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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kubasik
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Masters und die Soldaten noch zu erwischen.
    Masters packte die Schultern des blonden Infanteristen und zerrte ihn weiter zurück. Die beiden rollten mehrmals übereinander weg.
    Als die Mine explodierte, bekamen sie nur einen Schauer Erde mit, aber der dumpfe Knall, gefolgt von einem schrillen Kreischen war unverwechselbar. Unmittelbar darauf ertönte das leise Zischen von Nadlerschüssen. Masters blickte hoch und sah den dunkelhaarigen Soldaten auf dem Trampelpfad, im Gesicht das Blut des älteren Knaben. Der Soldat hielt sein Nadlergewehr im Anschlag und zog immer wieder den Abzug durch. Die Waffe feuerte dünne Metallsplitter, die für einen Augenblick im Sonnenlicht aufblitzten, als sie aus der Mündung schossen.
    Masters sah den jüngeren Knaben davonlaufen, so schnell ihn seine kleinen, dünnen Beine tragen konnten. Der dritte Schuß traf den Jungen. Eine blutrote Spur zog sich quer über seinen Rücken, und er brach mit durchtrenntem Genick zusammen. Ohne einen Laut.
    Eine schreckliche Stille legte sich über das Land. Masters und der blonde Soldat blieben einen Augenblick liegen und warteten, bis ihre Atmung sich beruhigt hatte. Er starrte auf die Überreste des älteren Knaben. Es war eine schwere Mine gewesen; beinahe hätte er sie erwischt.
    Der zweite Soldat kam herüber und half seinem Kameraden auf. Dann gingen die beiden zurück ins Dorf, ohne Masters noch einen Blick zuzuwerfen.
    Ein Kind von höchstens zehn Jahren hatte gerade versucht, sie umzubringen. Gehörte tatsächlich das ganze Dorf zur GFL? Wieder einmal wurde Masters klar, daß er nicht die geringste Ahnung hatte, was auf Gibson los war. Er sah den beiden Soldaten hinterher. Am Ende ihres Weges ragte der Tomahawk auf, ein drohendes Mahnmal inmitten der Verwüstung. Was er zunächst als blindwütiges Gemetzel gesehen hatte, konnte man jetzt möglicherweise als Vergeltung mit gleicher Münze sehen. Blut für Blut. Oder in überlieferter Sprache: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Konnte er Blakes Wort die Schuld für den Krieg geben?
    Und ob er das konnte. Und er würde es tun. Je skrupelloser der Feind war, desto wichtiger war es, daß man sich nicht auf dieselben Methoden einließ.
    Als er den Dorfrand erreichte, kam ihm Chick entgegen. Seine Miene ließ ernste Besorgnis erkennen, aber seine Haltung zeigte keine Anzeichen von Anspannung oder Furcht. Er kam auf Masters zu, als hätte er nur ein paar belanglose Einzelheiten zu besprechen.
    »Sir«, teilte er ihm leise mit, »Sie sollten wissen, daß während Ihrer Abwesenheit ein Arrestbefehl für Sie von Präzentor Martialum Arian eingetroffen ist.« Masters drehte sich überrascht um, aber Chick sagte: »Bitte, tun Sie das nicht. Sie wissen nicht, daß ich es weiß, also wissen sie auch nicht, daß Sie es wissen.«
    Masters blickte wieder auf den Boden und nickte beiläufig. Er bemerkte eine Fliege, die im Blut auf der Brust eines Toten klebte.
    »Ich habe mich mit einigen Männern in meinem Trupp unterhalten«, fuhr Chick fort. »Mit Männern, denen ich traue. Wenn Sie eine Flucht versuchen wollen, bringen wir Sie mit dem Schweber in den Wald.«
    »Ihnen ist klar, was Sie da vorschlagen?«
    »Sir, ich schaffe das nicht mehr. Die Männer und Frauen, mit denen ich geredet habe, wollen auch nicht mehr mitmachen. Wenn wir Ihnen helfen und es überleben, erwarten wir eine Begnadigung durch den Generalhauptmann. Wir werden ebenso außerhalb des Zugriffs blinder Autorität stehen wie Sie als Ritter der Inneren Sphäre.«
    Auf dem Weg in die Mitte des Dorfes dachte Masters nach. Wenn er festgenommen wurde, würde er kaum eine Chance bekommen, Thomas direkt zu verständigen oder auch nur einen vollständigen Bericht abzugeben. Und der Gedanke, Gefangener dieser Hurensöhne zu werden, widerte ihn an. Kapitulieren? Nein. Niemals.
    »In Ordnung.«
    »Gut. Hier ist mein Angebot: Meine Truppen halten den Schweber startbereit. Wir brauchen nur hinüberzugehen, bevor Valentine Sie entdeckt. Sie hat den Befehl erhalten. Wir steigen ein…«
    »Nein. Danke, aber ich brauche meinen Mech.«
    Chick stockte. »Sir, Sie stehen gegen eine dreifache Übermacht. Der Schweber ist schnell genug, uns hier wegzubringen.«
    »Nein. Geben Sie mir Feuerschutz, so daß ich meinen Mech erreichen kann. Dann fliehen Sie. Ich bin MechKrieger. Ich kämpfe mit meinem Mech, ich fliehe mit meinem Mech.«
    »Na gut.« Chick löste eine Rauchbombe vom Gürtel. »Hier. Das könnte helfen. Wird Sie für kurze Zeit unsichtbar

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