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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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hätten mich getötet. Sterncolonel Taman Malthus hätte es getan, wenn ComStar sich nicht in unseren Kampf eingemischt hätte.« Ein Stechen in seiner Brust erinnerte ihn an die Verletzungen, die ihm die Elementare auf Alyina zugefügt hatten. »Aber du hast recht, daß ich auf Alyina etwas über mich gelernt habe. Eine Bekannte erklärte mir, ich würde mich an einem zu hohen Standard messen, an so hochgeschraubten Erwartungen, daß ich überhaupt nicht erkennen konnte, wie begabt ich in Wirklichkeit bin. Malthus und die anderen Elementare waren auch ihrer Meinung. Durch ihre Anstrengungen habe ich ein größeres Selbstbewußtsein aufbauen können.«
»Deine Bekannte war sehr klug.« Omi lächelte ihn sanft an. »Und sie muß auch etwas ganz Besonderes gewesen sein, wenn sie dir das klarmachen konnte, nachdem es weder deinen Vorgesetzten noch deiner Familie gelungen war.«
Kai nickte. »Das war sie.« Er sah Omi an, daß sie auf weitere Erklärungen wartete, aber er ging nicht auf ihr abwartendes Schweigen ein. Ich vertraue dir, Omi, aber ich bin nicht sicher, ob ich bei einem Gespräch über Deirdre Lear mir selbst vertrauen kann. »Ihretwegen bin ich nach Solaris gekommen, um herauszufinden, wie besonders ich tatsächlich bin.«
Omi nickte höflich. »Dein Championat dürfte die Antwort liefern. Deine Bekannte muß stolz auf dich sein.«
»Das bezweifle ich. Sie haßt den Kampf, und die Kämpfe auf Solaris ganz besonders.« Er zuckte die Schultern. »Nachdem ich Alyina verlassen habe, sind wir getrennte Wege gegangen. Es ist fast dreieinhalb Jahre her.«
Der Ausdruck auf Omis Gesicht zeigte ihm, daß sie spürte, wie unangenehm ihm dieses Gespräch war. »In deiner Dinnereinladung stand, daß du ein traditionelles Festtagsmenü vorbereitet hast. Darf ich fragen, woraus es besteht?«
Danke für dein Verständnis, Omi. »Oh, eine Fülle wunderbarer Dinge.« Kai schlug auf den Verschluß des Sicherheitsgurts und stand auf. »Die meisten lassen sich kaum beschreiben, deshalb werde ich es gar nicht erst versuchen. Am besten gehen wir einfach in die Messe und bieten dir Gelegenheit, sie persönlich zu erleben.«
Er bot ihr den Arm, und Omi schob ihre linke Hand durch die Beuge. »Fröhliche Weihnachten, Kai Allard-Liao. Auf daß der Geist dieses Festes allezeit in deinem Herzen weile.«
»Ich wünsche dir dasselbe, Kurita Omi-sama«, erwiderte er mit einem gezwungenen Lächeln. Und dir auch, Deirdre Lear. Dir ganz besonders.
6
    Odell
Mark Crucis, Vereinigtes Commonwealth
    15. Januar 3056
    An den Tränen, die in den Augenwinkeln ihrer Mutter glänzten, konnte Deirdre Lear sehen, daß ihr der Abschied nicht leicht fallen würde. »Mom, ich liebe dich – ich liebe dich und Dad -, aber ich kann nicht hierbleiben. Auf Odell festzusitzen, bringt mich um.« Sie zuckte hilflos die Achseln und sah zu ihrem Stiefvater hoch. »Du verstehst mich doch, nicht wahr, Dad?«
    Roy Lear stand hinter seiner Frau. Sein wuchtiger Körper war so breit, daß er sie geradezu umrahmte. »Ich verstehe, Deirdre.« Er legte seiner Frau die Hände auf die Schultern und zog sie an sich. »Warum reden wir nicht im Wohnzimmer weiter darüber? Hier in der Küche herumzustehen…«
    Deirdre war froh, die beiden einen Moment allein lassen zu können, und trat durch den gewölbten Mauerdurchbruch ins Eßzimmer. Sie ging hinaus in den Flur und weiter ins Wohnzimmer. Durch die hohe Decke und das hohe Kuppelfenster in der Stirnwand fühlte sie sich mehr wie in einer Kathedrale als im Haus ihrer Eltern. Sie erkannte das Gefühl als Überbleibsel ihrer Kindheit, als das Wohnzimmer für Besuch reserviert gewesen war.
    Sie ging in die Mitte des Raumes. Der dicke, elfenbeinfarbene Teppichboden unter ihren nackten Füßen war angenehm. Sie ging um einen niedrigen Tisch herum zu einem hohen Stuhl gegenüber dem cremefarbenen Sofa, auf dem sich ihre Eltern mit Sicherheit niederlassen würden. Sie setzte sich und zog die Knie ans Kinn. Plötzlich schämte sie sich, weil sie nur ein blaues Baumwollhemd und zerrissene Jeans trug. Der Kontrast zur subtilen Eleganz dieses Zimmers unterstrich ihre Unfähigkeit, zu dem Leben zurückzukehren, das sie vor dem Eintreffen der Clans gekannt hatte.
    Roy Lear folgte ihr ins Wohnzimmer und setzte sich auf eine Armlehne des Sofas. »Deine Mutter kommt auch gleich, Deirdre, aber vorher möchte ich dir noch etwas sagen: Wenn es irgend etwas… nein, warte, laß mich bitte zu Ende reden… irgend etwas gibt, was ich in der Praxis

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