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BattleTech 20: Die Stunde der Helden

BattleTech 20: Die Stunde der Helden

Titel: BattleTech 20: Die Stunde der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Andrew Keith
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Kilometer, Winkel dreißig. Sie scheinen zu kreisen.«
    Alex biß sich auf die Unterlippe. Kommandanthauptmann McCall hatte ihn zwar darauf vorbereitet, daß der Gegner unter Luftdeckung operieren würde, aber das vereinfachte die Lage nicht gerade. Diese vier Jäger konnten Ärger machen.
    Die Sekunden krochen dahin, jede einzelne eine Ewigkeit voller Zweifel. Welches Recht hatte Alex Carlyle, diese Männer und Frauen in ein von vornherein aussichtsloses Gefecht zu führen? Er konnte dem MechKrieger, der sein Vater in den Anfangstagen gewesen war, nicht das Wasser reichen. Außerdem, sollte nicht der Mann, der sie überhaupt erst zusammengebracht hatte, auch der einzige sein, der die Gray Death Legion anführte?
    »Sie haben aufgesetzt«, meldete der Kontrollturm. Alex konnte sich die Hektik dort oben vorstellen, als das Techteam, das von Bülows Anflug überwacht hatte, die Posten verließ und sich so schnell es ging in die Sicherheit eines subplanetaren Bunkers zurückzog. Wenn der Gegner in wenigen Augenblicken den Hinterhalt bemerkte, würde der Kontrollturm mit Sicherheit zu einem Hauptziel werden. Die Gruppe, die auf dem Asphalt ein Empfangskommittee vorgetäuscht hatte, würde ebenfalls auseinanderstieben. »Also gut«, sagt Alex über den Befehlskanal. »Ausführung Phase Eins!«
    Aus dem Cockpit seines Kriegshammer beobachtete Oberst Wilhelm Streiger, wie sich die Rampe des Mechhangars mit derselben eiskalten Teilnahmslosigkeit öffnete, die er während des gesamten Anflugs auf den Raumhafen von Dunkeld gefühlt hatte. Als sie auf Skye die Pläne für den Angriff auf Glengarry geschmiedet hatten, hatte Streiger sich darauf gefreut, sich mit der berühmten Gray Death Legion messen zu können. Die Zehnten Skye Rangers hatten nicht den Ruf von Carlyles Söldnern, aber sie waren eine stolze und respektierte Einheit. Ihre Tradition reichte mehr als tausend Jahre zurück, bis in die Tage vor Entdeckung der interstellaren Raumfahrt. Das Regiment konnte seine Geschichte bis zurück zur berühmten Black Watch des alten Großbritannien zurückverfolgen, und es war auf dieses Erbe mehr als stolz.
    Hier stand der Stolz einer langen, ehrenvollen Geschichte gegen die Arroganz einer kurzen, aber brillanten Karriere. Es war erregend gewesen, sich den bevorstehenden Konflikt auszumalen.

    Aber jetzt schien der Graue Tod unfähig, auch nur symbolische Gegenwehr zu leisten, zumindest was Dunkeld betraf. Wenn sie sich überhaupt zur Wehr setzten, was bestenfalls zweifelhaft war. Den letzten Einsatzbesprechungen zufolge, an denen Streiger vor dem Einsatzbefehl teilgenommen hatte, war nur mit unorganisierten Einzelaktionen zu rechnen. Und die Zehnten würden sich damit begnügen müssen, irgendwelchen Pöbel in die Flucht zu schlagen, der möglicherweise ihre Landung hier am Raumhafen behindern könnte. Was für eine Enttäuschung…
    Die Rampe schlug mit einem durch die Außenmikros aufgefangen metallischen Knall auf, und Streiger setzte seinen Mech in Bewegung. Der siebzig Tonnen schwere KHM-6R Kriegshammer marschierte in einer langsamen, gemessenen Gangart, die Streiger als stolz und königlich ansah, die Schräge hinunter auf den Asphalt. Der Rest der Kompanie würde, auf alles vorbereitet, rund um das Landungsschiff aus anderen Luken marschieren.
    Wobei ›alles‹ – den letzten Berichten zufolge – daraus bestehen würde, irgendwelchen nichtssagenden Reden einer Herde zitternder ›Honoratioren‹ zu lauschen, die sich hier versammelt hatten, um den Eroberern ihren Planeten auszuliefern.
    Streiger blieb stehen und überprüfte verwirrt das Bild auf seinem Sichtschirm. Das sogenannte ›Empfangskommittee‹ hätte gleich rechts von ihm sein müssen, zwischen der Anastasia und der langsam zu Boden sinkenden Raven. Aber da war kein Zeichen von irgendwelchen Menschen. Seltsam…
    »Vorhut Eins von Anastasia.« Lippards Stimme drang aus den Helmlautsprechern. »Irgend etwas geht da draußen vor. Die Einheimischen sind auseinandergelaufen, und wir orten einen Energieschub an Bord des Gray-Death-Landungsschiffes am anderen Ende des Hafenfeldes. Sieht aus wie ein Kaltstart der Fusionsreaktoren.«
    »Was, zum Teufel, soll das?« fragte Streiger. »Die glauben doch wohl nicht ernsthaft, wir würden sie starten lassen, oder doch?«
    »Fragen Sie nicht mich, Herr Oberst«, gab Lippard ärgerlich zurück. »Holen Sie bloß Ihre Leute weg, damit ich diese Kiste starten kann. Wir werden ihnen von oben den Weg abschneiden, und Sie

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