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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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wenig ihnen der Gedanke gefiel, ihre Schutzbefohlenen an einen solchen Ort zu begleiten. Aber Kai hätte diesen Ausflug niemals vorgeschlagen, wenn er geglaubt hätte, seinen Freunden könnte hier etwas zustoßen. Thors Schildhalle hatte einen schlechteren Ruf als sie verdiente, vor allem, weil viele lokale Salonlöwen und Nobelkätzchen hierherkamen, um ›Unterweltluft‹ zu schnuppern. Ein paar kleinere unangenehme Zwischenfälle waren durch wiederholte Erzählungen dermaßen aufgebauscht worden, daß sie schließlich auch bis zu den nationalen Sicherheitsbehörden der Großen Häuser gedrungen waren.
Sie gingen einen kurzen Korridor entlang und stiegen eine Treppe auf der linken Seite hoch. Kai nickte dem Portier zu und reichte ihm einen Hundertcreditschein. »Guten Abend, Roger. Ich habe gehört, der Einlaß nach Walhalla soll heute abend auf wenige Auserwählte beschränkt sein.«
Die C-Note verschwand in der schmalen Hand des Mannes. »Es ist wirklich eine Schande, wie begrenzt die Kapazitäten sind. Wirklich sehr begrenzt.«
»Danke, mein Freund.« Kai wandte sich nach rechts und ging an der neonbeleuchteten Theke vorbei. Ein VerCom-Sicherheitsagent ging ihm durch einen abgedunkelten Teil der Bar voraus, wobei er die kirschrote Glut der Opiumpfeifen geflissentlich ignorierte, und öffnete einen dicken Vorhang, hinter dem zwei Rampen zum Vorschein kamen. Die Rampen machten eine Kehre und endeten auf einem Balkon ungefähr über Rogers Posten.
Das rubinrote Licht eines Laser-Kennungsscanners spielte über Kai, als er auf die Druckplatte unter dem Teppichboden trat. Hinter einer kugelsicheren Glasscheibe nickte ihm ein Wachtposten zu. »Willkommen, Champion, mitsamt Ihren Gästen.«
Eine dunkle Glaswand glitt auf, und Kai trat beiseite, um zwei draconische Leibwächter durchzulassen. Als sie nickten, folgte ihnen die Gruppe ins Innere Walhallas. Er lächelte, als er ihre anerkennenden Worte und fröhliches Lachen hörte.
Die Spielwelt kannte zwei Ebenen der Realität. Eine davon war die alltägliche Welt, die voll war von Adligen und Industriemagnaten, deren Bedeutung sich von ihrer Existenz außerhalb von Solaris ableitete. Geld oder erbliche Titel verliehen ihnen eine enorme Macht, und ein großer Teil dieser Macht war auch auf diesem Planeten spürbar. Ihnen allen gebührte Respekt, und sie wurden gebührend empfangen, wo immer sie erschienen.
Außer in Walhalla.
In Walhalla regierte die zweite Realität. Hier waren die Männer und Frauen, die in den über die Oberfläche des Planeten verteilten Arenen fochten, die wahren Adligen von Solaris. Nur die, Besten der Besten hatten Zutritt zu Walhalla – so gut Larry Acuff auch war, ohne Begleitung Kais wäre er hier nicht hereingekommen. Die Krieger in Walhalla zählten zu den fünfzehn Prozent der Besten auf Solaris, wobei Roger, der Portier, nach einer arkanen Formel, die nur er allein verstand, die alleinige Auswahl traf. Jeder MechKrieger hier in der Halle der Toten war in der Lage, über neunzig Prozent der MechKrieger in den Armeen der Inneren Sphäre im Zweikampf zu besiegen. Das machte sie des Respektes auf Solaris und anderenorts mehr als würdig.
Walhalla selbst atmete eine anachronistische Atmosphäre, die diesem Ort eine Majestät und Legitimität verlieh, wie sie kaum ein anderer Ort auf diesem von Verfall und Plastik geprägten Planeten beanspruchen konnte. Die gesamte Langhalle war aus echten, seltenen Hölzern gebaut. Die Bretter waren rauh, unbearbeitet, und an den Säulen, auf denen die hohe Decke ruhte, konnte man noch die Spuren der Äxte sehen, die sie gefällt hatten. Tierfelle von zwei Dutzend verschiedenen Welten dekorierten die Wände, und handgewebte Vorhänge schlossen die Nischen ab, die sich entlang beider Wände zogen.
Der Großteil der Beleuchtung stammte von einem holographischen Feuer in der Mitte des Saales. Holographische Fackeln in Halterungen an den Wänden vertrieben die restlichen Schatten. Riesige lange Tische und passende Bänke, allesamt von Hand aus dicken Brettern gezimmert, zogen sich an der Längsachse des Raumes entlang und ließen nur für das Feuer Platz. Am hinteren Ende des Saales schloß eine Empore, auf der ein weiterer Tisch quer zum Raum stand, die Einrichtung ab. An der Rückwand erhob sich eine Reihe hochlehniger Sessel, einschließlich eines auf dem Ehrenplatz in der Mitte, der an einen Thron erinnerte.
Die Schilde, die an Pfählen vor den Nischen hingen, trugen die Insignien der Kämpfer, denen die

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