BattleTech 23: Black Thorn Blues
»Hier ist Rover eins. Wie komm' ich durch, Jungs?«
Rose schaltete auf den privaten Kanal um und aktivierte den Sprechfunk. »Hier Befehl Eins. Wir können Sie gut verstehen.«
»Ich bin auf dem Weg zur Absturzstelle. Hoffentlich sehen wir uns bald. Rover Eins, Ende.«
Rose unterbrach die Verbindung und überprüfte die Instrumente des Masakari ein zweites Mal. Er hatte einige Raketen verloren, aber der Rest des Mechs war einsatzfähig. Als er beim Kontrollpult ankam, verließ Ajax mit seiner Scoutlanze die Höhle. Hinter ihnen folgte Riannon, die einen Arm des Feuerfalke zum Gruß hob. Rose öffnete eine private Verbindung zu seiner Schwester.
»Keine Probleme, richtig, Kleine?« fragte er.
»Keine Probleme, Jeremiah. Du scheinst ein wenig nervös zu sein. Ist alles in Ordnung?«
Natürlich nicht, dachte Rose. Aber ich kann das nicht zugeben. Er entschloß sich, das Thema zu wechseln. »Denk dran, das Operationsgebiet ist ziemlich eng. Trotzdem sollte es eigentlich kein Problem darstellen.«
»Du hast vollkommen recht, großer Bruder. Das wird keine Schwierigkeiten geben. Paß auf dich auf, bis ich wieder zurück bin.« Ria unterbrach die Verbindung, bevor Rose etwas erwidern konnte. Vielleicht war das sogar gut so, dachte er. Ich hätte eventuell etwas Sentimentales gesagt, das uns beide in Verlegenheit gebracht hätte.
Er testete den Hauptschirm und betrachtete die sechs verbliebenen Mechs in der Höhle. Seine Sensoren teilten ihm mit, daß alle bereit waren. Er öffnete die Kommandofrequenz, die jetzt die gesamte Kampflanze ansprach. »Hier spricht Befehl Eins. Laßt die Löwen los, Leute.« Ebers Kampftitan brach beim ersten Ton des Befehls aus und übernahm die Führung. Myoto folgte direkt hinter ihm. Als nächstes kam das Zwillingspärchen der Katamarane, gefolgt von Rose und Bell.
Rose hatte die Lanze in zwei einzelne Gruppen aufgespalten. Alle leichten Mechs waren in der ersten Gruppe. Wenn der Zeitplan eingehalten wurde, erreichten beide das Ziel zur gleichen Zeit. Rose hatte weiterhin die Mechs unter seinem direkten Kommando in drei Rotten zu je zwei BattleMechs aufgeteilt. Die Taktik hatte auf Borghese funktioniert, als die Black Thorns gegen eine Übermacht von Feinden gekämpft hatten.
Rose folgte Esmeralda durch den Tunnel in das letzte Glühen der Abenddämmerung. Die Sonne Courchevals verschwand hinter den Bergen und breitete ein blutrotes Tuch über das Land. Nachdem die Mechs sich vom Eingang der Höhle entfernt hatten, wendeten sie sich gen Norden, den letzten Lichtstrahlen des Tages entgegen. Rose hatte nicht viel Hoffnung für den Fortbestand der Untergrundorganisation, selbst wenn sie diesen Kampf überstehen sollte. Aber er wollte die Führer nicht beleidigen, indem er seine Gedanken aussprach. Der einzige Grund, warum die Novakatzen sie so lange in Ruhe gelassen hatten, bestand darin, daß sie keine Bedrohung darstellten, die man eliminieren mußte. Das würde sich jedoch bald ändern.
Rose betrachtete den breiten Rücken des Katamaran, als dieser ihn durch die Berge zu der Ebene auf der anderen Seite führte. Mittlerweile war die Sonne vollständig untergegangen. Die Black Thorns stapften durch die Dunkelheit, lediglich die Sterne leuchteten am Himmel.
Auf der Ebene schwärmten die Mechs aus. Jeder deckte den anderen. Rose befand sich im Zentrum dieser Formation. Nicht, weil er der wichtigste Mann war, sein Masakari hatte lediglich die größte Feuerkraft. Er konnte sich schnell auf jeden Angriff einstellen. Sie hatten sich seit fast einer Stunde mit sechzig Stundenkilometer auf die Absturzstelle zubewegt, als Eber plötzlich ›Kontakt‹ meldete.
Rose beschleunigte und begab sich nach rechts, an Eber vorbei. Jamshid und Esmeralda waren kurz darauf an seiner Seite. Die drei OmniMechs bewegten sich auf den von Eber gemeldeten Kontakt zu. Jetzt hatte auch Rose die vier Mechs, die das Gelände bewachten, auf seinem Schirm.
Rose und die beiden Katamarane bewegten sich mit hoher Geschwindigkeit auf die Feinde zu. Obwohl sie in Reichweite der PPKs waren, feuerte Rose nicht sofort. Er verringerte die Geschwindigkeit und zielte mit dem Fadenkreuz auf den führenden BattleMech, einen Kampftitan der Clans. Mit dem Restlichtverstärkerteleskop konnte er keinen Unterschied zwischen dem Mech und Ebers Kampftitan erkennen. Rose verlangsamte weiter, als Esmeralda und Jamshid jeweils einen Kanal zum Masakari öffneten.
Mit dem Anheben seines rechten Mecharms wanderte das Fadenkreuz auf den Nacken, knapp
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