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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Emotion immer ein völlig anderes Aussehen gehabt, etwas Eisiges, eine ruhige, kalte Klarheit. Rache ist süß, und am besten genießt man sie kalt – das war sein Wahlspruch.
    Viele seiner Untergebenen – sogar seine Frau – fanden diese Blutleere in politischen und persönlichen Angelegenheiten beunruhigend, das wußte er. Aber für ihn war Hitze gleichbedeutend mit einer Katastrophe. Diese Haltung erklärte sich aus seiner Zeit als Jagdpilot für das Lyranische Commonwealth. Einem Piloten, der zuließ, daß sein Jäger überhitzte, war der Tod sicher. Entweder starb er einsam im All treibend, oder er stürzte auf einen Planeten. Hitzige Gefühle, die bei den Jägerjockeys, welche er gekannt hat, durchaus an der Tagesordnung gewesen waren, führten häufig zu Streits und unnötigen Verletzungen, wenn nicht gar zu Todesfällen.
    Gefühle verursachen Fehler. Der Gedanke hallte mit der Wucht eines biblischen Gebots durch seine Hirnwindungen, und er unterdrückte mit aller Gewalt die Spuren der Verärgerung, die seine Gefühle anzuheizen drohte. Er spannte die Kaumuskeln, warf noch einen Blick auf die grünen Leuchtziffern, die in der Luft über seinem Schreibtisch hingen, und sah die beiden Berater in seinem Büro an.
    »Sie haben recht, Gentlemen, und ich beglückwünsche Sie zu Ihrer Voraussicht. Es scheint, daß die Nachrichtenmedien in der Isle of Skye tatsächlich Personen stärker herausstellen, die unseren Zielen entgegenstehen.« Ryan deutete auf die Ziffern über die zunehmenden Sendeminuten über Peter Davion. »Der Anstieg in den Berichten über Peter ist ziemlich steil. Warum?«
    David Hanau, der kleinere, gedrungenere der beiden Ratgeber, zuckte unsicher die Achseln. »Peter hat eine Allianz zwischen Jägern und Umweltschützern arrangiert, die es gestattete, den LyonsGoldpanther wieder in seiner natürlichen Umgebung anzusiedeln. Er unterstützt schon seit Jahren die Aufzucht, Erhaltung und Wiederansiedlung wilder Tiere auf Welten, die durch den Krieg Teile ihre Tierwelt verloren haben.«
    Ryan wedelte ungeduldig mit der Rechten und bedeutete Hanau, zur Sache zu kommen. »Und?«
Hanau zögerte. »Kurz gesagt, Euer Lordschaft: Tiere sind niedlich und deshalb beliebt. Bilder von Peter auf einer Photosafari oder mit einem Pantherjungen sind gutes Medienmaterial. Peter weiß das und genießt die Aufmerksamkeit. Er verbringt so viel Zeit mit dem Umweltschutz, daß er keine Zeit für Frauen zu haben scheint.«
Sven Newmark zog die buschigen blonden Augenbrauen zusammen. »Ist er schwul?«
Hanau wurde rot.
Ryan sah ihn fragend an. »Ist er oder nicht?«
Hanau setzte zu einer Antwort an, zögerte, dann entschied er sich doch. »Ich habe keinerlei Hinweise dafür gefunden. Ich habe nach möglichen unehelichen Kindern Peters gesucht und einige Frauen ausfindig gemacht, mit denen er während seiner Zeit an der Militärakademie New Avalen ausgegangen ist. Keine davon hat behauptet, ein Kind von ihm zu haben, aber die meisten waren sehr überzeugend, was seine heterosexuellen… äh… Fähigkeiten angeht.«
Ryan klopfte sein blondes Haar in Form und unterdrückte ein Schaudern, als er die größer werdende kahle Stelle berührte. »Ein uneheliches Kind wäre ohnehin besser für uns gewesen als ein Homosexuellen-Skandal. Für ihre Kinder tun Menschen noch mehr als für ihre Geliebten – zweifellos eine Art genetischer Imperativ.« Der Herzog faltete die Hände. »Wir haben annehmbare Kräfte auf Lyons, oder?«
»Ja«, bestätigte Newmark. »Aber niemand in der Lyons-Miliz. Davions Geheimdienstsekretariat hat alle Mitglieder zweifelhafter Loyalität versetzt, als Peter einen Posten bei dieser Einheit akzeptierte. Sie mußten so viele neue Soldaten in die Einheit versetzen, um die Lücken zu schließen, daß der Erfahrungsgrad der Einheit auf ›unerprobt‹ gefallen ist. Aber solange nichts Dramatisches wie eine neue ClanInvasion geschieht, ist nicht damit zu rechnen, daß die Lyons-Miliz über den Trainingseinsatz hinauskommt. Natürlich habe ich Leute eingeteilt, die ihn ständig beobachten.«
»Natürlich.« Ryan grinste Newmark an. Der Mann gehörte zu einigen Flüchtlingen aus Rasalhaag, die vor den Clans Zuflucht in der Isle of Skye gefunden hatten. Er hatte die Aufmerksamkeit Ryans erregt und war in dessen persönliche Dienste aufgestiegen, nachdem die Flüchtlingspresse mehrere Artikel des Mannes veröffentlicht hatte, in denen er höchst kritisch mit Prinz Victor und dessen Handhabung der Rasalhaager

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