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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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gute zweihundert Meter über das Ziel hinaus, was für die Anführerin der ScoutLanze nicht ungewöhnlich war. Sie hatte diese gemeinsamen Einsätze mit den Panzerinfanteristen ausgiebig trainiert und schoß mit Absicht zu weit, um Luccis Truppen nicht zu gefährden.
    Aber ihr Feuer erfüllte seinen Zweck. Der Vollstrecker-Pilot sah seine Chance und blieb stehen, um seine todbringende Autokanone auszurichten. Kaum hatte er angehalten, ließ Lucci ihre Hand fallen. »Jetzt!« rief sie ins Helmmikro, und ihre beiden Soldaten folgten ihr aus den Trümmern im Sprint über den offenen Asphalt auf den feindlichen Mech zu.
    Einzelne Menschen wirkten im Schatten eines BattleMechs erbarmungswürdig klein und hilflos, selbst wenn sie Gefechtspanzer trugen, aber das konnte täuschen. Im Laufen löste Lucci den Sprungtornister aus. Von den Raketentriebwerken in die Höhe gerissen, flog sie am rechten Bein des Vollstreckers empor und hängte sich an dessen Unterschenkel. Mit schnellen, guttrainierten Bewegungen befestigte sie die Sprengladung am verwundbaren Kniegelenk des Mechs. Dann ließ sie los und flog mit Hilfe des Sprungtornisters davon. Die beiden anderen taten es ihr nach. Olsen pflanzte seine Ladung der ihren gegenüber ans rechte Bein, während Tjore sich um das linke Mechknie kümmerte.
    Inzwischen hatte der feindliche Pilot die Gefahr erkannt, aber es war zu spät. Ein leichter Laser feuerte hinter der flüchtenden Infanterie her und verfehlte Lucci nur knapp. Dann detonierten die Sprengladungen.
    Tjores Ladung explodierte zuerst und schien nicht allzuviel Schaden anzurichten. Dann gingen die beiden Ladungen am rechten Bein fast gleichzeitig hoch, und als Lucci sich hinter eine halb eingestürzte Wand duckte, konnte sie den Vollstrecker wanken sehen. Die Sprengladungen hinterließen kaum äußere Anzeichen einer Beschädigung, aber korrekt plaziert, konnten sie das Innenleben eines BattleMechgelenks verwüsten.
    Der Vollstrecker machte einen vorsichtigen Schritt, schwankte und blieb stehen. Offensichtlich hatte der Pilot Probleme. Er würde jetzt versuchen, die Aktivatorschaltkreise neu zu regeln und eine provisorische Regelung zu finden, die es ihm erlaubte, den Mech wieder frei zu bewegen. Ohne ihre Beine waren BattleMechs lediglich riesige, schwer bewaffnete Zielscheiben…
    Der Pilot war so beschäftigt, daß er nicht sah, wie Bergstroms Valkyrie und Ryoos Speerschleuder über den Zaun sprangen und keine zwanzig Meter entfernt landeten. Die beiden leichten Mechs eröffneten das Feuer mit allem, was sie hatten, und bereits nach Sekunden wurde der Vollstrecker von einem Dutzend schwerer Treffer durchgeschüttelt. Lucci sah den Piloten aussteigen, kurz bevor die Autokanonenmunition explodierte. Ohne auf ihre Befehle zu warten, stürzten sich Tjore und Olsen auf ihn. Sie hatten ihn entwaffnet, noch bevor er sich aus dem Fallschirm befreien konnte.
    »Danke für die Hilfe.« Bergstroms Stimme in Luccis Helmlautsprechern verriet keinerlei Emotion. »Laßt uns ein Stück nach rechts gehen, vielleicht können wir Lewis helfen. Einverstanden?«
    Lucci winkte ihr grinsend zu. »Immer her mit ihnen«, sagte sie. Vielleicht würden die Mechbubis eines Tages lernen, die Schlammhüpfer nicht ganz so leicht abzutun…
    Julio Vargas zog den Steuerknüppel hart zurück und gab mehr Schub. Der Andruck preßte ihn in die Sitzpolster, als sein Killer fast senkrecht nach oben stieg. Seine Situationsanzeige zeigte zwei der fünf Feindjäger, dreißig Tonnen schwere Sperber, als Verfolger, während die drei anderen abdrehten, um sich den Bodengefechten zu widmen.
    Vargas fluchte leise. Er hatte gehofft, sie würden ihn als größere Bedrohung ansehen und zumindest die schwereren Luzifers auf ihn ansetzen.
    Aber Vargas war ein Spieler, und er machte das Beste aus dem Blatt, das ihm das Schicksal gegeben hatte.
    Er rief auf dem Steuerungscomputer ein zufälliges Ausweichprogramm auf und widmete seine ganze Aufmerksamkeit den Geschützkontrollen. Der Killer besaß einen einzelnen Hecklaser, und Vargas überließ die Steuerung dem Autopiloten, während er das Fadenkreuz für einen sauberen Treffer auszurichten versuchte. Sein Jäger zuckte unter den Befehlen des Autopiloten hin und her, aber das Zielerfassungssystem glich das Ausweichmuster automatisch aus. Vargas brauchte sich nur um die möglichen Ausweichbewegungen seiner beiden Gegner Sorgen zu machen – bis deren Bordcomputer ein Muster in den vorprogrammierten Manövern des Killer

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