen erreichte Masters ein Anruf von der TOZ, bevor er in die Stadt aufbrechen konnte. Die beiden Renegatenmechs der Gräfin Dystar waren in der vorigen Nacht im Nagasakital gesehen worden. Er entschloß sich, seine Reise zu verschieben. Zwei wildgewordene Mechs waren zu gefährlich, um sie zu ignorieren. Er rückte mit der Mechlanze und den Söldner-Schwebertrupps aus.
    In seinem Cockpit sah Masters auf den Schirm. Die Langstreckenanzeige informierte ihn über die Bewegungen der drei anderen Mechs seiner Lanze. Dann schaltete er wieder um auf Kurzstrecke. Seine Mechgefährten verschwanden und machten Chicks Schweber Platz. Auf der Sichtscheibe sah Masters den Schweber fünfhundert Meter weiter rechts wie ein Boot auf dem Wasser durch das hohe Gras gleiten.
    Er schaltete das Funkgerät ein. »Tomahawk Eins, Totschläger Eins. Hier ist Feuerfalke Eins.« Nachdem

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