BattleTech 23: Black Thorn Blues
Hinterhalt zum drittenmal. Jeder Fehler der ClanKrieger versetzte ihm einen Stich ins Herz.
»Einen vollen Trinärstern verloren«, sagte er laut. »Ein Drittel meines Kommandos vernichtet durch ein Rudel ungebildeter Söldner der Inneren Sphäre.« Er hielt die Aufzeichnung an der Stelle an, wo der Elementar den feindlichen Kriegshammer zerstörte. Es war der einzige Moment in den beiden Schlachten, auf den er stolz war. Kurze Zeit nach dem Angriff wurde auch der Mech, der diese Bilder gemacht hatte, vernichtet. Hätten es die Söldner nicht so eilig gehabt, wären ihnen die Aufzeichnungen der Schlacht in die Hände gefallen und nicht den Clans.
»Hören Sie mir zu«, brüllte er die versammelte Gruppe an. »Ein Pack ungewaschener Barbaren hat uns besiegt.« Er sah sich unter seinen Kriegern um. Es tat ihm weh, in die Augen eines jeden einzelnen zu blicken. »Ist außer mir niemand über diese Tatsache beschämt? Wird niemand außer mir rot, wenn er an die Entehrung denkt, die eine solche Niederlage mit sich bringt?« Denard schwieg und sah sich im Raum um. »Antworten Sie mir!«
»Pos«, riefen die Krieger im Chor. Denards Rechte ballte sich zur Faust. Thrace glaubte, er wolle den Holoprojektor mit der bloßen Hand zertrümmern. Mit Sicherheit konnte er das. Im Geiste machte sie sich eine Notiz, einen neuen Projektor anzufordern, als Denard den Arm hob. Einen Moment lang hielt er inne, dann krachte die Faust auf das Gerät nieder. Die holographischen Mechs lösten sich in Luft auf, als der Projektor sein Leben aushauchte. Ein unbekanntes Bauteil flog haarscharf an Thrace' Auge vorbei, doch sie bewegte sich nicht. Mit einem kraftvollen Handkantenschlag der Linken zerkleinerte Denard den Projektor endgültig, dann trat er einen Schritt zurück. Er hatte sich noch nicht einmal anstrengen müssen.
»Wir werden so etwas nicht noch einmal geschehen lassen. Ist das klar?«
»Pos, Sterncolonel«, kam die herzhafte Antwort.
Denard stach mit dem Finger nach einer der Sterncaptains in dem Raum. »Nehmen Sie den Trinärstern Growler und treten Sie die Söldner in Grund und Boden. Sie wurden in den vorangegangenen Kämpfen geschwächt und sollten jetzt keine Gefahr mehr darstellen.« Er legte eine Pause ein und wanderte durch den Raum. »Sterncommander Ailbrenn soll sie anführen. Ich nehme an, sie hat eine persönliche Rechnung mit den Söldnern zu begleichen.«
»Pos, Sterncolonel« erwiderte der Mann. Er legte den elektronischen Notizblock auf den Tisch und eilte aus dem Raum. Denard strich sich mit der Hand durch das kurze Haar.
»Wie ist unsere derzeitige Situation?« Auf der anderen Seite des Raums nahm eine MechKriegerin ihren Block zur Hand und antwortete auf die ungenaue Frage.
»Fünf Elementare tot, Sterncolonel. Zwölf Battle-Mechs beschädigt. Davon müssen vier verschrottet werden. Die übrigen werden in diesem Augenblick repariert.« Sie warf einen erneuten Blick auf ihren Notizblock. »Fünf Mechs sind beschädigt, können jedoch eingesetzt werden.«
»Wann erreichen wir wieder volle Stärke?« fragte Denard leise.
Die Kehle des Offiziers wurde trocken, bevor er sprechen konnte. »Wir können erst in sechs Stunden einen vollkommen reparierten Stern ins Feld schicken. Ein weiterer Stern wird sieben Stunden später bereit sein.« Der Offizier schwieg.
»Beantwortet das meine Frage?« Denard Deveraux drehte sich zu der Frau um.
»Neg, Sterncolonel. Die Wahrheit ist, wir müssen auf Nachschub warten, bevor wir wieder voll einsatzfähig sind. Bis dahin haben wir einen Stern und einen Strahl Elementare weniger.« Deveraux hob einen Finger und legte ihn an die Lippen.
»Ich verstehe. Sie wollen mir also sagen, ich habe einen kompletten Stern verloren, zwei weitere sind beschädigt und als Gegenleistung haben wir nur zwei feindliche Mechs vernichtet, frapos?«
»Pos.«
Denard wendete sich an einen Elementar. »Haben wir schon von Sterncolonel Bondan gehört?«
»Pos, Sterncolonel. Sie hat nachgefragt, ob wir Unterstützung benötigen, um die Eindringlinge zu jagen. Ich habe das Angebot abgelehnt.«
Denards Kopf ruckte herum, wobei er lächelte. »Sie überschreiten Ihre Befugnisse, Paie.« Der Mann senkte den Kopf, aber Denards Grinsen wurde breiter. »Trotzdem ist es gut, einen Krieger zu haben, dem man vertrauen kann.« Paie nickte, hielt den Kopf jedoch gesenkt. Sein Kommandant sollte das zufriedene Lächeln nicht sehen.
Denard klatschte in die Hände und machte eine Runde durch den Raum.
»Ich bezweifle, daß
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