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BattleTech 23: Black Thorn Blues

BattleTech 23: Black Thorn Blues

Titel: BattleTech 23: Black Thorn Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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wie sie im Geist die Möglichkeiten durchging, bevor sie nickte. Er seufzte.
»Ich will eigentlich nur wissen, was Sie hier machen. Wie sind Sie an diese Versetzung gekommen, und was machen Sie als Verbindungsoffizier? Sie sind zu jung für eine solche Position, außer Sie haben exzellente Zeugnisse. Aber wenn das der Fall ist, würden Sie doch keinen Dienst in einer heißspornigen Mechlanze tun, oder?«
Myoto antwortete nicht sofort. Rose wartete schweigend. Die Stille verlieh der Frage noch mehr Nachdruck. Nach einer langen Minute begann Myoto zu sprechen. »Sie stellen eine komplizierte Frage, aber ich bin auf sie vorbereitet – unter einer Bedingung.«
»Welcher?« unterbrach Rose.
»Sie werden niemand anderem das sagen, was ich Ihnen jetzt erzähle. Ich glaube, ich kann Ihnen die Wahrheit anvertrauen. Aber es sind keine Informationen, die für die ganze Kompanie bestimmt sind.« Myoto sah zu Boden und blieb still, während Rose die Bedingung überdachte. Es dauerte nicht lange, bis er sich entschieden hatte.
»In Ordnung«, sagte er einfach. Myoto sah auf und hielt Rose' Blick ruhig, beinahe entschlossen stand.
»Ich bin eine Blutsverwandte von Theodore Kurita.« Es kostete Rose einige Mühe, seinem Gesicht ein ausdrucksloses Aussehen zu verleihen. Obwohl er schockiert war, wußte er, daß jedes äußere Zeichen der Überraschung als eine Art Ungläubigkeit ausgelegt werden konnte und somit einer Beleidigung gleichkam. Sie gab Rose einige Sekunden Zeit, alle Folgen dieser Aussage zu bedenken, bevor sie weitersprach.
»Um Mißverständnissen vorzubeugen, ich bin nur eine entfernte Verwandte, dennoch gehöre ich zur Familie. Daher habe ich, seit meiner Geburt, einen besonderen Platz in der Gesellschaft. Mein Geschlecht und meine Position machten es fast unmöglich, meinen Traum, eine MechKriegerin zu werden, in die Tat umzusetzen. Als Ergebnis dieser Umstände mußte ich eine Vielzahl von Hindernissen überwinden, um überhaupt den Rang eines Chu-i zu erlangen. Meine jetzige Position als Verbindungsoffizier war die beste Wahl, die ich aus einer Reihe armseliger Möglichkeiten hatte. Man hatte mir nicht die Gelegenheit gegeben, in einer Einheit an der Frontlinie zu dienen.« Myoto ließ den Kopf hängen.
Jetzt machte die Situation für Rose einen Sinn. Als Mitglied des Herrscherhauses Kurita hatte Myoto eine besondere Verpflichtung gegenüber dem ganzen Kombinat. In den meisten Fällen bedeutete das, sie mußte der Regierung in irgendeiner Weise dienen. Bei königlichen Frauen hieß das, eine kulturelle Position, nicht das Militär. Er konnte sich sehr gut vorstellen, welche Schwierigkeiten sie überwinden mußte, ihren Verwandten eindeutig klarzumachen, was sie unter einer anständigen Karriere für eine Frau verstand. Nicht, daß die ganze Gesellschaft der Kuritas so dachte. Es war akzeptabel, daß eine Frau beim Militär diente – und das taten viele -, aber die Oberschicht der Kuritas war anders, und man erwartete anderes von ihnen.
»Wie sind Sie auf Wolcott gelandet?« fragte er.
»Ich habe mich freiwillig gemeldet, wie jeder andere hier, der länger bleibt. Als man noch mehr Verbindungsoffiziere suchte, war dies ein akzeptabels Angebot.«
»Und der Großdracon?«
»Ein Geschenk von einem nicht genannten Wohltäter. Unzweifelhaft einer meiner Verwandten, aber ich weiß nicht, welcher.«
»Sie haben sich den Mech also nicht verdient?«
Myoto betrachtete ihre Füße und schüttelte den Kopf. »Meine Noten waren nicht gut genug, daß ich einen BattleMech verdiente«, erklärte sie dem Fußboden. »Ich war immer irgendwie mittelmäßig in der Schule, außer in Geschichte.«
Rose atmete langsam aus und rieb sich das Kinn. Das erschien alles logisch. Was er bisher von Myoto gesehen hatte, bestätigte ihm, daß sie mehr Angst vor Versagen und Entscheidungen hatte als alles andere. Sie war irgendwie schwerfällig und ein schlechter Schütze, aber Rose mußte einen Weg finden, sie zu einem Teil der Gruppe zu machen.
»Also gut, Chu-i, wir werden dieses Gespräch für uns behalten. Danke, daß Sie so ehrlich zu mir waren. Ich respektiere Ihre Privatsphäre, aber es gibt einige Dinge, die ein Kommandant wissen muß. Ich hoffe, Sie verstehen das.«
Myoto sah endlich wieder auf. Ihr Blick blieb auf Rose haften. »Ich verstehe, Kapitän Rose. Ich werde mir große Mühe geben, das Beste aus dieser Abkommandierung zu machen.«
»Das ist dann alles. Oh, nebenbei gesagt«, fügte er noch hinzu, »da Sie nun mit uns kommen,

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