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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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zu kommen. Ohne Angst gab es auch keine Prüfung. Jeder Idiot konnte einen Knopf drücken.
    Jetzt war es still im Dorf, totenstill. Und heiß. Es war erst zehn, aber die Luft flimmerte schon vor Hitze. Fliegen schwärmten um die Leichen, die zerstückelten Körper, die zerrissenen Frauen, die zermalmten Kinder.
    Er stellte sich eine langsame Kamerafahrt entlang der leichenübersäten Szenerie vor. »Da! Seht es euch an! Tod! Krieg ist böse und falsch!« Was die Filmemacher immer vergaßen: Die Menschen, die einen Krieg führten, hielten diese Greuel grundsätzlich – für notwendig und deshalb akzeptabel. Unlogisch? Sicher, aber wenn die Verhandlungen scheiterten, war die Zeit für Logik längst vorbei.
    Hier auf Gibson war es genauso. Die Wahren Gläubigen brauchten eine neue Heimat, nachdem sie sich von ComStar abgespalten hatten, aber die Bewohner von Gibson wollten sie nicht aufnehmen. Sollte Blakes Wort zwischen den Sternen umherwandern, bis sie alle von der eisigen Kälte des Alls verschlungen worden waren? Nein. Sie waren von Thomas Marik, Generalhauptmann der Liga Freier Welten, hierher eingeladen worden und hatten eine Zuflucht versprochen bekommen. Und wenn sie um diese Zuflucht kämpfen mußten…
    Die Bewohner Gibsons konnten die Schrift an der Wand lesen. Die Wahren Gläubigen wurden schnell Teil von Hsiangs Freundeskreis und mit Aufträgen und Steuergeldern gemästet. Wer wußte, ob sie nicht eines Tages mehr von Hsiang verlangen würden? Ob sie den Menschen auf Gibson eines Tages ihre Religion aufzwingen würden? Die Gibsonier hatten kein Bedürfnis, schweigend abzuwarten und diesen Fanatikern ihr Seelenheil zu überlassen. Sie wollten die Wahren Gläubigen vertreiben, und zwar jetzt.
    Und so lagen zerschossene Leichen in verwüsteten Häusern. So war es nun einmal. Im Krieg starben Menschen.
    Aber mußten es so viele Zivilisten sein? Nein, aber dies war ein Guerillakrieg, und die Zivilisten standen an vorderster Front.
    Um ihn herum sammelten die Trupps die Verletzten mit Überlebenschance. Sie trugen sie zu Chicks Schweber, wo die Sanitäter eine provisorische Erste-Hilfe-Station eingerichtet hatten. Keiner der Bauern würde ganz geheilt werden können, und viele würden innerhalb weniger Wochen sterben.
    Die Soldaten schienen nur widerwillig zu arbeiten, und sie warfen Masters häufig finstere Blicke zu, wenn sie glaubten, er bemerke es nicht.
    Er sah vier Mann von Trupp Fünf neben einem Haufen Körper stehen und rauchen. »Bewegung da drüben!« brüllte er. Sie drehten sich langsam zu ihm um, schüttelten den Kopf und warfen die Zigaretten fort. Einer von ihnen beugte sich nach unten und zerrte eine schluchzende Frau unter den Leichen hervor. Sie war blutüberströmt, aber er konnte nicht erkennen, ob das Blut von anderen Opfern stammte oder ob sie selbst verletzt worden war.
    Valentine kam vorbei. Ihr unbeteiligter Gang stand in lächerlichem Kontrast zu der angerichteten Verwüstung. Sie sah ihn nicht an, aber er fragte: »Wo ist Spinard?«
    Sie wirbelte herum, und ihre Wut brach sich Bahn. »Was glauben Sie wohl, wo…« Aber sie bekam sich wieder in die Gewalt, räusperte sich und antwortete: »Er ist in seinem Mech, Sir.«
    »Ich habe ihm befohlen auszusteigen.«
    »Ja, Sir. Das haben Sie. Aber ich würde die Chance, daß er sein Gesicht außerhalb des Tomahawk sehen läßt, als sehr gering einschätzen.« Sie ging weiter, suchte das Gelände ab und gab Zahlen in ihren Compblock ein.
    Masters sah sich um. Er hätte nicht gewußt, wie er einen Dorfbewohner von einem Goffel unterscheiden sollte, und das sagte er ihr auch.
    »Nun, für die Zwecke dieser Aufstellung zähle ich sie alle.«
    Er war einen Augenblick wie vor den Kopf geschlagen. »Was?«
    »Ich zähle sie alle. Unter einer der Hütten haben wir eine Kiste Waffen gefunden. Panzerabwehrwaffen. Ich weiß nicht, woher sie sie hatten, aber sie hatten sie. Dieses Dorf hat sie versteckt.«
    »Jemand in diesem Dorf hat sie versteckt.«
    »Und der Rest des Dorfes hat den Mund gehalten. Sie zählen alle.« Sie blickte auf den Rechner und nickte.
    »Nach Berechnung dieser Abschußzahlen werden Sie und Spinard gut dastehen. Arian wird in Blanes Büro marschieren und melden können, daß der Krieg gut verläuft.«
    »Das ist sehr gut für den Kriegsverlauf. Wir haben ein GFL-Dorf angegriffen und ausgeschaltet. Die Überlebenden werden es sich zweimal überlegen, bevor sie noch einmal gegen uns aktiv werden.«
    »Die Überlebenden?« Er deutete

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