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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Dragonern und den Kell Hounds hätten wir Luthien verloren. Da unsere Kultur Söldner verachtet, war das ein noch schwererer Schlag für unsere Ehre – trotz der Rettung Luthiens.«
Kai erkannte, worauf sie hinauswollte. »Die Ronin auf Solaris sind nicht ernsthaft diskreditiert. Die Raubkopien ihrer Kämpfe haben sie in deinem Volk zu Helden gemacht. Sie sind so etwas wie Gesetzlose, die in einer Gesellschaft, welche Anpassung fordert, eben diese verweigern; ihnen zuzusehen, ist eine sichere Form der Rebellion in einer Kultur, die ein gesellschaftliches Druckventil dringend braucht.«
»Vielleicht können wir sie und ihre Kämpfe dazu verwenden, unserer Bevölkerung die Vorstellung zu vermitteln, daß man eine Niederlage überleben kann, um später doch noch zu gewinnen. Die Vereinigten Soldaten des Draconis-Kombinats werden auch weiter der Zenit des Bushido in unserem Reich bleiben, aber die Ronin werden es dem Volk gestatten, Helden von der Art eines Robin Hood zu verehren. Wir haben Heldenlegenden, die dazu passen, und wir können sie dazu benutzen, in der Vorbereitungsphase auf den nächsten Clankrieg neues Selbstvertrauen aufzubauen und sogar Ablenkung zu liefern.«
Omis realistische Einschätzung der Lage innerhalb ihrer Nation versetzte Kai in Erstaunen. Die Draconier gestatteten ihren Frauen nur selten eine Karriere, die über traditionelle häusliche Rollen hinausging. Er wußte, daß es unmöglich gewesen wäre, Omi derart zu beschränken, aber ihre Reisen zu Welten außerhalb des Kombinats kannten in der Kurita-Geschichte kaum eine Parallele. Zweifelsohne war auch der Plan, Solaris für den Wiederaufbau der draconischen Nation einzusetzen, ihrem Gehirn entsprungen, und die Bereitschaft, für seine Ausführung alles zu riskieren, bewies, wie überzeugt sie von ihrer Sache war.
Victor hatte ihm die Geschichte erzählt, wie die Zehnte Lyranische Garde den Auftrag erhalten hatte, Hohiro Kurita, Omis Bruder und Erbe des Drachenthrons, von der durch die Clans besetzten Welt Teniente zu retten. Omi hatte vorgeschlagen, Victors Einheit um die Rettungsaktion zu bitten, und ihr Vater hatte es ihr gestattet, aber nur unter der Bedingung, daß sie mit der Botschaft, in der sie diese Bitte aussprach, jeden Kontakt zu Victor abbrach. Sie hatte zugestimmt und dies Victor in ihrem Hilfeersuchen mitgeteilt. So schmerzhaft es auch für sie gewesen war, sie hatte ihren Teil der Vereinbarung eingehalten, bis Takashi Kurita, ihr Großvater und der Vorgänger ihres Vaters als Koordinator, sie aus Dankbarkeit für die Rettung Hohiros davon entbunden hatte.
»Die Kämpfe von Solaris in dein Reich zu holen, ist ein großes Risiko, Omi. Sie könnten mehr als nur Geschichten transportieren, die das Vorstellungsvermögen eures Volkes anheizen.«
Sie hob langsam den Kopf. »Ja?«
Kai nickte. »Ohne Zweifel wird dein Vater es begrüßen, daß Gefechte auf Solaris in aller Regel eine Menge – zumindest für KuritaTraditionalisten – unorthodoxer Gefechtstaktiken und Strategien zeigen. Wenn die Menschen lernen dürfen, auf Eigeninitiative stolz zu sein, wird das die Flexibilität stärken, die er bei seinen Truppen braucht, um die Clans besiegen zu können. Aber was viel wichtiger ist: Dein Volk wird nicht länger vom Rest der Inneren Sphäre isoliert sein. Selbst wenn ihr alle Kämpfe vorzensiert und nur diejenigen freigebt, in denen einer eurer Ronin auf ehrbare Weise einen überwältigenden Sieg erringt, werden die Leute sich Gedanken über andere Kämpfer machen. Du öffnest die Büchse der Pandora, die deinem Volk einen Hinweis darauf geben wird, wo es im Universum steht.«
»Wir werden keine Kämpfe zensieren.« Omis Stimme war tonlos. »Unser Volk wird dasselbe sehen, was im St. Ives-Pakt oder im Vereinigten Commonwealth zu sehen ist.«
»Einschließlich der Werbung?«
»Keine Regierung würde lukrative Verträge, wie sie für die Ausstrahlung dieser Werbung angeboten werden, ausschlagen.«
Kai lief es kalt den Rücken hinab. »Ah, ich fange an zu erkennen, wo das Problem liegt. Die Flexibilität, das Herabspielen der Rolle rigider Militärstrukturen, die Betonung von Kontakten, die Einführung kommerzieller Werbung, alles Faktoren, die deinem Vater und seinem Versuch, das Kombinat zu reformieren, helfen können. In den Augen der überzeugten Traditionalisten jedoch sind sie äußerst gefährlich.«
»Aber weil ich sie vorschlage und durchführe, betrachten sie das Ganze nur als harmlose Träumerei einer Frau. In ihren Augen

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