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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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auf die Verwüstung und mußte bei allem Entsetzen lachen. »Dieses Dorf ist eine einzige Ruine. Sie haben eine Kiste mit sechs Rak-Fäusten gefunden. Glauben Sie nicht, daß Sie ihre Zeit besser damit hätten zubringen können, die Quelle des GFL-Nachschubs zu suchen, statt Hunderte von Bauern zu töten, denen man die Kiste wahrscheinlich mit Waffengewalt aufgezwungen hat?«
    Sie ignorierte ihn. »Das Dorf liegt in Trümmern«, stellte sie fest, als rezitierte sie einen Katechismus. »Jetzt werden sie in eine Stadt ziehen. Wahrscheinlich nach Omen. Um so besser. Dort können wir sie besser im Auge behalten. Das flache Land wimmelt von Guerilleros. Da können wir nichts ausrichten. In der Stadt gehören sie uns.«
    Masters hob die Hände vor die Brust und legte die Fingerspitzen aneinander. Er erinnerte sich an die Slums am Rande von Omen und das Gespräch mit Präzentor Blane in der Limousine auf dem Weg vom Raumhafen in die Altstadt. »Das ist das Befriedungsprogramm?«
    »Sie haben also schon davon gehört.«
    »Ja. Aber es entspricht nicht dem, was ich mir darunter vorgestellt hatte.«
    »Wie auch immer.«
    Sie wanderte weiter, und ihre Finger flogen über die Tastatur. »Valentine«, rief er ihr hinterher, »ist irgend jemanden in der Armee schon einmal der Gedanke gekommen, daß es dämliche Tricks wie dieser sind, die dafür sorgen, daß die GFL trotz Ihrer Vernichtungsprogramme ständig weiter wächst? Sie treiben die Neutralen in die Arme der Guerilleros!« Sie beachtete ihn nicht.
    Masters hörte Kinderstimmen. Er blickte nach rechts und sah zwei kleine Knaben, etwa acht oder zehn Jahre alt, die an den Ärmeln von zwei Soldaten zerrten. Die Knaben trugen mit Schmutz und Blut bespritzte Kimonos. Tiefe Schnitte liefen über ihre Gesichter, und einer der beiden wischte sich ständig das Blut aus dem rechten Auge. Beide gestikulierten in Richtung Dorfrand, als wollten sie die Soldaten überreden, sie dorthin zu begleiten.
    Die Infanteristen stießen die Knaben beiseite, und als sie keine Ruhe gaben, zog einer von ihnen seine Waffe und richtete sie auf den kleineren der beiden.
    »Gemeiner!« brüllte Masters.
    Die Knaben zogen sich ängstlich zurück. Der Gemeine erkannte Masters und senkte widerstrebend die Waffe.
    »Stellen Sie fest, was die beiden wollen«, befahl Masters.
    »Sir. Sie behaupten, ihre Eltern wären unter einem eingestürzten Haus verschüttet«, rief der Soldat zurück.
    »Dann gehen Sie und holen Sie sie raus!«
    »Das ist eine Falle«, rief der Infanterist erbittert. Dann senkte er verlegen den Kopf. »Es könnte eine Falle sein, Sir.«
    Die Worte hallten durch Masters’ Gedanken. Es konnte tatsächlich eine Falle sein. Diese Dinge passierten. Chick hatte ihm davon erzählt. Was nun?
    Keine Hilfe für Kinder. Es könnte eine Falle sein.
    »Ihr zwei«, rief Masters, während er auf sie zuging. »Wir gehen zusammen.« Als er die Gruppe erreicht hatte, fragte er: »Eure Eltern sind da drüben?«
    »Ja, Sir. Bitte«, drängte der ältere Junge. »Sie brauchen Hilfe. Sie sterben!«
    »Bring uns hin.« Die beiden Soldaten, der eine blond, der andere dunkelhaarig, sahen Masters an, als habe er gerade ihr Todesurteil verkündet.
    Die Gruppe bahnte sich einen Weg durch das verwüstete Dorf und erreichte bald dessen Rand. Ein schmaler Trampelpfad führte zu einer eingestürzten Hütte in etwa fünfzehn Meter Entfernung.
    »Sie sind da drin«, sagte der ältere Knabe. »Sie sterben.« Das letzte Wort flüsterte er fast, während er zu Masters aufschaute.
    Die Knaben gingen weiter voran, gefolgt von dem blonden Soldaten, Masters und als Schlußmann dem zweiten Infanteristen. Unterwegs suchten Masters und die beiden Soldaten die Umgebung nach Heckenschützen und Minen ab, fanden aber nichts.
    Dann bemerkte Masters, nur ein paar Meter vor dem Haus, daß die Knaben ihre Gangart veränderten. Es war nichts ausgesprochen Auffälliges an ihrer neuen Gehweise, nur etwas mehr Schwung beim Heben des Beines, wie, um einen über den Weg gespannten Draht zu vermeiden.
    Einen über den Weg gespannten Draht.
    Masters packte den blonden Soldaten, als er gerade mit dem Knöchel den Auslöser berühren wollte. Er riß ihn nach hinten weg, fort von dem Draht, und sie stürzten zu Boden. Der ältere Junge drehte sich um, erkannte, was geschehen war und kam zurückgerannt, um den Draht selbst auszulösen. Während Masters sich herumwälzte, um auf die Füße zu kommen, sprang der Knabe nach dem Draht, in der Hoffnung,

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