BattleTech 23: Black Thorn Blues
militärischen Karriere, deren einziges Interesse darin bestand, ihren Dienst in Ruhe zu beenden. Manchmal traf er auf einen jungen Hitzkopf oder einen unliebsamen Krieger, den man zu einer Problemeinheit versetzt hatte, aber das waren die Ausnahmen. Es brauchte eine Person mit Erfahrung und Talent, um zwischen dem Arbeitgeber und einer Söldnereinheit zu stehen, außer der Auftraggeber wollte die Söldner tot sehen.
Selbst unter solchen Umständen war es nicht sonderlich schwer für eine Söldnereinheit, einige Vorteile zu erlangen. Es gab immer einen Schwarzmarkt für Ersatzteile, auf den sich die Söldner verlassen konnten, wenn es darum ging, ihre Mechs in Schuß zu halten. Teile, die man um keinen Preis vom Auftraggeber bekam, konnte man oft vom Markt beziehen. Natürlich war es gefährlich, auf dem Schwarzmarkt Geschäfte zu machen, da die meisten annahmen, man würde Einbruch und Diebstahl unterstützen. Mit Myoto im Nacken, mußten Rose und Riannon Überstunden einlegen.
Rose wußte, daß Myoto jedes Recht hatte, auf dem Gelände einquartiert zu werden, aber er konnte sich nicht daran gewöhnen. Die meisten Verbindungsoffiziere ziehen ihren eigenen Grund und Boden vor, der in der Regel besser möbliert und komfortabler war. Rose war bewußt, daß, selbst unter militärischen Gesichtspunkten betrachtet, die Postierung Myotos bei den Black Thorns eine Beschneidung ihres Lebensstils war.
Myoto war mit Sicherheit nicht alt, noch zeigte sie die typischen Charakteristika eines aufgehenden Sterns, also tat Rose sie als Fehltritt ab. Sie hätte auf dem Höhepunkt sein sollen, aber die meisten empfanden Verbindungsarbeit nicht als einen außerordentlichen Fortschritt in ihrer Karriere. Schon gar nicht jene im Dienst des DraconisKombinats.
Rose gab O'Shea ein Zeichen, Myoto durch das Tor zu lassen. Während Antioch Bell sie zum Warenhaus führte, entschied er, was zu tun war. Da Myoto sich nun auf dem Gelände befand, mußte er seine Strategie bezüglich der Verhandlungen mit dem Draconis-Militär und Zimmer neu überdenken. Der Mann war ein Feigling und eine Schlange. Jemand, der mit Sicherheit Probleme machen würde, bevor das hier vorüber war. Rose konnte das in den Knochen spüren. Er konnte im Augenblick jedoch nichts dagegen machen. Mit einem tiefen Seufzer ergab er sich in sein Schicksal und ging, um Myoto zu begrüßen und sich für die Verspätung zu entschuldigen.
Rose nahm während der nächsten Woche an drei Übungen zusammen mit dem Rest der Einheit teil. Er ergänzte die Informationen des Lanzenkommandeurs durch seine eigenen Analysen. Myoto stellte sich als ein hervorragender Pilot heraus, aber als einer der schlechtesten Kanoniere, die Rose je in seinem Leben an den Kontrollen eines schweren Mechs gesehen hatte. Wenn sie die Zeit hatten und sie einwilligte, wollten die Black Thorns das ändern, bevor sie in die Schlacht zogen.
Eine Woche nach dem ersten Treffen mit Zimmer war Rose wieder in Pattis Büro. Einen dünnen Ordner in der Hand und ein grimmiges Lächeln auf den Lippen. Es war ein Grinsen, das Patti mit ihm teilte.
»Ich habe ein Mission ausgewählt«, sagte Rose. Er überreichte Patti den Schnellhefter.
Der hagere Mann nahm den Ordner, las den Namen am oberen Rand des Einbandes und pfiff leise. »Sie sind nicht gerade schüchtern, Rose, oder?« sagte er, als sein Daumen die einzelnen Blätter umlegte. Dann warf er den Hefter auf den Tisch.
»Der Geheimdienst behauptet, die Berichte wären akkurat und auf dem neuesten Stand. Ich denke, es gibt nichts weiter, was ich Ihnen geben kann.«
»Ich weiß. Chu-i Myoto versorgte mich gestern nacht mit den neuesten Informationen, während ich meine letzte Entscheidung traf. Sie hat sich als sehr wertvoll auf diesem Gebiet erwiesen.« Rose legte eine kurze Pause ein, weil ihm eine Idee gekommen war. »Sagen Sie mir, wer ist Chu-i Reiza Myoto?«
Patti blickte von seinem Schreibtisch auf, wo er gerade ein Formblatt ausfüllte. »Was, sie hat es Ihnen nicht erzählt?« Patti rieb sich das Kinn und dachte darüber nach. »Das ist interessant.« Er schüttelte plötzlich den Kopf und wackelte mit dem erhobenen Zeigefinger vor Rose hin und her. »Wenn sie es nicht getan hat, werde ich es auch nicht tun.« Patti kicherte in sich hinein und schrieb weiter. Rose saß schweigend da und beobachtete den Mann, wie er das Formular ausfüllte und es ihm dann über den Tisch schob.
»Das ist ein vorläufiger Vertrag. Er besagt, daß beide Seiten in gutem und
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