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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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erkannte, daß Elaine bereits nach hinten kippte. Der zweite Schuß traf sie voll in die Brust und gab ihr noch einen zusätzlichen Stoß. Der Nadler fiel aus ihrer leblosen Hand, als ihr Körper zusammensackte.
    Rose versuchte aufzustehen, aber die Schmerzen in Schulter und Brust stoppten ihn. Dann zwang er sich hoch. Er ging hinüber zu Elaine, die aus gebrochenen Augen zu ihm aufsah. Er legte einen Finger an ihren Hals und fand das Einschußloch seines ersten Treffers – genau unterhalb des Kinns. Bei seinem Schußwinkel vom Boden aus mußte der Laserstrahl ins Gehirn der Frau eingedrungen sein und sie augenblicklich getötet haben. Zwei Zentimeter weiter rechts, und Rose hätte sie verfehlt. Er nahm die Finger von der ausgebrannten Wunde. Es war kein Blut an ihnen. Hinter sich hörte er eine Männerstimme rufen und eine Frau aufschreien. Ohne sich umzudrehen, floh er in die Nacht.
11
    Solaris City, Solaris

    8. August 3054

    »Lassen Sie mich rekapitulieren.«
    Der Mann hinter dem Schreibtisch beugte sich vor und starrte seinen Besucher an. Er zog die Schultern hoch wie ein Bär, der sein Territorium verteidigt, und bereitete sich darauf vor, seinen Besuch in die Mangel zu nehmen.
    »Sie haben ›zufällig‹ mitbekommen, daß einer meiner Piloten ausgefallen ist. Sie haben ›zufällig‹ gehört, daß ich einen vierten Piloten benötige, wenn ich den Kampf nicht aufgeben will. Sie sind ›zufällig‹ für O’Sheas Mech qualifiziert. ›Zufällig‹ kennen Sie Warwick. ›Zufällig‹ stehen Sie hier in meinem Büro und wollen ›zufällig‹ umsonst für mich kämpfen. Chromfeuer, Mann! Für wie blöd halten Sie mich?«
    Der Mann schlug donnernd beide Fäuste auf den Schreibtisch, als er aufstand. Das alte Holzmöbel knirschte unter den Schlägen, aber es blieb stehen. In den Augen des Mannes loderten Wut und Frustration, aber er hatte ein Heimspiel und dachte nicht daran, sich in die Ecke drängen zu lassen.
    »Ich habe.es nicht durch Dummheit zum Besitzer von vier BattleMechs gebracht. Ich weiß nicht, wer Sie sind, und im Augenblick ist mir das auch egal. Aber ich will wissen, wieso Sie hier sind und was mich daran hindern sollte, sie von Esmeralda auf die Straße befördern zu lassen. Glauben Sie ja nicht, sie würde das nicht schaffen. Sie ist die einzige andere Person, die O’Shea je besiegt hat.«
    Der Besucher wartete einen Moment, um seinem beinahe zum Berserker gewordenen Gegenüber Gelegenheit zu geben, sich wieder in seinen Sessel fallen zu lassen. Carstairs streckte die Hand aus und stieß eine Zigarre, die verdächtig nach echtem Tabak roch, in einen Mundwinkel. Seine Augen forderten den Besucher heraus, etwas zu sagen. Hinter dem Sessel des Stallmeisters summte ein überlasteter und wirkungsloser Luftfilter. Der Besucher lehnte sich vor und legte beide Hände flach auf den Schreibtisch.
    »Auch wenn es Sie nicht interessiert, Mister Carstairs: mein Name ist Jeremiah Rose.«
    Rose wartete ein paar Sekunden. Er wollte sehen, ob der Name eine Reaktion auslöste. Er hegte keinen Zweifel daran, daß Carstairs über alles, was seinem Piloten zugestoßen war, ebenso exakt informiert war wie über Jeremiahs Rolle dabei. Carsatairs blinzelte nicht einmal, als er Rose’ Namen hörte. Der Bär – Rose fand kein anderes Bild für den riesenhaften Stallmeister – schob die Zigarre in den anderen Mundwinkel, sagte aber nichts. Plötzlich war Rose unsicher. Er zögerte etwas, bevor er weitersprach.
    »In den letzten zwei Jahren habe ich im Draconis-Kombinat gegen die Clans gekämpft. Mehr als die Hälfte dieser Zeit war ich Kompanieführer. Vor fünf Monaten wurde meine Kompanie von kombinierten Elementen des Wolfclans zerschlagen. Ich bin der einzige Überlebende. Mein Mech war wie viele andere ein Einzelstück. Jetzt ist nicht mehr genug davon übrig, um eine Hundehütte zu bauen. Ich bin auf Solaris, um mir wieder einen Mech zu beschaffen.«
    Rose machte eine Pause, damit Carstairs verarbeiten konnte, was er gesagt hatte. Als der Stallmeister nicht augenblicklich explodierte, war Rose sicher, zu Ende sprechen zu können. Beherzt redete er weiter.
    »Wie Sie ohne Zweifel wissen, sind immer weniger Mechs verfügbar. Sie reichen nicht einmal für erfahrene Veteranen wie mich. Meine letzte Einheit bot mir einen Stabsposten und einen Platz auf der Warteliste für eine Ersatzmaschine an. Ich stand auf Platz sechs der Liste, mit einer wahrscheinlichen Wartezeit von einem bis anderthalb Jahren. Das ist

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