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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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überzeugen?«
    »Beherrsch dich, Mann. Morgen hast du einen wichtigen Kampf.« Sie schlug O’Shea mit der flachen Hand auf die Brust, um ihr Argument zu unterstreichen, aber wie immer winkte der ab.
    »Bin ich nicht Badicus der Bulle? Bonnie Badicus? Der Kampf morgen wird ein Kinderspiel.« Er setzte sich wieder in Bewegung, aber seine Beute stand auch nicht still und konnte ihm noch einmal ausweichen.
    »Ich bin mir da nicht so sicher. Warwick hat irgend etwas in der Hinterhand.«
    »Dieser Steiner-Lakai? Der hat nicht einmal genug Grips, Wasser aus einem Stiefel zu schütten, wenn die Anweisungen dazu auf dem Absatz stehen.«
    »Wenn Sie das ernst meinen, unterschätzen Sie Ihren Gegner.« Beim Klang einer unbekannten Stimme blieben O’Shea und seine Begleiterin stehen. Der Sprecher schien in einem der näheren Eingänge zu stehen, aber O’Shea konnte nicht sagen, in welchem. Als er nach seiner treuen Sunbeam griff, strömte Adrenalin in seine Adern. Vielleicht waren die letzten drei Drinks doch keine so gute Idee gewesen. Er schob den Sicherheitsgurt von der Waffe und suchte den Gehsteig ab.
    »Das Wissen um den Gegner ist der halbe Kampf.«
    »So, so, Mister Experte. Was wissen Sie denn davon? Warwick ist ein Narr, und wenn er Sie vor dem Kampf auf mich angesetzt hat, ist er ein verdammter Narr. Schon viele Männer haben sich mit Badicus
    gemessen, aber nur wenige haben es überlebt. Sie bringen mich besser schnell um oder rennen zurück zu ihrem Herrn und beichten ihm, daß Sie die Hosen voll haben. Sie gehen mir nämlich langsam auf die Nerven.«
    Badicus wußte nicht, was auf ihn zu kam, aber er zweifelte nicht daran, daß er damit fertig werden konnte. Trotz seiner Größe und seines beträchtlichen Leibesumfangs war er einer der schnellsten Schützen auf Solaris. Natürlich hatten nur die wenigsten, die diese Tatsache herausfanden, noch Gelegenheit gehabt, es weiterzuerzählen. Irgendwer, wahrscheinlich Warwick, hatte bereits Jaryl auf dem Gewissen, aber die offensichtliche Gefahr hatte Badicus nicht von seiner üblichen ›Entspannung‹ am Vorabend eines Kampfes abhalten können. Wenn überhaupt hatte ihn der Tod seiner Kameradin noch trinklustiger gemacht.
    Die Sekunden verstrichen, und der Fremde blieb im Dunkel. Badicus hatte sich beinahe eingeredet, die gesamte Unterhaltung, kurz und unergiebig wie sie gewesen war, sei nur ein leicht trunkenes Hirngespinst gewesen, als Elaine erschrocken aufkeuchte. Gleichzeitig wurde seine linke Hand, mit der er die Sunbeam schon halb aus dem Holster gezogen hatte, taub, und ein Feuerwerk aus Licht und Schmerzen explodierte in seinem linken Augenwinkel. Wäre er nüchtern gewesen, hätte der Schlag ihn augenblicklich zu Boden geschickt, aber der Alkohol schien den Hieb zu dämpfen. Er ging nur in die Knie. Sterne tanzten durch den Rest seines Sichtfeldes, als der Riese aufzustehen versuchte und seine Hand massierte. Er trat nach links aus, aber sein Fuß traf nur leere Luft.
    »Tut mir leid, Mister O’Shea, aber Sie haben etwas, das ich brauche.« Mit Mühe kam O’Shea auf die Füße und erhaschte einen Blick auf seinen Angreifer. Dessen Züge waren durch einen hochgeschlagenen Mantelkragen und die Schwärze der Nacht verborgen. Badicus schüttelte den Kopf wie ein Hund, der sich das Fell trocknet, aber die ganze Welt schien sich um ihn zu drehen.
    »Glauben Sie mir, es ist nicht persönlich gemeint.« In einer blitzartigen Aktion schlug der Angreifer O’Shea beide Hände auf die Ohren. In der Sekunde, die dieser noch bei Bewußtsein blieb, glaubte er, ein Landungsschiff herunterkommen zu hören. Das Donnern der Triebwerke wurde lauter, als der Schlag die Luft an seinen Trommelfellen vorbei ins Mittelohr trieb. Als das Landungsschiff aufsetzte, lag O’Shea bewußtlos auf der Straße.
    Rose trat zur Seite. O’Sheas Kopf prallte auf den Beton, aber Rose war sich sicher, daß er keine bleibenden Schäden davontragen würde. Er kniete neben ihm nieder und grinste, als er einen starken Puls fühlte.
    »Sehr beeindruckend, geheimnisvoller Fremder.«
    Rose sah hinüber zu O’Sheas Freundin. Beim Verlassen der Bar waren die beiden zusammengewesen, aber als er Badicus angesprochen hatte, hatte sie sich in die Schatten zurückgezogen. Rose stand auf. Elaine trat vor ins schummrige Licht der Straßenbeleuchtung.
    »Ihr Freund wird es überleben. Er dürfte in etwa einer Stunde aufwachen, aber wenn er so betrunken ist, wie es den Anschein hat, kann es auch länger

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