Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
Vom Netzwerk:
Spinard und Valentine sich gemeldet hatten, fuhr er fort. »Sie nehmen das Gebiet um Padang. Die Mechs könnten dort oder zumindest in der näheren Umgebung postiert sein.« Die beiden MechKrieger bestätigten seinen Befehl. Dann rief er Beigrade. »Dunkelfalke Eins, Sie bleiben bei mir. Wir marschieren zum Zyklonkamm und wieder zurück.« Auf dem Schirm teilten die Punkte sich auf.
    Wenn sie die Mechs nur fanden… Das wäre mehr nach seinem Geschmack, auch wenn es noch nicht ganz korrekt war. Für eine richtige Schlacht brauchte es Herolde, einen von beiden Seiten akzeptierten Austragungsort, in Schlachtreihe aufgestellte BattleMechs.
    Die Leute, mit denen er redete, die Zivilisten, dachten häufig, daß solche Schlachten, die den rituellen Gefechten solch alter terranischer Kulturen wie der des feudalen England oder Japan nachempfunden waren, wenig Raum für Taktik oder individuelle Fähigkeiten boten. Dem war jedoch nicht so. Möglicherweise war es vor Generationen so gewesen, als Soldaten in dichter Blockformation marschierten und aufeinanderprallten. Aber bessere Waffen und bessere Panzerung gestatteten dem einzelnen Krieger eine wichtigere Rolle.
    Das war die Prüfung des rituellen Kampfes: Das Gefecht fand offen statt. Es verlangte von jedem Kämpfer die Kunst der Improvisation. Wenn es eine Überraschung gab, dann nur vor der Nase des Gegners. Die Wendungen im Kampfgeschick erforderten schnelles, flüssiges Denken unter härtester Belastung. Hier stellte der Krieger sein Können unter Beweis – indem er den Gegner in einem Augenblick übertölpelte.
    Die Vernichtungswerkzeuge der Vergangenheit – Giftgas, Atomwaffen und andere – waren verboten, weil sie unmenschlich waren. Aber der Krieg an sich war unmenschlich. Der Krieg verlangte, daß Menschen einander umbrachten. Das war in sich unmenschlich. Nein. Der entscheidende Punkt war, daß Gas und nukleare Feuerbälle einfach nur freigesetzt wurden – sie boten keinen Raum mehr für die Fähigkeiten eines Kriegers. Ohne Bedarf für diese Fähigkeiten gab es keinen Bedarf mehr für den Krieger. Und ohne diesen Bedarf gab es für Menschen wie ihn keinen Platz mehr in der Gesellschaft.
    Er wußte, daß irgend etwas in seinem Blut danach verlangte, unter Feuer Entscheidungen zu treffen. Er fühlte sich niemals so lebendig wie am Steuer seines Mechs, wenn er den Gegner im Fadenkreuz hatte, seine Kameraden am Abgrund des totalen Chaos führen konnte. Aber er wußte auch, daß sein Geschmack für dieses Erlebnis – im Gegensatz zu vielen anderen – Grenzen hatte. Für die meisten Zivilisten gab es kein Halten, nachdem sie ihren ersten Kampf erlebt hatten. Der Krieg wurde schnell zu einer nationalen Ehrensache, und damit waren Atomwaffen nicht mehr weit.
    »Wir erreichen jetzt Padang, Sir«, meldete sich Valentine.
    »Halten Sie mich auf dem laufenden.«
    »Sie sind in Bewegung, Sir. Wir greifen an.«
    »Wer ist in Bewegung, Totschläger Eins?«
    »Die Dorfbewohner, Sir. Wir haben bestätigte Goffels.«
    Masters fühlte, wie ihm die Situation entglitt. »Bestätigte Goffels, Totschläger Eins? Wie bestätigt?« Er blickte auf die Anzeige und sah, wie die Mechs Valentines und Spinards in Höchstgeschwindigkeit vorrückten.
    »Sie sind in Bewegung, Sir.«
    Hier stimmte etwas ganz und gar nicht. Er wendete seinen Mech, um zu Valentine und Spinard zu stoßen. »Dunkelfalke Eins, Sie bleiben bei mir. Totschläger Eins, was, zur Hölle, soll das heißen: ›Sie sind in Bewegung‹?«
    »Sie sind in Bewegung, Sir. Ich kann es von hier aus sehen, und wir sind noch einen halben Klick entfernt. Sie rennen zwischen den Gebäuden umher.«
    »Wie als Reaktion auf den Anblick zweier riesiger BattleMechs, die auf ihren Heimatort zustürmen?«
    »Genau, Sir. Noch fünf Sekunden bis zum Feuern.«
    »Nicht feuern, Valentine!«
    »Ignorieren Sie das, Valentine«, ertönte Arians Stimme und mischte sich wie durch Zauberei in das Gespräch ein. »Vorgehensweise wie üblich.«
    Masters war schockiert. Was machte Präzentor Martialum Arian auf seinem Funkkanal? Die modernen Kommunikationsanlagen gestatteten hohen Offizieren, sich in die Aktionen im Feld einzumischen, aber das war eine fürchterliche Idee. Direkte Befehle von Personen außerhalb des eigentlichen Gefechts komplizierten die Lage nur unnötig.
    »Präzentor Martialum Arian«, warf Masters ein, »Totschläger Eins hat mir soeben gemeldet, daß sie ängstlich umherrennen. Ist das nicht völlig normal, wenn ein Mech auf

Weitere Kostenlose Bücher