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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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in den Anfangsstadien der Rebellion auch Hesperus, ein zweites wichtiges Zentrum des Davion-Widerstands, die Aufmerksamkeit des Freien Skye beanspruchen würde.
    DeVries stellte sich nun die Frage, ob es auch in seinem Interesse lag, mit den Rebellen zusammenzuarbeiten. Bevor die Antwort des Generals auf seine Anfrage eingetroffen war, hatte er lange Zeit über der strategischen Karte des Vereinigten Commonwealth verbracht, um die Situation besser einschätzen zu können. Alles, was er sah, neigte die Waagschale zu gunsten des Freien Skye. Die Isle of Skye war der einzige Verbindungskorridor zwischen den früher unabhängigen Staaten Vereinigte Sonnen und Lyranisches Commonwealth. Wenn es ihr gelang, sich aus dem Vereinigten Commonwealth zu lösen, wurde Victor Davions Reich in zwei Teile gespalten. Sobald das geschah, würden mit Sicherheit auch andere ehemals lyranische Regionen revoltieren. Mit der weiterhin bestehenden Bedrohung durch die Clans an der lyranischen Grenze und den nicht nachlassenden Spannungen mit Haus Kurita, die Davion-Kräfte an den alten Grenzen der Vereinigten Sonnen banden, würde es Victor Davion schwer haben, einen Domino-Effekt von Aufständen zu vermeiden. Wahrscheinlich würde Skye also trotz der militärischen Unterlegenheit der Rebellen seine Freiheit behaupten, gleichgültig, wie sehr sich die Gray Death Legion dagegen stemmte.
    Wenn also Herzog Richard auf jeden Fall sein neuer Herrscher würde, was konnte ein Widerstand Glengarry – oder dessen Gouverneur – einbringen?
    Trotzdem war dieser Weg keineswegs ungefährlich. DeVries dachte nicht daran, alles fraglos zu akzeptieren, was der Skye-General sagte, so attraktiv es auch klingen mochte. Und es war unmöglich, einen Zug zu machen, ohne sich vorher um die Legion zu kümmern. Das aber verlangte Fingerspitzengefühl.
    Er drehte sich zu einem anderen Monitor um und rief die Rechtsabteilung an. Es war noch immer Nacht, aber alle seine Berater und hohen Beamten waren entsprechend seiner vorhergehenden Anweisungen auf ihren Posten. DeVries übermittelte dem Abteilungsleiter eine Kopie der Botschaft von Bülows, zusammen mit dem Befehl striktester Geheimhaltung, und schaltete nach kurzen Erklärungen wieder ab. Bevor er seine Entscheidung traf, wollte er von seinen eigenen Experten wissen, ob sich ein neutrales Verhalten der planetaren Regierung rechtlich vertreten ließ.
    Sein nächster Anruf galt Kommandant Max Walthers, einem zähen Söldner und Fremdweltler, der als Kommandeur der Residenzgarde fungierte. »Walthers, verdoppeln Sie ab sofort alle Sicherheitseinheiten innerhalb der Castle-Hill-Anlagen. Alle!«
    Das vernarbte Gesicht des Kommandanten zeigte Erstaunen. »Aber Herr Gouverneur, der Graue Tod ist bereits in Alarmbereitschaft. Wir haben ohnehin an allen Punkten gleichstarke Kontingente aus Legion und Garde.«
    »Genau. Und ich möchte, daß die Garde die Oberhand behält.« DeVries machte eine Pause. »Für den Fall eines… Interessenkonflikts.«
    Der Söldner verstand. »Wie Sie wünschen, Herr Gouverneur. Soll ich die Männer darauf vorbereiten, daß… Schwierigkeiten zu erwarten sind?«
    »Noch nicht«, wehrte DeVries ab. »Aber ich schlage vor, Sie legen eine Liste erfahrener Unteroffiziere an, die schnell mobilisiert werden können, um im Falle eines Falles die Schlüsselpositionen zu besetzen. Ich lasse Sie wissen, wie deren Anweisungen lauten werden, wenn es an der Zeit ist.«
    Walthers nickte. »Ich werde mich darum kümmern, Herr Gouverneur. Falls ein Legionär Fragen stellt, werde ich ihm mitteilen, daß Sie die Gardewachen verdoppelt haben, um den Legionären die Arbeit zu erleichtern. Das dürfte ihren Offizieren gefallen.«
    Der Gouverneur schenkte ihm ein kaltes Lächeln. »Sehr gut, Walthers. Genau, was wir brauchen. Im Augenblick zumindest. Ich werde später noch weitere Befehle für Sie haben.« DeVries unterbrach die Verbindung. Walthers war seine persönliche Wahl für den Kommandeursposten der Residenzgarnison gewesen, und es tat gut zu sehen, daß sich diese Entscheidung auszahlte. Der Mann war keinen lokalen Interessen verpflichtet, weder anderen Mitgliedern der Zwanzig noch den Thanes oder auch nur Carlyles Leuten. Seine Loyalität galt einzig und allein seinem Gehaltsscheck – und dem, dessen Unterschrift darauf stand.
    DeVries wandte sich wieder dem ersten Monitor zu und ließ die Botschaft weiterlaufen. Die Figuren waren aufgestellt. Nun mußte DeVries sie nur noch sorgfältig bewegen, und er

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