BattleTech 23: Black Thorn Blues
wir viel Zeit haben, aber wir müssen einige Reparaturen durchführen.« Er deutete auf Paie.
»Gehen Sie zum Kommandozentrum der Vierzehnten. Fragen Sie Bondan, ob sie morgen mit mir essen will. Ich muß an ihre guten Seiten appellieren. Ein persönliches Gespräch könnte dabei helfen. Abgesehen davon habe ich ein Angebot, das sie sich vielleicht anhören will.« Paie hastete aus dem Raum, als sich Denard einem anderen Krieger zuwandte.
»Kümmern Sie sich um die Arrangements«, sagte er einfach. Er deutete mit dem Daumen über die Schulter. Der Mann folgte Paie.
Denard drehte sich zu den verbliebenen Leuten im Raum um. »Wie ist der Status des Landungsschiffes der Eindringlinge?«
»Die überlebenden Besatzungsmitglieder befinden sich hier. Zur Zeit untersuchen wir die Absturzstelle…«
»Halt!« unterbrach Denard.
»Halt, Sterncolonel?« Der Befehl widersprach allem, was man ihm beigebracht hatte. »Mit Sicherheit gibt es im Landungsschiff wertvolle Informationen.«
Denard rollte mit den Augen und sah zu Thrace hinüber, die allein in einer Ecke stand. Sie zuckte mit den Schultern, und Denard wandte sein Gesicht wieder dem Mann zu.
»Natürlich befinden sich wertvolle Informationen darin. Ich möchte, daß Sie sofort die Untersuchung stoppen und das Schiff reparieren.«
Das Gesicht des Mannes verlor jegliche Farbe. »Aber, Sterncolonel. Die Schäden an dem Schiff sind schwerwiegend.«
Denard stieß mit einem Finger nach dem Mann, schluckte dann aber doch seine Bemerkung herunter. Seine Hand wurde zur Faust, als er sie wieder zurückzog. »Natürlich. Aber das Landungsschiff ist wichtig für meine Pläne. Es muß wieder flugtauglich gemacht werden, und zwar bald. Habe ich mich verständlich ausgedrückt, frapos?« Denard starrte wutentbrannt auf den Mann, der sich kaum traute, eine Antwort zu geben.
»Pos, Sterncolonel«, sagte er kleinlaut.
Denard grinste. »War das denn nun wirklich so schwer?« Er sah Thace an, die immer noch regungslos blieb. »Wie viele Tage, bis es wieder den Himmel ziert?«
Der Krieger warf einen Blick auf seinen Notizblock. »Wie ich schon sagte, es ist schwer beschädigt.« Er machte eine Pause, in der er seine Notizen genauer betrachtete. »Drei Wochen, Sterncolonel. Das Schiff kann in etwas mehr als zwanzig Tagen fertig sein.« Er sah mit einem Lächeln auf, aber sein Gesicht verlor allen Enthusiasmus, als er Denards trauriges Kopfschütteln erblickte.
»Sie haben fünf Tage.«
Der Unterkiefer des Mannes klappte herunter. »Aber…«, stammelte er. Denard hielt einen einzelnen Finger hoch, und der Mann verstummte sofort.
»Fünf Tage. Wenn es notwendig ist, ziehen Sie Techniker von den BattleMechs ab.« Die Augen des Mannes wurden größer, als er diese Erlaubnis erhielt. Thrace ging es nicht anders. »Außerdem behandelt Ihr die Besatzung mit Respekt. Sorgen Sie für ihren Komfort. Wir benötigen sie, damit wir Zugriff auf die Sicherheitsdateien erhalten.«
»Selbst die MechKriegerin?« fragte Thrace. Denard drehte sich überrascht um.
»Eine MechKriegerin? Habe ich etwas verpaßt?«
Thrace zuckte mit den Schultern. »Wir haben nach der ersten Schlacht eine weibliche MechKriegerin gefangengenommen. Sie ist bei den anderen Gefangenen, bis wir entschieden haben, was mit ihr geschehen soll.« Thrace zuckte wieder mit den Schultern.
»Laßt sie bei den anderen«, sagte Denard. »Ich werde später entscheiden, was mit ihr passiert. Hat sie gut gekämpft?«
Thrace nickte. »Gut genug. Sie wurde nur durch die Masse überwältigt. Ihre Kameraden versuchten, sie freizukämpfen, versagten jedoch. Sie ist jetzt im Krankenhaus mit einer Gehirnerschütterung.«
Denard sah zu dem anderen Mann im Raum. »Sie sind immer noch hier«, fragte er leicht amüsiert. »Ich dachte, Sie hätten so viel zu tun, daß Ihnen gar nicht die Zeit bleibt, herumzustehen und mit anzusehen, wie Ihr Kommandant Dinge diskutiert, die Sie nichts angehen. Brauchen Sie vielleicht noch weitere Instruktionen?«
»Neg, Sterncolonel.« Mit gesenktem Blick hastete der Mann zur Tür. Thrace durchquerte leichten Schrittes den Raum und stellte sich vor Denard.
»Also, Sterncolonel, was für ein Spiel spielen Sie?«
Denard tat überrascht. »Ich. Mit Sicherheit meinen Sie nicht Ihren Kommandanten, den Helden aller Clans.« Thrace lächelte ihn an, aber die Bitterkeit der letzten Worte ließen das Lächeln schnell wieder verschwinden. Er haßte sein Kommando. Sie betrachtete ihn einen Augenblick, aber er schwieg. Schließlich lachte
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