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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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aber nicht von Hopper ablenken. Jenkins stieß an der rechten Schulter durch die Panzerung der Maschine. Eine bläulichweiße Qualmwolke stieg auf, wie sie in der Regel die Zerstörung eines Wärmetauschers auslöst, aber der Clanner feuerte weiter ausschließlich auf Hopper. Wir nahmen den Mech förmlich auseinander, aber der arbeitete sich unbeirrt auf die Krabbe zu. Selbst als Jenkins ihm schließlich den Garaus machte, indem er mit den schweren Armen seines Schläger auf ihn einprügelte, feuerte der Ryoken noch ein letztes Mal und trennte der Krabbe den linken Arm ab.
    In den meisten Gefechten wäre es das gewesen. Gegen eine doppelte Übermacht hätte jeder vernünftige Mensch gewendet und wäre geflohen. Aber nicht diese Typen. Die beiden Geier hatten den Rest meiner Einheit mit LSR beschossen und den verbliebenen Ryoken dabei als Beobachter eingesetzt. Trotz wiederholter Versuche hatte niemand den schnellen Mech getroffen, und die ArtillerieMechs waren gut hinter einem niedrigen Hügel versteckt.
    Ich befahl Hopper zurückzubleiben, während Jenkins und ich die Flanke der beiden Geier angriffen. Als wir um den Hügel kamen, befahl ich dem Rest der Lanze zu stürmen.
    Falls unsere Taktik die beiden überraschte, ließen sie sich zumindest nichts davon anmerken. Sie führten jeweils eine halbe Drehung aus und stellten sich mit dem Rücken zueinander auf. Jenkins und ich begannen mit einem der Geier ein Feuergefecht, während Morressy, Batteil und Tiegard sich um den zweiten und den verbliebenen Ryoken kümmerten. Raketen schossen auf uns zu, und wir erwiderten das Feuer. Mit abnehmender Entfernung setzte der Ryoken auch seine Laser ein, in der Hauptsache gegen den Schläger. Das war kein Kampf, das war ein Materialtest. Die beiden Clanpiloten blieben einfach stehen, wo sie waren, und feuerten auf uns, während wir sie zu erledigen versuchten.
    Meine Innentemperatur kletterte rapide, und Jenkins konnte nur noch seine KSR abfeuern, als Tiegard einen der Gezer-Piloten mit einem Gausstreffer am Kopf tötete. Irgendwann während des Gefechts vernichtete Batteil auch noch den dritten Ryoken, indem er eine Munitionsexplosion auslöste, aber ich habe nicht mitbekommen, wie der Mech ausgeschaltet wurde.
    Ich bot den beiden verbliebenen Kriegern eine Chance zur Übergabe, aber sie reagierten nicht. Vielleicht haben sie mich gar nicht gehört. Tiegard brachte den letzten Geier mit einem Rückentreffer zur Strecke. Es schien alles so sinnlos. Wir hatten sie besiegt, aber sie zwangen uns, es zu beweisen, indem wir sie umbrachten.
    Wir leckten noch unsere Wunden, als wir von einer zweiten Gruppe hörten, die in unsere Richtung vorstieß. Wir humpelten zurück in unsere Anfangsstellungen und versuchten, Hopper im nächsten Gefecht zu unterstützen. Und auch in dem darauf und dem danach. Diese Clanner kamen immer wieder, wie die Brandung, die gegen ein Ufer spült. Am Abend des ersten Tages hatten wir fünfzehn Clan-Mechs abgeschossen, aber keiner war so schwer auszuschalten wie die ersten beiden Geier.
    Es wurde Nacht, und die Nachschublaster brachten neue Munition, aber wir blieben auf Posten. Batteil und ich reparierten, was zu reparieren war, aber abgesehen von einfachen Panzerungsschäden überstieg das meiste unsere begrenzten Möglichkeiten. Hoppers Krabbe sah aus wie ein einarmiges Übungsziel, und Morressys Exterminator humpelte schwer, weil ihm ein Clanner einen Fußaktivator durchtrennt hatte. Ich konnte kaum glauben, daß mein Mech nichts abbekommen hatte. Tiegard bezeichnete es als Omen, daß ich die Kämpfe überleben würde, aber ich lachte nur. Am nächsten Morgen gab sie mir einen Brief und bat mich, ihn erst zu öffnen, wenn sie tot war.
    Wie reagiert man in so einer Lage? Diese Frau war zu dem Schluß gekommen, daß sie die Kämpfe nicht überleben würde, und der größte Teil der Einheit teilte ihre Einschätzung. Von diesem Moment an schien ich eine Einheit wandelnder Toter zu kommandieren, die davon überzeugt waren, daß ich als einziger überleben würde. Sie hatten sich aufgegeben und bündelten ihre ganze Kraft, um mein Überleben zu sichern. Wie verhält man sich in so einer Situation? Wie man mit jemand lebt, der schon weiß, daß er tot ist, lernt man nicht einmal in Sandhurst.
    Am nächsten Tag blieben wir in unseren Stellungen und warteten. Fünfzehn Stunden später saßen wir immer noch in unserem Versteck und warteten darauf, daß die Parder über uns stolperten. Unsere Energie war auf das

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