BattleTech 19: Stahlgladiatoren
Neulinge trainiert, um zu wissen, daß echtes Teamwork, die Art der Zusammenarbeit, die mehr Probleme löst als schafft, Monate zur Entwicklung benötigen konnte. Bis jetzt hatte er auf Solaris nichts gesehen, das auf eine entsprechende Trainingszeit der Teams vor einem Kampf hindeutete. Nur die besten oder glücklichsten Teams überstanden in einem Turnier die ersten Runden. Seine Meinung über Warwick und die Unterstützer seines Plans sank auf einen neuen Tiefpunkt.
»Ich bin sicher, daß dieses Konzept in den kommenden Jahren nur noch an Popularität gewinnen kann, und das ist der Punkt, an dem Sie ins Spiel kommen.«
Rose wurde aus seinen Gedanken gerissen und konzentrierte sich wieder auf Warwick. »Wo ich ins Spiel komme?«
»Ja. Sie haben sich Brachall als Pilot vorgestellt, der einen Mech braucht. Nun, ich brauche jemanden, der mein Team zum Sieg führen kann. Ich leite derzeit einen Stall mit fünf Piloten und fünf Mechs. Sie sind alle ganz gut, aber keiner von ihnen hat das gewisse Etwas.«
»Das gewisse Etwas?«
»Ja. Die ungreifbare Fähigkeit, eine Niederlage in einen Sieg zu verwandeln. Das besondere Können, das aus einem Kämpfer einen Champion macht.«
»Ich will Ihnen nicht widersprechen, aber Sie kennen mich nicht einmal«, erwiderte Rose. Er legte den Löffel zur Seite und lehnte sich zurück. »Außerdem sind Sie auch ohne mich schon so weit gekommen.«
»Ich kenne Sie sehr wohl, Mister Rose. Sie haben so ziemlich jede Mechwerkstatt dieser Stadt angerufen und sich nach einem schweren oder überschweren Mech in funktionstüchtigem Zustand erkundigt.« Warwick lächelte. »Sie haben keinen gefunden. Außerdem hat niemand, auf den Ihre Beschreibung paßt, bei einem der Großen Häuser der Inneren Sphäre Dienst getan. Das bedeutet natürlich nicht, daß Sie noch nie bei einem der fünf Nachfolgerfürsten gedient haben, aber wenn, dann sind Ihre Akten tiefer vergraben als normal. Was halten Sie davon?« Da war wieder dieses allzu ehrliche Lächeln.
»Nicht schlecht, aber es erklärt noch nicht, warum Sie mich verpflichten wollen.« Die Richtung, in die sich das Gespräch entwickelte, gefiel Rose ebensowenig wie die Tatsache, daß Warwick bereits so viel über ihn wußte.
»Sie suchen offensichtlich einen Mech und wollen dafür bezahlen. Seit der Claninvasion sind die Preise gestiegen, und Qualitätsmaschinen sind, sagen wir, selten geworden. Da Sie erst begonnen haben, sich nach einem Stall umzusehen, als klar war, daß Sie anders keinen Mech bekommen können, sind Sie offensichtlich mehr an der Ausrüstung interessiert als an Geld oder Ruhm.«
Rose schwieg. Warwick war schlau. Um in so kurzer Zeit soviel Informationen zusammentragen zu können, mußte er über hervorragende Informanten verfügen.
»Kurz gesagt, Sie wollen einen Mech. Und Sie sind bereit, dafür zu kämpfen. Die einzige Frage, die noch bleibt, lautet: Was will ich von Ihnen als Gegenleistung für meine Hilfe?«
Rose setzte eine freundliche Miene auf. Warwick schien keine Ermutigung zu benötigen, um weiterzusprechen, und der nächste Gang sollte allem Anschein nach erst nach Beendigung des Gesprächs eintreffen.
»Ich brauche jemanden, der mir einen Sieg im letzten Kampf garantieren kann. Die Tatsache, daß ich keine Informationen darüber auftreiben kann, wo Sie vor ihrem Auftauchen auf Solaris waren, läßt mich zu dem Schluß kommen, daß Sie entweder sehr, sehr gut oder aber ein Wannabe sind. In beiden Fällen werde ich die Wahrheit schnell herausbekommen. Ich möchte wetten, daß Sie zur ersten Kategorie zählen. Was kann ich im Gegenzug anbieten. Sie brauchen die Frage nicht zu stellen, ich kann Sie Ihnen vom Gesicht ablesen. Als Gegenleistung für Ihre Dienste biete ich Ihnen den Mech an, den Sie im letzten Kampf führen werden, wobei der Preis nach dem Kampf von einem unabhängigen Schätzer bestimmt wird.«
»Was für einen Mech?«
»Zu diesem Zeitpunkt unserer Verhandlungen möchte ich den Typ der Maschine noch für mich behalten. Aber ich kann Ihnen versichern, daß es sich um einen überschweren BattleMech handelt, der ihm Vereinigten Commonwealth nachgerüstet wurde.« Warwick war mit sich zufrieden. Er hatte Rose eine saubere Antwort auf dessen Problem geboten, und das Angebot geschenkmäßig verpackt. »Was sagen Sie dazu, Mister Rose? Ich bezweifle, daß Sie ein besseres Angebot finden können.«
»Ich sage nein.« Rose stieß den Stuhl zurück und stand auf. Warwick fiel aus allen Wolken. Er hatte
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