Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
Vom Netzwerk:
und in den letzten Tagen hatte er wenig Schlaf gefunden, aber von Bülow hatte noch nie viel davon gehalten, bei einer so wichtigen Angelegenheit wie einer großen Militäroperation Aufgaben zu delegieren.
    »Die Funkzentrale hat soeben eine Nachricht für Sie erhalten, Herr General«, stellte der Adjutant fest, während die Tür hinter ihm zuglitt. »Vom Planeten.«
    Von Bülow runzelte die Stirn. »Der Graue Tod will verhandeln? Irgendwie paßt das nicht ins Bild. Das ist überhaupt nicht sein Stil.«
    »Nein, es sind nicht die Söldner, Herr General«, meinte Albrecht. »Es ist der planetare Generalgouverneur.«
    »Ah…« Von Bülow gab etwas in die Tastatur vor sich ein und überflog die Daten, die ihm über den Anrufer vorlagen. »Ein Fremdweltler. Vergangenheit als Händler. Interessant. Mit der Möglichkeit, daß die Zivilregierung antwortet, hatte ich nicht gerechnet. Jeder kompetente Söldnerführer würde die Verwaltung streng kontrollieren.«
    »Aber Carlyle vielleicht nicht«, kommentierte der Adjutant. »Er ist schwach.«
    »Nein. Nur sentimental. Er glaubt tatsächlich, eine militärische Feudalgesellschaft müßte irgendwie dem gemeinen Pöbel verantwortlich bleiben, ihm sogar dienen.« Der Generalkommandant winkte ab. »Ich bin schon vielen begegnet, die das von sich behaupten, Johann, von Victor Davion bis zu Richard Steiner. Aber ich fange an zu erkennen, daß es bei Carlyle mehr als nur Spiegelfechterei ist.«
    »Glauben Sie wirklich, die Einheimischen wollen verhandeln, Herr General? Oder ist das nur ein Trick?«
    »Das werden wir erst sicher wissen, wenn wir die Macht auf Glengarry übernommen haben. Aber wir müssen auf Unstimmigkeiten unter den Einheimischen achten. Alle Fraktionen, die sich lieber mit uns verbünden wollen statt zu kämpfen, müssen ermuntert werden. Wir werden ihnen alles versprechen, was nötig ist, um sie auf unsere Seite zu ziehen.«
    »Seine Gnaden würde es nicht gerne sehen, wenn wir zu viele Konzessionen machen, Herr General«, wand Albrecht ein.
    »Ebensowenig wie ich, Johann«, erwiderte von Bülow mit einem angedeuteten Lächeln. »Ebensowenig wie ich. Konzessionen verspricht man, um den Gegner zu schwächen. Wenn wir die Regierung ermutigen können, mit den Söldnern zu brechen, vielleicht sogar im Namen des Freien Skye offen gegen sie zu kämpfen, schwächen wir den Widerstand. Und wir haben eine bessere Entschuldigung für unsere Intervention. Wir befreien nur unsere tapferen Freunde auf Glengarry aus der Unterdrückung durch Victors Bande von Mietsoldaten. Das hört sich viel besser an. Was tatsächliche Konzessionen angeht… was sind Versprechungen an einen toten Anführer schon wert. Oder einen, der auf Skye in einem der Zuchthäuser Seiner Gnaden einsitzt. Stimmt’s?«
    »Jawohl, Herr General.« Der Adjutant erwiderte von Bülows Grinsen.
    »Na, ich sollte mir die Nachricht dieses Gouverneurs mal ansehen, was? Mal sehen, was ihn veranlaßt hat, sich so schnell mit uns in Verbindung zu setzen. Legen Sie mir die Nachricht auf den Monitor, Johann, und dann gehen Sie schlafen. In den nächsten paar Stunden brauche ich Sie nicht.«
    Generalkommandant von Bülow beugte sich wieder über die dreidimensionale Geländekarte. Wenn alles gutging, dachte er, könnte Glengarry doch noch ohne einen Schuß in die Hände seiner Gnaden fallen.
    Roger DeVries lehnte sich zurück und starrte mit ärgerlicher Miene auf den Monitorschirm. Verhandlungen über derartige Entfernungen lagen ihm nicht. Er zog in jedem Fall ein direktes Gespräch vor, bei dem er die Körpersprache seines Gegenübers lesen und Schwächen sofort ausnutzen konnte. Hier war das nicht möglich. Die Zeitverzögerung durch die interplanetaren Distanzen machte einen Austausch vorformulierter Statements notwendig.
    Auf dem Schirm war Generalkommandant von Bülow zu sehen. Er hatte den Kopf zur Seite gelegt und schien sich einen Teil von DeVries’ letzter Botschaft mit abgeschaltetem Mikrofon noch einmal anzuhören. Dann ergriff er abrupt das Wort.
    »Ich verstehe Ihr… Dilemma, Herr Gouverneur«, stellte er mit leisem Lächeln fest. »Es ist schwer, wenn verschiedene Loyalitäten im Widerspruch zueinander stehen. Sicher besteht die beste Politik für die Verwaltung Glengarrys darin, Feindseligkeiten zu vermeiden. Selbst unter dem Schutz der Ares-Konvention ist ein Krieg, simpel gesagt, brutal. Wir möchten Glengarry diese Last gerne ersparen. Schließlich liegt es keineswegs in unserem Interesse, eine Welt

Weitere Kostenlose Bücher