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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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an die sie sich von Alyina her erinnerte. »Mein Gott, Deirdre, es ist zu lange her.«
Das Herz hämmerte in ihrer Brust, und ihre Wangen brannten. Sie ging weiter, die Treppe hinab, schneller als es sich geziemte, aber nicht so hastig, daß es gefährlich wurde. Sie warf ihm die Arme um den Hals und hielt sich an ihm fest. Seine Arme legten sich um sie, preßten sie an seine Brust, und die Ängste, die seit der Zeit auf dem Landgut an ihr genagt hatten, zerfielen.
Sie ließ die Hände hinab auf seine Brust gleiten, dann drückte sie ihn sanft von sich. Er gab sie zögernd frei und strich mit den Händen über ihre Arme, als sie sich lösten und ein paar Schritte zurücktraten. Deirdre sah in seine grauen Augen, dann wandte sie den Blick zur Seite.
»Ich war so dumm«, erklärten sie beide im Chor.
Kai warf den Kopf in den Nacken und lachte. Deirdre genoß den Klang, den sie seit Alyina vermißt hatte. An seiner Stimme erkannte sie, daß er sich seit ihrer gemeinsamen Zeit nicht verändert hatte. Er wirkte selbstsicherer und klang auch so, aber die zögernde Zärtlichkeit seiner Hände, als sie in die ihren sanken, erinnerte sie an seine bedachte Vorsicht.
Ihr »Kai« übertönte sein leiseres »Deirdre«, und er beugte den Kopf, erkannte sie als Siegerin dieses Wortwechsels an. »Kai, ich muß dir ein paar Dinge erklären. Ich war bis vor kurzem sehr verwirrt, unglaublich verwirrt. Was dich anging und mich. Ich habe eine Reihe von falschen Entscheidungen getroffen, und es tut mir leid.«
Kai streckte die Hand aus und hob ihr Kinn. »Deirdre, das ist unwichtig. Die Vergangenheit ist vorbei.«
»Es ist wichtig, Kai, bitte.« Sie führte ihn zu einer gepolsterten Bank unter einem Spiegel an der Ostwand. Erst als sie sich setzten, bekam sie gerade noch aus dem Augenwinkel mit, wie Taman ins obere Stockwerk verschwand. »Ich habe dich falsch eingeschätzt. Als ich nach Odell zurückkam, hattest du bereits hier auf Solaris deinen Aufstieg begonnen. Ich dachte, du hättest dich dafür entschieden hierherzukommen, um es mir heimzuzahlen. Mein Vater ist hier gestorben, auf diesem Planeten, von den Händen deines Vaters. Das hat zwischen uns gestanden, als wir uns zum erstenmal begegneten, und ich dachte, du wolltest mir damit eine Botschaft zukommen lassen.« Sie schob eine schwarze Haarlocke hinters rechte Ohr. »Als ich David bekam, hat mein Stiefvater mich gedrängt, ich sollte mich mit dir in Verbindung setzen, aber da warst du schon ein Medienstar. Überall wurde deine Ähnlichkeit mit deinem Vater hochgespielt, und das hat mir schwer zu schaffen gemacht. Ich habe dich in meinen Gedanken zum schlimmsten Stereotyp eines Kämpfers aufgebaut, das ich mir vorstellen konnte, einen saufenden, hurenden Oger, dessen einzige echte Freude darin besteht, seine Feinde zu verkrüppeln und zu töten. Ich wollte nichts mit dir zu tun haben und auch David vor dir schützen. Ich wollte das Schlimmste glauben, und deshalb habe ich alle Anzeichen dafür, daß du dich in Wahrheit nicht verändert hast, übersehen. Ich gebe zu, daß ich vieles nicht gewußt habe, bis ich heute ein Gespräch mit Keith hatte und von den Reformen erfuhr, die du durchgesetzt hast, aber meine Entscheidung, nichts Gutes an dir anzuerkennen, hatte mich für jeden Hinweis auf deine Aktivitäten blind gemacht. Als ich auf Zürich in einer Klinik arbeitete, die vom ZenotaphWohltätigkeitsfonds finanziert wird, redete ich mir ein, daß du dein Geld nur verschenkst, um damit zu prahlen. Die Spende von Kleidungsstücken an Kinder wurde in meinen Augen zu einem zynischen Akt der Selbstverherrlichung.«
Sie drückte seine Hände. »Ich habe erkannt, wie blind ich war, als dein Onkel uns als Geiseln genommen hat. Ich wußte, daß diese Handlung böse war und ihm nur nutzen konnte, wenn sie irgendwie deine Aktionsfreiheit einschränkte. Und da du also gegen ihn arbeiten mußtest, konntest du nicht ebenfalls böse sein. Wenn du das Monster gewesen wärst, zu dem ich dich aufgebauscht hatte, dann hättest du uns im Stich gelassen.«
Kai wurde bleich, und ein Zittern ging durch seine Hände. »Das habe ich.«
»Nein. Keith wollte mir nicht sagen, wohin du geflogen bist und was du getan hast, aber wenn Lady Omi Kurita sich dafür in deinem Haus versteckt hat, muß es sehr wichtig gewesen sein. Und davon ganz abgesehen, hat Keith mir von allem berichtet, was du getan hast, um zu verhindern, daß dein Onkel erfährt, wie du dich seinem Willen widersetzt hast. Wie in der

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