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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rice
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ohne hinderndes Gelände. Er hielt das Fadenkreuz sicher über der IR-Signatur. Auf dem Schirm wurde die Silhouette seines Gegners immer größer. Eine Warnsirene heulte auf. Er näherte sich der Belastungsgrenze für sein Manöver. Trotzdem hielt er den FLUM noch ein paar Sekunden länger auf Kurs. Wie üblich verließ er sich darauf, daß ihn sein Instinkt und sein Können vor einer Katastrophe bewahren würden. Das Ziel leuchtete riesig groß auf dem Ortungsschirm. Er löste die Drillingslaserbatterie aus und fackelte mit den leichten Lasern das Blätterdach ab, um dem schweren Laser freies Schußfeld zu verschaffen. In einer Explosion heißen Dampfes wurde die Feuchtigkeit der Blätter beim Aufprall des gebündelten Lichts in Gas verwandelt. Dann zuckte die Strahlbahn des schweren Lasers hinab. Es gab einen Lichtblitz, und die Wärmeanzeige des Heuschreck verschwand vom Schirm. Ein gelungener Abschuß.
    Tief im Innern der Höhle fühlte Jacobs, wie die Spannung seinen Körper verließ. Gerade als er in die Höhle eingedrungen war, hatte es eine furchtbare Explosion gegeben, aber ihm war nichts geschehen. Der kleine Tetaetae kletterte nach unten und schnatterte fröhlich mit seinen Gefährten, die ihn bewundernd anstarrten. Jacobs wäre seinem Lotsen gerne gefolgt, aber die Knie versagten ihm den Dienst. Sie schienen aus Pudding zu bestehen. Er schwang die Beine auf den Rumpf und atmete mehrmals tief durch. Seine Uniform war schweißgetränkt, und er konnte den schalen Geruch der Angst wahrnehmen, der seinen Körper umhüllte. Ihm war kalt, und er zitterte, trotz der angenehmen Wärme der Höhle.
    »Pilot Jacobs«, erklang eine Stimme von unten, und als Jacobs hinabsah, erkannte er den hochschauenden DEST-Kommandeur. »Sind Sie in Ordnung?« Aus Takudas Stimme sprach echte Sorge.
    Jacobs nickte. Er fühlte, wie die Wärme in seine Gliedmaßen zurückkehrte. »Ja, Sir«, murmelte er. Dann wiederholte er die Worte mit festerer Stimme. »Ja, Sir. Es gab ein paar Probleme, aber wir haben es geschafft, er und ich.« Er deutete zu dem kleinen Tetaetae, der noch immer im Kreis seiner Kameraden stand.
    »Gut«, meinte Takuda. »Das ist gut. Goodall ist auch in Sicherheit. Sie ist in einer anderen Höhle, etwas entfernt, aber sie ist in Ordnung. So wie es aussieht, vermissen wir nur Parker Davud. Er war wohl noch an Bord des Landungsschiffes, als wir ausgerückt sind.« Takuda schüttelte den Kopf. »Ich hoffe, er ist lebend rausgekommen.« Es widerstrebte den DESTlern, jemand zurückzulassen.
    Augenblicke später wanderte der vermißte Landungsschiffspilot – der Ex-Landungsschiffspilot – in die Höhle, geführt von einem Tetaetae. Davud lachte. Er setzte sich unter den reglosen Heuschreck und grinste die anderen Gestrandeten an, als sie sich um ihn scharten.
    »So«, meinte er. »Die anderen werden vom Landungsschiff nicht viel haben. Bevor ich aufgebrochen bin, hab ich die Brennstofftanks geleert und den Reaktor unbrauchbar gemacht. Aus dem Schiff werden sie nichts mehr rausholen, womit sie etwas anfangen könnten. Ich würde zu gern ihre Gesichter sehen, wenn sie es untersuchen. Das letzte, was ich gesehen habe, war der große Mech, der wie besessen das zerborstene Brückendeck beschossen hat. Der muß ganz schön wütend gewesen sein.« Er lachte die um ihn versammelten DESTSoldaten an, dann wurde er plötzlich bleich.
    Davud sprang auf und schob sich durch die überraschten Umstehenden. »Was machen die da?« fragte er mit gespannter Stimme, und deutete auf eine Gruppe Verwundeter, die von einigen Tetaetae umringt waren. »Schafft sie von unseren Leuten weg!«
    Takuda trat zu ihm. »Sie helfen ihnen, Parker. Sie helfen ihnen. Machen Sie sich keine Sorgen.«
»Aber das sind bloß Vögel. Was wissen sie schon? Was können sie schon wissen?«
»Sie können eine Menge wissen«, erwiderte Takuda. »Lassen Sie sich nicht von ihrem Aussehen oder ihrer Sprache blenden. Sie leben schon sehr viel länger hier als wir. Sie wissen, was wie wirkt.«
»Aber nicht bei Menschen.«
»Mag sein. Aber sie werden sich vorsehen. Sie haben uns hierher in Sicherheit geführt, und wir haben keinen Grund, ihnen jetzt zu mißtrauen.«
Parker Davud wirkte nicht überzeugt. Zweifel und Mißtrauen auf seinem Gesicht waren überdeutlich. Takuda legte die Hand auf die Schulter des Piloten, eine Geste, die ihm ebenso fremd war wie das Gefühl, das sie auslöste. »Wir müssen alle lernen«, stellte er mit leiser Stimme fest. »Wir befinden uns in

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