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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Ihr gemeinsames Kind bald das Licht der Welt erblicken wird?«
Er drehte sich zum Tisch und dem Panorama der Stadt jenseits der Fenster um und breitete die Arme aus. »Bitte, seien Sie meine Gäste.« Er deutete lächelnd auf das nächtliche Solaris City. »Ich verspreche Ihnen einen ruhigen Abend ohne Überraschungen oder unerwünschte Aufregung.«
Viel später sollte ihn die Ironie dieser Worte verfolgen. Einen Sekundenbruchteil, nachdem er sie ausgesprochen hatte, flog das oberste Stockwerk des Sun and Sword in einer flammenden Explosion auseinander.
29
    Solaris City, Solaris VII
Mark Tamarind, Vereinigtes Commonwealth
    23. April 3056

    Mandrinn Tormano Liao empfing Peter Steiner-Davion mit einem Lächeln. Peter stand augenscheinlich noch immer unter Schock. Er nahm Nancy Bao Lee, die ihm die Tür öffnete, kaum wahr, und seine Augen bewegten sich nicht, als ihm Tormano die Hand reichte.
    Ausgezeichnet. Er kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Umso besser für mein Vorhaben.
»Bitte verzeihen Sie mir, Herzog Peter, daß ich auf einer ersten Unterredung so kurz nach dem tragischen Tod von Kommandant Cox bestehen mußte. Ich wünschte, es hätte sich vermeiden lassen.«
Peters kraftloser Händedruck genügte den Geboten der Höflichkeit und gab Tormano einen kurzen Eindruck von den Ausmaßen von Peters Depression. »Kein Problem, Mandrinn Liao. Es ist nur gut für mich, wenn ich mich beschäftigen kann.«
»Bitte, nehmen Sie Platz. Nancy, ich hätte gern etwas Tee. Hoheit?«
Peter verzog nachdenklich das Gesicht, dann nickte er. »Tee wäre schön.«
Tormano wartete, bis Nancy den Raum verlassen hatte, dann wandte er sich Peter zu. »Verzeihen Sie, Mylord, aber ich spüre bei Ihnen ein gewisses Unbehagen. Wenn ich eine Vermutung wagen darf, könnte es sein, daß Sie sich fragen, warum Ihr Bruder Sie hier auf Solaris in Gefahr gelassen hat, während Ihre Schwester auf schnellstem Wege zurück nach Tharkad geholt wurde?«
In den grauen Augen seines jungen Gegenüber erwachte ein Lebensfunke. »Können Sie Gedanken lesen, Mandrinn?«
»Nein, nein. Könnte ich das, brauchten wir uns nicht zu unterhalten.« Tormano beugte sich mit verschränkten Händen vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. Seine Stimme wurde leise und vertraulich. »Ich habe mir nur dieselbe Frage gestellt, als mein Vater mich vor fast dreißig Jahren auf einer Welt mitten im Weg der Dampfwalze Ihres Vaters im Stich ließ. Die Frage fraß sich in mich hinein, raubte mir die Kraft und den Seelenfrieden. Ich fragte mich, warum mein eigener Vater, mein Herr, mein Fleisch und Blut, meinen Tod wünschte. Ein furchtbarer Gedanke.«
»Das ist er, Mandrinn, das ist er.« Peter starrte auf seine Hände.
»Was einem wirklich zusetzt, ist die Frage nach dem Motiv«, setzte Tormano nach, und ein grimmiger Ausdruck von Zufriedenheit zog seine Mundwinkel hoch. »Sobald ich den Schlüssel für diese Frage hatte, ergab plötzlich alles einen Sinn. Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, die Welt mit offenen Augen zu sehen.«
Peter blickte auf, und seine Augen suchten Tormanos Gesicht nach der Antwort ab. »Was haben Sie entschieden? Warum hat er es getan?«
»Aus Neid.«
»Sie können doch Gedanken lesen, und zwar die meines Bruders.« Peter lehnte sich zurück und zwang sich zu einem Lachen. »Wie kommen Sie zu diesem Schluß?«
»Ist das nicht offensichtlich?« Tormano sah ihn fragend an.
Schlauer Bursche, du willst hören, wie ich dich lobe. Bist du so eitel? Und dadurch verwundbar?
»Ohne Zweifel sind Sie zu bescheiden, all die Gründe zu erkennen, die Ihren Bruder dazu bringen könnten, Sie zu beneiden. Um auf der simpelsten Ebene anzufangen, sehen Sie natürlich viel eher nach Hanse Davions Erbe aus, als Victor es je getan hat. Er hat den klassischen Steiner-Teint – bleich und ausgelaugt. Katrina steht es, aber Victor wirkt weichlich. Sie dagegen haben die gesunde Hautfarbe Ihres Vaters und sein rotes Haar. Ihre imposante Statur und tiefe Stimme verleihen Ihnen dazu ein beherrschendes Auftreten, das nur wenige Männer besitzen, ob sie nun adlig sind oder nicht. Sie erinnern mich an die Zeiten, als Ihr Vater noch ein junger Bursche war und niemand auch nur wagte, an einen Krieg gegen die Vereinigten Sonnen zu denken.«
Tormano verstummte, als Nancy mit dem Tee erschien und ihnen beiden eine Schale eingoß. Er stellte mit Befriedigung fest, daß Peter jede ihre Bewegungen aufmerksam verfolgte und sie anlächelte, als sie seine Aufmerksamkeit

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