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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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wandte sich wieder dem Tetaetae zu und wartete.
    Dakodo suchte sich eine bequemere Position, sah in die Augen der umstehenden Menschen und begann.
In typischer Tetaetae-Manier begann er seine Geschichte in grauer Vorzeit. Möglicherweise hatte seine Spezies eine Art angeborene Unfähigkeit entwickelt, zur Sache zu kommen. Jedenfalls griff er bis in die entfernteste Vorgeschichte seines Volkes zurück.
Die Tetaetae, erzählte er, lebten seit Anbeginn der Zeit hier auf Kaetetöä. In der Sprache seines Volkes bedeutete das Wort Kaetetöä, wörtlich übersetzt, Erde unter dem Himmel. Es hatte nie eine Zeit gegeben, in der die Tetaetae nicht existiert hatten. Und wenn doch, gab es keine Erinnerung daran, so daß sie nicht Teil der Geschichte sein konnte. Ursprünglich lebten die Tetaetae auf den Ebenen, die sich entlang des großen Flusses im Westen erstreckten. Sie waren Nomaden, lebten in Sippenverbänden und ernährten sich von dem, was das Land ihnen bot. Das Leben war gut: teo da.
Die Stämme wuchsen und gediehen, und wenn es nötig wurde, teilten sie sich, um zu überleben. Nach vielen Generationen hatten sich einige von ihnen so weit vom Gebiet des Urstammes entfernt, daß sie die tiefen Wälder erreichten. Voller Angst drangen diese Stämme in die tiefe Düsternis ein. Zu ihrer Überraschung stellten sie jedoch fest, daß sie in den Wäldern nicht nur leben konnten, nein, in vielerlei Hinsicht war das Leben dort sogar einfacher. Sie brauchten nicht länger auf Wanderschaft zu ziehen, um das Land nicht auszulaugen; der Wald lieferte genug Nahrung für alle Stämme. Es wurde auch weiter notwendig, einen Stamm gelegentlich zu teilen, aber nicht mehr annähernd so häufig. Die Lebenserwartung der Kinder stieg. Das Leben war gut.
Dann, in menschlichen Begriffen vor langer Zeit, fiel ein brennender Regen vom Himmel. Aus dem Feuerregen kamen die ersten Menschen. Nach einer Reise durch den dunklen Himmel waren sie hier gelandet, und was sie fanden, gefiel ihnen. Zunächst hielten die Tetaetae die Besucher von den Sternen für ein Omen. Sie glaubten, diese neuen Wesen mit ihrer großen Macht würden die Tetaetae ins Land der Träume führen, wo es Nahrung im Überfluß gab und zwischen allem, was lebte, Harmonie herrschte. Aber es sollte anders kommen.
Kaum hatten die Menschen die friedliche Oberfläche der Welt erreicht, da begannen sie zu kämpfen. Wenn die Besucher sich nicht gegenseitig umbrachten, töteten sie die Tetaetae. Auf allen Seiten gab es viele Tote, viel Feuer und große Verwüstungen. Die Tetaetae glaubten, die Eindringlinge würden schon bald alle bei ihren Vorfahren sein, aber dann hörten sie auf, einander umzubringen. Und so war es bis heute geblieben, abgesehen von gelegentlichen Gewaltausbrüchen.
Die Menschen waren äußerst seltsam, erzählte Dakodo. Sie hatten den Boden der weiten Steppe aufgeteilt und nannten ihn ihr Eigentum. Wie und warum sie diese Grenzen festgelegt hatten, verstanden nur die Menschen, die Drachenträger, aber sie schienen dem Ganzen große Bedeutung beizumessen. Auch schienen sie in ihren Besitz bringen zu wollen, was andere hatten, und bereit, darum zu kämpfen. Wozu das gut war, blieb den Tetaetae ein ewiges Rätsel. Es gab mehr als genug für alle, also schien es sinnlos, darum zu kämpfen. Aber was die Menschen taten, ergab ohnehin kaum einen Sinn.
Für die Tetaetae, die in Gebieten lebten, auf die Menschen Anspruch erhoben, hatte dies verheerende Auswirkungen. Selbst als sie entdeckt hatten, daß die Tetaetae sich mit ihnen verständigen konnten, töteten die Menschen die Ureinwohner weiter in riesiger Zahl und vertrieben sie von ihrem Land. Die Tetaetae, die nicht bereit waren, sich ganz vertreiben zu lassen, fristeten ihr Dasein an den Rändern der menschlichen Siedlungen. Dort erkannten die Menschen, daß die Vogelwesen abgerichtet und für niedere Arbeiten eingesetzt werden konnten. Auf diese Art lebten viele Tetaetae weiter in den Menschensiedlungen.
Sie wurden von den Menschen so schlecht behandelt, daß diese Tetaetae-Sklaven regelmäßig revoltierten. Nach der brutalen Niederschlagung dieser Revolten bestraften die Menschen alle Tetaetae, indem sie ein allgemeines Blutbad anrichteten. Anschließend normalisierte sich die Lage wieder, und die überlebenden Tetaetae wurden zurückgeholt, um weiter für ihre Herren zu schuften.
In jüngster Zeit war es unter den Menschen wieder zu verstärkten Spannungen gekommen, allerdings mußte Dakodo zugeben, daß er davon

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