BattleTech 22: Fernes Land
Rücken. Die Amatukaze trieben Handel mit den anderen, weil sie ohne diese Beziehungen nicht überleben konnten, aber sie befanden sich wegen irgendeiner liturgischen Verfehlung der Usugumi in einem konstanten Kriegszustand mit den Händlern.
Die Möglichkeiten der DEST-Gruppe, irgend jemand von denen, die der Streife begegnet waren, auf ihre Seite zu bringen, erschien bestenfalls minimal. Die Bevölkerung war dermaßen religiös indoktriniert, daß sie sich wahrscheinlich völlig ablehnend verhalten würde. Es bestand die Möglichkeit, unter den Jüngeren einzelne Personen zu finden, die etwas aufgeschlossener waren, aber Knyte und Holland warnten davor, sich auf diese zu verlassen.
Wieder mußte sich Takuda mit den Implikationen der Tatsache auseinandersetzen, daß niemand die Söldner erwähnt hatte. Diesmal erschien ihm dies nicht so positiv, denn es deutete darauf hin, daß sich die Söldner bereits für Usugumo entschieden hatten. Seagroves mußte mehr Eindruck auf Vost gemacht haben, als sich irgend jemand hatte vorstellen können. Jetzt fehlte nur noch die Bestätigung durch Sanae und Miranda.
Johan Miranda kehrte kurz vor Sonnenaufgang zurück, begleitet nur von Topi. Er trug noch immer Zivilkleidung, weil er die UsugumoEnklave überhastet verlassen hatte. Sein Bericht bestand aus einer Flut unzusammenhängender Feststellungen.
Sanae war von den Usugumi gefangenommen und wahrscheinlich an Vost und dessen Leute ausgeliefert worden. Was die mit ihr machen würden, konnte niemand sagen, aber Miranda war sich sicher, daß sie von der Anwesenheit, wenn nicht sogar vom genauen Standort des DEST wußten. Sanae hatte Homma Sirayuki zu einem Treffen mit einigen wichtigen Persönlichkeiten der Enklave begleitet, aber laut Daeka hatte es sich um eine Falle gehandelt. Sie hatte Miranda vor ihrem Aufbruch den Befehl gegeben, in einem derartigen Fall aus der Stadt zu fliehen. Er war trotzdem geblieben und hatte ohne Erfolg nach ihr gesucht, bis Dakae und Pikaete ihn schließlich überzeugt hatten, daß er zurück zu Takuda mußte, um Hilfe zu holen.
Die Bewohner Usugumos hatten Kontakt mit den Söldnern, und augenscheinlich standen sie kurz vor einer Übereinkunft. Die Mechs würden in Kürze unter der Kontrolle Usugumos auf dem Schlachtfeld erscheinen. Die Triebfeder der Usugumi war Geld. Manche von ihnen standen ganz unten, andere ganz oben, aber alle waren auf dasselbe Ziel aus: Reichtum. Es gab eine Menge Möglichkeiten, die Usugumi in den Spitzenpositionen zu stürzen, aber es würde schwerfallen, sie davon zu überzeugen, daß es eine bessere Gesellschaftsform gab.
Takuda sah sich zwei gleichermaßen dringenden und unmittelbaren Problemen gegenüber. Bei Tagesanbruch mußte er von der Enklave Usugumo her mit einem Angriff der Söldner rechnen. Selbst wenn Vost ihren exakten Standort nicht kannte, konnte er ihn einigermaßen abschätzen. Sie würden auf jeden Fall auftauchen, und wahrscheinlich würden sie noch von Usugumo-Bodentruppen unterstützt werden. Die Infanterie und Fahrzeuge stellten keine Bedrohung dar, aber Takuda konnte sich keine weiteren Verluste leisten. Seine Einheit war ohnehin schon geschwächt.
Das zweite Problem war Sanaes Gefangennahme. Die DESTTradition verbot es ihnen, Mitglieder ihrer Truppe zurückzulassen. Das galt sogar für die Toten. Jetzt war eine seiner Leute gefangen. Sie mußte gerettet oder zumindest so schnell wie möglich zurückgeholt werden. Er drehte sich zu Emmerdean Knyte um, der ungefragt wieder im Hauptquartier erschienen war, beinahe als habe er gewußt, daß seine Dienste benötigt wurden. »Knyte«, befahl Takuda. »Sie und Ihre Sektion begleiten Miranda und Topi. Holen Sie Sanae.« Knyte nickte und ging.
Soviel zu seinem zweiten Problem. Jetzt mußte er sich um das erste kümmern, den bevorstehenden Angriff der Söldner. Takuda hatte zwei Möglichkeiten: Sie konnten hier gegen die Söldner kämpfen oder sich in die Deckung des Wälder und Schluchten retten. Entschied er sich für das erstere, wußten Knyte und seine Leute, wohin sie zurückkehren mußten, allerdings konnte es passieren, daß keine Einheit mehr existieren würde, um sie zu empfangen. Ergriffen sie die Flucht, gab es keinerlei Garantie, daß die Einheit dadurch überleben würde. Er erläuterte sein Problem Parker Davud, in der Hoffnung, der ehemalige Landungsschiffspilot könnte eine Idee haben. Dem war nicht so, aber Dakodo, der dem Gespräch lauschte, fiel sehr wohl etwas ein.
Er hatte
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