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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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und schaltete die Digitalscanner auf einen kleineren Maßstab. Die Karte schrumpfte auf ein immer kleineres Gebiet zusammen, bis beide Ortungen dasselbe Ziel meldeten. Rote Winkel senkten sich auf den blinkenden Lichtpunkt, bis sie sich zu einer gemeinsamen Ortung vereinigten. Die Ortung identifizierte das Ziel und zeigte das Ergebnis in der Sichtprojektion ein. Ein Heuschreck in Gehbewegung. Voll bewaffnet. Seagroves studierte die achtstellige Koordinatenanzeige und gab die Daten an Vost weiter. Er wartete auf eine Antwort und rollte den FLUM dann in einen sanften Sinkflug ab.
    Das Problem des FLUM-Piloten war die Zielerfassung. Der Heuschreck befand sich tief unter dem Blätterdach. Infrarot- und Bewegungsortung lieferten ihm akkurate Daten, aber es bestand keine Chance für eine visuelle Zielerfassung. Dadurch mußte er die Laserbatterien nach den Instrumentendaten abfeuern. Das war ein durchaus akzeptables Verfahren, aber in diesem Fall wußte Seagroves, daß ihm die Geländebedingungen Schwierigkeiten machen würden. Die dicken, dreifach gekrönten Urwaldbäume hätten für eine größere KSRLafette oder PPK keinerlei Hindernis dargestellt. Diese schweren Geschütze hätten sich den Weg ins Ziel mit roher Gewalt freigebrochen. Aber die Laser würden auf die Blätter treffen und sie verdampfen. Wenn genug Laserenergie für ausreichend lange Zeit auf die Blätter traf, war das Ergebnis identisch mit dem der beiden anderen Waffensysteme, aber ein Sturzflug mit neunhundert Stundenkilometern auf ein bewegtes Ziel, selbst wenn es sich nur langsam bewegte, ließ den Lasern diese Zeit nicht. Er konnte dem Ziel einen Schreck einjagen, aber wenn es nicht anhielt und sich zum Kampf stellte, konnte er es nicht erreichen.
    Der FLUM kreischte über die Baumwipfel, und Seagroves löste eine volle Salve aus, als sein Sichtschirm grün wurde. Dampf stieg hoch, und ein kurzer Lichtschein zuckte über den Wald, als sich die Laserenergie in das Blätterdach bohrte. Dann war der FLUM vorbei und stieg wieder hoch. Er überprüfte die Sensoren. Das Ziel war noch in Bewegung und brachte neues, schützendes Laub zwischen sich und den Angreifer.
    Seagroves zog den Bug der Maschine hoch, als plötzlich das Warnlicht der Treibstoffanzeige aufblinkte und ein fiependes Warnsignal ertönte. Das Licht sprang an, wenn die Tanks zur Hälfte leer waren, und der Ton würde im Dreißig-Sekunden-Intervall erklingen, bis der Brennstoff verbraucht war. Er hatte noch mehr als genug Brennstoff für diese Mission, aber jetzt mußte er sich um eine weitere Sache kümmern. Er brauchte weder das Licht noch den Warnton. Seagroves beugte sich in die Gurte und drehte das Lämpchen aus der Bajonettfassung. Damit wurde auch der Warnton abgeschaltet. Er würde es nach der Landung wieder einsetzen. Es widersprach seinem Training als Pilot, das Lämpchen herausgedreht zu lassen. Das wäre ein bewußt herbeigeführter Fehler auf dem Wartungsbericht gewesen. Und Elizabeth Hoond, seine SeniorTech, würde ihm den Kopf waschen, wenn er es nicht meldete. Andererseits, auch wenn ihm der Treibstoff ausging, konnte er immer noch im Gleitflug landen und den Mech nach Hause laufen lassen.
47
    Sie marschierten durch die Nacht und den nächsten Tag, den folgenden Tag und den darauffolgenden, bis Tag und Nacht zu einem Ungewissen Dämmerzustand zwischen Erschöpfung und Angst verschmolzen. Manche von ihnen blieben zurück und wurden gefangengenommen. Manche wurden von der spärlicher werdenden Meute ihrer ehemaligen Kameraden, die sich jetzt Vost angeschlossen hatten, getötet. Manche wanderten einfach davon und kehrten nie zurück. Und der Marsch ging weiter.
    Sie bewegten sich aufwärts, fort von dem breiten Fluß, der Menschen und Tetaetae eine Heimat geboten hatte. Das dreifache Blätterdach des Regenwaldes wurde von Mischwald abgelöst. Die Hitze des großen Tales machte kühlen Tagen und beißendem Nachtfrost Platz. Und der Marsch ging weiter.
    Dakodo saß auf seinem Platz außen auf dem Heuschreck-Rumpf, in dessen engem Cockpit Jacobs und Goodall sich ablösten, um den Mech konstant in Betrieb zu halten. Sie ignorierten alle Warnmeldungen bis auf die dringendsten, denn sie wußten, daß die Reservesysteme den Mech immer noch eine Weile durchschleppen konnten.
    Während des Tages schrumpfte die Kolonne unter dem Druck der Verfolger sowie den Ermunterungen Takudas und der restlichen DESTler zusammen. Immer mehr Tetaetae drängten sich nach vorne, wo sie sich um den

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