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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Cassie hatte Zusammenstöße mit Frauen ebenso erlebt wie mit Männern.
Etwas an der größeren MechKriegerin entmutigte Cassie aber, sich mit ihr anzulegen. Worüber mache ich mir Sorgen? Ich kann sie schaffen.
Aber das war es nicht. Es war etwas… anderes.

    Eine Traube betrunkener Sararimen ohne Krawatten mit offenen Mänteln blockierten den Gehweg vor der Treppe, die zu einem Stripclub im Keller hinunterführte. Sie starrten Cassie in glotzäugiger Faszination an wie eine Herde Schafe.
»Bakayaro!« schnarrte sie sie an. »Dumme Idioten! Geht mir aus dem Weg!« Der Ausbruch auf Japanisch zerstreute sie in alle Richtungen. Sie fühlte sich etwas besser und setzte ihren Weg mit hocherhobenem Kopf fort.
Nun gut, Fräulein allmächtige MechPilotin, dachte Cassie. Ich werde auf den Zinnen herummarschieren. Ich lade nur noch meine M23 und sehe dann mal, was für Umfeldsicherheitsmaßnahmen diese culebras sich haben einfallen lassen.
Als sie sich den Weg durch eine diskrete kleine Seitentür neben den großen Bronzetoren bahnte, lächelte Cassie tatsächlich.

10
    Masamori, Hachiman
Distrikt Galedon, Draconis-Kombinat
    2. September 3056
    Warme, feuchte Luft schien vier Stockwerke tiefer vom Pflaster abzuprallen und Cassie ins Gesicht zu schlagen, als sie mit einem Fuß auf der Brüstung des seitlich offenen Gebäudes stand. Die Dämpfe des Ethanolgemischs, das die Draco-ICEs verbrannten, erzeugten häufig Formaldehyd, das ihr in den Augen brannte.
    »He, Cassie«, ertönte das nach Polypen in der Nase klingende Nölen des Soldaten Absalom Sloat vom Kundschafterzug hinter ihrem Rücken. »Warum kriechen wir überhaupt in einem Parkhaus herum? Du hast nicht einmal ein Auto.«
    Sie ignorierte ihn, schob die dunkle Sonnenbrille weiter in die Stirn und kratzte sich dort, wo Schweiß auf ihrer Haut zu jucken begonnen hatte. Vielleicht kam ja der Herbst nach Masamori, aber heute war es hier unten, zwei Klicks vom Fluß, schwül.
    »Verdammt! Genau, wie ich es mir gedacht habe«, sagte sie. »Von hier oben kann man den ganzen Scheiß-Komplex einsehen.«
Aus Scooter Barnes' breiter Brust löste sich ein leises, trockenes Kichern. »Gib mir die große Zwölf-Sieben von einem Zeus«, sagte er, »und ich könnte das Gelände bildschön leerfegen.«
Sie fletschte die Zähne und stieß die Luft geräuschvoll zwischen ihnen aus. »Ja.«
Ein halbes Dutzend der Mannschaft des Kundschafterzugs war mitgekommen und lugte jetzt in die in erster Linie kastenförmigen Fahrzeuge, die Mittelklassetypen der mittleren und unteren Gehaltsklasse gehörten. Der Zug war nur formell eine Einheit; die Späher arbeiteten im allgemeinen im Alleingang oder paarweise, selten in größeren Gruppen. Im Gegensatz zu den meisten Militärorganisationen der Inneren Sphäre ermutigten die Caballeros ihre Späher zum Denken in kleinen Begriffen. Wenn die Späher nicht gerade für einen Hinterhalt eingesetzt wurden, bedeutete jedes Zusammentreffen mit dem Feind üblicherweise ein Scheitern ihrer Mission, weil der Feind unweigerlich auf ihre Anwesenheit aufmerksam geworden war. Schwere Geschütze nützten den Spähern des Siebzehnten selten etwas, zumal es eine entscheidende Schwäche darstellte, auf Streife zu viele Leute dabeizuhaben, die ständig übereinander stolperten.
Den meisten Militäreinheiten war nicht wohl bei dem Gedanken, ihrem Personal zu erlauben, individuell zu handeln, geschweige denn es dazu zu ermutigen, aber die Leute aus den drei führenden Kulturen der Südwestlichen Triade waren Individuen, und verdammt sollte jeder sein, der sie nicht als solche behandeln wollte. Das Geheimnis ihrer Führung bestand meist darin, sie zur Zusammenarbeit und zu ordentlichem Verhalten zu bewegen.
Der Kundschafterzug setzte sich aus Soldaten zusammen, die selbst nach den Maßstäben der Caballeros im großen und ganzen unverbesserliche Individualisten waren. Aber solche Soldaten neigten dazu, selbstbewußt und unabhängig zu sein und sowohl die Fertigkeiten als auch die Mentalität zu besitzen, die nötig waren, um Tage oder Wochen isoliert in einem Gelände zu verbringen, das sowohl hinsichtlich der Anwesenheit von Feinden als auch nicht selten von der Natur her feindlich war.
Badlands Powell, dessen Rufzeichen von dem Vulkangebiet auf Cerillos stammte, wo er herkam, war mehr Babysitter und Regisseur als tatsächlich Kommandant des Kundschafterzugs. Er kannte und akzeptierte diese Tatsache und erledigte seine Aufgabe gut.
Die geborene Anführerin für einen

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