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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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dann hier auf den Thron setzen?«
Victor atmete langsam aus und spreizte die Finger. »Hätte ich eine Wahl, Alex, ich würde sie im dunkelsten Loch auf der abgelegensten Welt des Vereinigten Commonwealth versauern lassen. Aber diese Option ist zur Zeit nicht realistisch. Katherine hat sich erfolgreich als die trauernde Prinzessin des Commonwealth etabliert. Aus der gesamten Inneren Sphäre strömen die Beileidsnachrichten in den Palast. Das Volk liebt sie, und jede Maßnahme gegen sie würde in einer Katastrophe enden.« Der Prinz zuckte kurz die Schultern, dann kniff er die Augen zusammen. »Verräterisch wie sie ist, Katherine hat ihren Wert, und ich plane, sie zu benutzen. Eine unglaubliche Menge dieser Beileidsbotschaften stammt aus der Isle of Skye. Nach Ryans Tod zersplittert die Rebellenkoalition, während der Rest der Bevölkerung zusammen mit Katherine Galens Tod betrauert. Das gibt ihr dort einen ungeheuren Einfluß, und dadurch bricht die Rebellion zusammen.«
Alex verzog das Gesicht. »Aber Sie gestatten Katherine, Ryans Position zu übernehmen. Das liefert ihr eine Oppositionsbasis gegen Sie.«
»Stimmt, aber ihre Koalition basiert auf Frieden und Gewaltlosigkeit. Das kann sie nicht in eine Kriegskoalition verwandeln, ohne ihre Unterstützung zu verlieren. Indem ich ihr eine friedliebende Gefolgschaft liefere, setze ich sie fest und schränke ihre Möglichkeiten ein.«
Galen verschränkte die Arme. »Dadurch, daß wir Katherine auf den Thron des Archons setzen, haben wir auch Zeit festzustellen, wieviel Unterstützung sie zur Zeit mobilisieren kann. Bis wir Hanau entlarvten, hatten wir keine Ahnung, daß sie ein eigenes Agentennetz betreibt. Als Regentin könnte sie unvorsichtig und nachlässig werden, was uns einen Vorteil gegen sie verschaffen würde.«
Alex nickte langsam. »Was Sie damit sagen, ist doch folgendes: Sie schenken Ihr einen Meter, weil Sie glauben, sie wird sich übernehmen, wenn sie daraus einen Kilometer zu machen versucht. Vergeben Sie mir, wenn ich für diese Strategie kein sonderliches Zutrauen aufbringen kann.«
»Es gibt auch noch andere Probleme, um die ich mich kümmern muß.« Der Prinz stand auf und trat ans Fenster, um auf die verschneite Hauptstadt hinabzublicken. »Abgesehen von der Tatsache, daß ich keinen Bürgerkrieg auslösen will, braucht mich der Rest des Vereinigten Commonwealth. Ich erwarte, daß Sun-Tzu seine Aktivitäten gegen die Mark Sarna verstärkt, jetzt, nachdem Kai die Bewegung Freies Capella von seinem Onkel übernimmt. Ich will zur Stelle sein, um mich um ihn zu kümmern und ihn vor zuviel Wagemut zu warnen. Außerdem muß ich dem übrigen Vereinigten Commonwealth zeigen, daß ich es nicht vergessen habe.«
Galen lächelte. »Und Militärmanöver, die Sun-Tzu warnen, sich bedeckt zu halten, geben uns die Gelegenheit, Einheiten aus dieser Hälfte des Vereinigten Commonwealth abzuziehen. Das hindert Katherine daran, militärisch aktiv zu werden.«
»Aber eine Schwächung des lyranischen Teils des VerCom könnte Thomas Marik zum Anlaß nehmen, eine Grenzverschiebung zu seinen Gunsten zu suchen«, wandte Alex ein, überlegte es sich dann aber anders. »Obwohl, wenn Sie Truppen in der Mark Sarna haben, könnten Sie ihn viel härter treffen als er Sie.«
Victor nickte, ohne sich umzudrehen. »Genau das denke ich auch. Die Situation ist also folgende: Katherine bleibt hier, um die Misere in Ordnung zu bringen, die uns Ryan hinterlassen hat. Wir können nicht ohne Beweise gegen sie vorgehen, und die haben wir nicht. Ihren Verrat an Galen aufzudecken, würde nur als schmutziger Trick meinerseits gewertet werden, also werden wir uns das für einen Zeitpunkt aufheben, an dem es den gewünschten Effekt hat. Wir haben keine andere Wahl, und wenn wir schon mit einer Natter leben müssen, sollten wir sie wenigstens Jagd auf Ratten machen lassen. Es gefällt mir auch nicht, aber so sieht es nun mal aus, meine Freunde.« Victor drehte sich zu den anderen um. »Ich habe eine Nation zu regieren. Meine Schwester kann warten, mein Volk nicht.«
39
    Solaris City, Solaris VII
Mark Tamarind, Vereinigtes Commonwealth
    29. April 3056

    Nachdem er den Palast seines Onkels – das heißt, eigentlich gehörte er jetzt ja ihm – verlassen hatte, wies Kai Fuh Tengs Großneffen Tsen an, ihn mit dem Schweber durch die Stadt zu fahren. Er redete sich ein, sich damit Zeit zum Nachdenken verschaffen zu wollen, aber dann tat er alles, um dies zu vermeiden. Er wies seinen Fahrer an, mal

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