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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Autoritäten mit starker Bindung an die Ursprungswelten nötig machten. Trotzdem haben die meisten Nationen der Inneren Sphäre ihre Regierungsformen gelockert, um Wachstum und weitere Entwicklung zu ermöglichen.«
»Bis auf uns. Vor vierhundertfünfzig Jahren führte mein Urahn Urizen Kurita den Bushido-Kodex wieder ein.« Sie lächelte fast verlegen. »Er erhielt unsere Kultur stark und benutzte sie, uns zusammenzuschweißen. Dadurch konnte das Draconis-Kombinat die Jahrhunderte der Nachfolgekriege nach dem Zusammenbruch des Sternenbundes überstehen. Und wir wären auch weiter gut damit gefahren, wenn keine Visionäre wie Hanse Davion aufgetaucht wären. Seine Angriffsstrategien im Jahre 3038 zeigten uns unsere Schwächen. Ein Jahr später hatte mein Vater genug verändert, um zurückzuschlagen und Hanse Davion zu zeigen, daß auch wir fähig waren, unsere Taktik zu ändern. Dann kamen die Clans, und wir entdeckten, daß unsere Taktiken weder neu noch innovativ genug waren. Wir mußten noch mehr tun, uns noch stärker verändern.«
Omi hatte ein Talent zur Untertreibung. Die Clans – für den Krieg gezüchtete Krieger in überlegenen Kampfmaschinen – hatten riesige Gebiete des Draconis-Kombinats und des Vereinigten Commonwealth erobert und die Freie Republik Rasalhaag nahezu völlig geschluckt. Das Kombinat war, weil kleiner als das Vereinigte Commonwealth, schwer angeschlagen worden. Beinahe hätte es sogar seine Zentralwelt Luthien verloren. Einheiten, die nach den traditionellen Regeln des Kombinats gekämpft hatten, waren niedergemetzelt worden. Nur die neueren Einheiten hatten sich einigermaßen auf den Kampf gegen die Clans einstellen können.
Omi kaute auf der Unterlippe, bevor sie weiterredete. »Die Bevölkerung des Kombinats ist stolz, und durch die Politik der Vergangenheit von der harten Wirklichkeit des Lebens in der Inneren Sphäre isoliert. Eure Propaganda nennt es den Preis für das Fehlen einer freien Presse, aber wir finden, unsere Bürger vor dem Schmutz der Skandalvids zu schützen, rechtfertigt unsere selektive Informationspolitik.«
»Ich habe keine Probleme mit dem Verbot von Skandalvids, aber ich kann keine Fehlinformation der Öffentlichkeit billigen.«
»Sie bekommt keine falschen Informationen, Kai, nur weniger. Die Draconier wissen, was sie wissen müssen, aber die Ereignisse haben uns überrollt. Wir konnten das Volk nicht vor Nachrichten der ClanEroberungen abschirmen. Und weil es so lange mit Berichten über unsere militärische Unbesiegbarkeit aufwuchs, war das ein schwerer Schlag.« Omi sah zur Seite, auf den Nadelbaum. »Etwa so wie die Eröffnung, daß es keinen Weihnachtsmann gibt.«
»Wie, es gibt keinen Weihnachtsmann?« Kai setzte eine entgeisterte Miene auf. Dann grinste er. »Tut mir leid. Es ist ein alter Witz. Du wolltest sagen…«
»Der Schlag, den die draconische Kampfmoral einstecken mußte, war härter, als du dir vorstellen kannst. Unsere militärische Tradition, der Weg des Kriegers, ist das Fundament unserer Gesellschaft. Eine Niederlage stellt unser gesamtes Weltbild in Frage. Wenn wir nicht unbesiegbar sind, müssen wir uns die Frage stellen, woher wir wissen, daß wir Ehre haben. Woher wissen wir, daß wir zivilisiert sind? Woher wissen wir, ob nicht alles, was wir in der Vergangenheit getan haben, falsch war?«
Kai nickte. »Als ich auf Alyina war, habe ich ein Beben erlebt. Es war nicht schwer, vielleicht Stärke fünf auf der Richterskala, aber der Boden hat sich unter meinen Füßen bewegt. Ich hatte so etwas noch nie vorher mitgemacht, und plötzlich wurde mir klar, daß ich es immer als gegeben angenommen hatte, daß der Boden unter meinen Füßen fest und sicher bleiben würde. Die Tatsache, daß dem nicht so ist, läßt mich heute noch ab und zu schweißgebadet aus dem Schlaf schrecken.«
»Ja, es ist eine fundamentale Erschütterung des Vertrauens. In deinem Fall hat dich die Wirklichkeit im Stich gelassen. Im Kombinat steht das Volk vor der Frage, ob seine Kultur es verraten hat. Es ist eine äußerst ungemütliche Situation.«
»Das kann ich mir vorstellen.«
»Mein Vater weiß, daß es noch weitere Veränderungen im Kombinat geben muß. Wir können den Bushido nicht aufgeben, und wir werden es auch nicht tun, weil er die Grundfesten unserer Kultur darstellt, uns zu einem Volk macht. Es ist eine schwierige Aufgabe, denn die Samurai, die geholfen haben, das gesamte System zu definieren, sind diskreditiert. Und ohne die Hilfe der Söldner von Wolfs

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