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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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auf ganz Hachiman – dessen Standards für Festlichkeiten bereits legendär waren. Um das Überleben des Überfalls auf sein Konzernhauptquartier zu feiern, hatte der CEO von HTE ein großes Fest ausgerichtet.
Percy benutzte eine kunstvolle Silberzange in Form von Kranichflügeln, um einen purpurnen Melonenschnitz neben einen marinierten Seeskorpion zu legen, als Parfumgeruch auf ihn zuwehte wie ein Nachtigallenlied und ihn unvermittelt aufblicken ließ.
Neben ihm stand Chandrasekhar Kuritas anmutiger Gast. »Welch erstaunliches Obst«, sagte sie. »Schmeckt es so gut, wie es aussieht?«
»Das tut es in der Tat«, sagte er und spürte, wie sein Herz schneller schlug. »Das ist Tamerlanmelone, von Neu Samarkand importiert. Eine echte Delikatesse.«
Er sah sie von der Seite an. Aus der Nähe war sie atemberaubend. »Wenn man jedoch von Schönheit spricht, könnte man es dümmer anstellen, als mit Ihnen zu beginnen. Und auch aufzuhören.«
Sie lächelte, senkte den Blick. Lange Wimpern zuckten in hübsch anzusehender Verblüffung.
»Euer Exzellenz sind viel zu freundlich«, sagte sie.
»Meine Exzellenz ist nur ehrlich«, sagte Percy. »Fachgerecht, wenn überhaupt.« Er nahm ihre Hand und hob sie an die Lippen.
Sie warf einen wachsamen Blick über eine nackte Schulter. Ihre Begleitung hielt sich noch immer drüben in der Ecke auf.
»Ich bin Percival Fillington«, sagte Percy, »es ist mir eine Ehre, dem Drachen im Amt des Schirmherrn der Welt Hachiman zu dienen.«
»Ich habe Euer Lordschaft erkannt«, sagte sie und senkte respektvoll den Blick. »Nur seid Ihr wesentlich hübscher, als Ihr im Holovid ausseht.«
Percy fand in der Tat, er mache eine recht gute Figur mit seiner rapierdünnen Gestalt, die in seine dunkelpurpurne Amtsrobe gehüllt war; darunter trug er ein weißes Rüschenhemd und flaschengrüne Hosen, das lockige rotgesträhnte Haar oben im Genick zum Pferdeschwanz zusammengebunden. Er erkannte, daß es ziemlich absurd war, sich geschmeichelt zu fühlen. Vorsichtig, Bursche, sagte eine Stimme in ihm. Fall nicht zu schnell. Sie ist nur eine Frau.
Er hatte Probleme damit, letzteres zu akzeptieren. Jemand so Anmutiges konnte nie nur irgend etwas sein.
»Bitte gestatten Sie«, sagte er und legte eine Melonenscheibe auf den Teller der Frau, der aus geschnitztem Quarz bestand.
Sie öffnete den Mund zu einem hübschen ›O‹ der Überraschung. Es war eine fast unmerkliche Geste.
»Komm, Kind, sag mir deinen Namen«, drängte Fillington sanft.
»Jasmine, Herr«, sagte sie. »Jasmine Mehta, zu Euren Diensten. Ich stamme aus der Stadt Srinagar.«
»Viele wertvolle Dinge kommen aus Srinagar«, murmelte er.
Ihr Gesicht hellte sich auf und bewölkte sich genauso schnell wieder mit einem Ausdruck der Aufgestörtheit und der Verblüffung. Percy spürte jemanden hinter der rechten Schulter und drehte sich um.
Zwei offensichtliche Gaijin aus Onkel Chandys Söldnerregiment standen da. Einer war weiß und schlaksig mit schlecht frisiertem schwarzem Haar und einem offenen, wulstigen Mund. Der andere war schwarz und gut zwei Meter groß und mit mindestens einem ebensolchen Bauchumfang. Sein Kahlkopf schimmerte im Licht des Kristallüsters wie poliertes Mahagoni. Ein wilder, struppiger schwarzer Bart umrahmte sein Mondgesicht.
»Der Boß bat uns, ein Auge auf Fräulein Jasmine hier zu haben«, grollte der schwarze Muskelmann mit einer Stimme wie ein Erdbeben.
»Yep«, bestätigte der Dürre, nickte und kicherte, als hätte sein Partner einen Witz gemacht. Percy argwöhnte, er könne geistig zurückgeblieben sein.
»Kommen Sie, kleine Dame«, sagte der fette Söldner. Er umfaßte den Oberarm des Mädchens mit einer riesigen schwarzen Pranke.
Sie kam ziemlich bereitwillig mit, aber der eine Blick, den sie dem Schirmherrn des Planeten über die nackte Schulter zuwarf, sprach Bände.
»Euer Exzellenz wirken verstört.«
Percy schrak zusammen und drehte sich um. Sein Adjutant war neben ihm aufgetaucht. »Drachenblut, Mann, schleich dich nicht so an mich an!«
»Wie Euer Exzellenz wünschen«, murmelte Yoritomo, der das zuvor schon getan hatte und auch wieder tun würde. »Haben Euer Lordschaft irgendwelche Wünsche?«
Percy sah hinüber, wo Jasmine jetzt an der Seite des Kurita stand, ein elender und schöner Satellit eines aufgequollenen Planeten. Sie sah wieder zu ihm her.
Er zwang sich, die Fäuste zu öffnen. »Ja, habe ich, Gupta«, sagte er. »Aber es gibt Dinge, die selbst der Schirmherr eines Planeten nicht haben kann.«
Auf

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