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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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ein, dieses Schlitzauge Takuda würde uns eine Chance geben, wenn er dächte, er könnte damit durchkommen? Ich trau ihm keinen Meter weit.«
»Ehrlich gesagt«, meinte Goodall, und kam näher, »denke ich schon, daß er uns eine Chance geben würde. Er hat jede Menge Zeit gehabt, uns abzumurksen, und Grund genug, Sie zu erledigen, hatte er auch. Aber er hat es nicht getan. Ich halte ihn für einen Ehrenmann. Und ich traue ihm.« Sie fügte nicht hinzu »mehr als Ihnen«, aber das war auch nicht nötig.
»Glaub von mir aus, was du willst, Holly«, erwiderte Vost, ohne die Drohung in seiner Stimme zu verschleiern. »So lange du tust, was dir gesagt wird, und uns nicht in den Weg kommst. Wenn du zimperlich wirst, mach die Augen zu, bis es vorbei ist.«
Die einzelnen Gruppen verteilten sich, um ihre Aufträge zu erfüllen. Seagroves kletterte für die Wartungschecks auf den Rücken seines Feuerfalke. Underos Yaputi, sein Tech, stand am Boden und ging die Checkliste durch, während Seagroves die Inspektion durchführte. Das Ganze war ein Täuschungsmanöver. In Wirklichkeit koppelte Seagroves die Lasergeschütze wieder an, die vor seiner ersten Mission ausgeschaltet worden waren. Bis jetzt war das Waffensystem noch nicht wieder aktiviert worden. Es hatte keine Notwendigkeit bestanden. Aber jetzt hatten seine Laser eine Aufgabe, eine Aufgabe, wie Seagroves mit einem leisen Lachen feststellte, die Takuda sicher hochinteressant gefunden hätte. Yaputi rief die einzelnen Posten der Checkliste auf, und Seagroves antwortete. Als letztes überprüfte er die Munitionsgurte der schweren Maschinengewehre. Er war soweit. Jetzt brauchte er nur noch den Torso seiner Maschine etwas zu drehen und das Fadenkreuz der Infrarotortung auf den Befehlsbunker auszurichten. Das war leicht genug.
Im Innern des verfallenden Landungsschiffes arbeiteten die übrigen Techs und Mechpiloten. Guardine überprüfte den Sprungdüsentornister auf dem Rücken des Panther. Die Düse mußte voll aufgetankt und der Reaktionsbereich unter den Austrittsöffnungen möglichst frei sein. Wenn Vost den Mech durch das Dach des Laderaums hob, durfte es keinen FOS geben. Fremdobjektschäden gehörte zum Leben eines Mechpiloten, aber keiner von ihnen war dumm genug, einen solchen Unfall herbeizuwünschen. Ein in das Kniegelenk eines Mechs geschleuderter Stahlbolzen konnte dem Kampfkoloß zum ungünstigsten Zeitpunkt seine Bewegungsmöglichkeit rauben. Es war besser, den Startbereich so leer wie möglich zu halten.
Holly Goodall und Sagiri Johnson arbeiteten an ihrem Heuschreck. Nachdem die Trümmer rund um den leichten Mech beiseite geräumt waren, brauchten sie nur noch die Halteklammern zu lösen. Johnson und Goodall arbeiteten wortlos und tief in Gedanken. Neben ihnen am zweiten Heuschreck waren Brank und Panda ähnlich beschäftigt. Goodall und Johnson gingen auf die andere Seite des Mechs.
»Was halten Sie von dem Plan?« fragte Johnson, und konnte sich gerade noch das »Sir« verkneifen. Alte Gewohnheiten waren schwer abzulegen.
»Es ist ein Plan«, meinte Goodall mit einem Achselzucken.
»Diese komplette Exekution gefällt mir nicht.« Johnsons Aussage war absolut neutral. Ohne den Blick in seinen Augen zu sehen, hätte niemand aus seinen Worten etwas herauslesen können.
»Du meinst den Mord?«
»Das habe ich nicht gesagt.«

    »Ich weiß, daß du das nicht gesagt hast.« Goodalls Stimme war leise genug, von keinem anderen gehört zu werden. »Ich frage mich nur, was du gemeint hast.«
Sagiri Johnson arbeitete stumm an der Halteklammer und beschäftigte sich eingehend damit, einen mikroskopisch kleinen Schmutzfleck im Freigabemechanismus zu entfernen. Er brauchte ziemlich lange. Goodall wartete.
»Die ›Schlitzaugen‹-Bemerkung hat mir nicht gerade gefallen«, stellte der Tech schließlich fest.
»Das war typisch Vost«, meinte Goodall trocken. »Er hält sich für etwas Besseres, weil er ein MechKrieger ist, ein Weißer und ein Mann. Typisch. Verzeihung, Sagiri. Anwesende ausgeschlossen.«
Der Tech grinste die Frau an, die sich als Heuschreck Pilotin vor niemand zu verstecken brauchte. »Keine Bange. Ich weiß, was Sie meinen. Und ich stimme Ihnen zu, was Takuda angeht. Ich mag ihn, auch wenn er ein bißchen steif ist. Und das sage ich weder, weil ich ein Mann bin, noch weil meine Mutter Asiatin war. Ich mag ihn einfach.«
»Na ja. Wenn Vost bekommt, was er will, ist Takuda bei Sonnenaufgang tot.«
»Das gefällt mir auch nicht.« Johnsons Blick schweifte in

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