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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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bemerkte einen leisen Geruch von Kühlmittel und sah die Temperaturanzeige auf seinem Hilfsmonitor absacken. Ein zweiter Schalter rief eine holographische Rundumsichtanzeige auf, die einen 360°-Blick auf 160° vor seiner Liege komprimierte. Im Zentrum der Darstellung schwebte ein goldenes Fadenkreuz, das er mit dem rechten Steuerknüppel bewegen konnte. »Los geht's, Leute. Wir müssen die Stellungen vor den Banditen erreichen.« Er grinste, als sein Kriegshammer schneller wurde. »Sie sind ohne Einladung zu diesem Tanz erschienen, und jetzt wird es Zeit, ihnen die Rechnung zu präsentieren.«
26
    Ich habe noch keine Truppen getroffen und noch von keinen gehört, die einem Nachtangriff von hinten widerstehen können.
     
    - BERNARD NEWMAN , The Cavalry Came Through
    Daosha, Zürich
Volksrepublik Zürich, Liga-Befreiungszone
    26. September 3057

    Rings um sie herum im Innern des überfüllten Schwebebusses sah Cathy Hanney Menschen, die genauso aussahen, wie sie sich fühlte. Die Revolutionsregierung hatte keine Zeit verloren, die gesamte Gesellschaft neu zu ordnen. Treibstoff und Nahrungsmittel waren rationiert, Strom wurde nach Bedarf zugeteilt, was für Daoshas Zivilbevölkerung bedeutete, daß um zehn Uhr abends das Licht ausging. Es waren schon Opfer von zwei Bränden im Krankenhaus eingeliefert worden, die ausgebrochen waren, weil Menschen versucht hatten, nach dem Abschalten der Stromversorgung ihre Wohnungen mit tragbaren Ölbrennern oder ähnlichen Geräten zu heizen.
    Die körperlichen Entbehrungen waren zwar zu ertragen, aber sie führten zu einem Gefühl dumpfer Mattigkeit. Rick Bradford hatte erklärt, alles, was sie brauche, sei Schlaf, eine heiße Dusche und eine Tasse Espresso, aber die beiden letzteren waren auf dem ganzen Planeten nicht mehr aufzutreiben, und der Schlaf wollte einfach nicht kommen. Zum Teil lag das an der Depression, unter der sie litt, aber das Wissen um ihren Zustand half ihr nicht, ihn zu beheben.
    Sie wußte, die Depression hatte eingesetzt, als Noble Thayer sie am achtzehnten nicht angerufen hatte. Sie hatten keine besonderen Pläne gehabt, aber in der Regel waren sie per Telefon in Verbindung geblieben. Als Cathy versucht hatte, ihn anzurufen, hatte niemand abgenommen.
    Am nächsten Tag hatte Ken Fox sie im Hospital aufgesucht. »Wenn Sie Noble sehen, sagen Sie ihm, er soll sich von seiner Wohnung fernhalten. Sieht aus, als hätte er jemand gehörig wütend gemacht.« Sonst hatte er nichts gesagt, nur, daß es besser für sie sei, weiter nichts darüber zu wissen. Dann war auch er verschwunden.
    Noble und Fox waren nicht die einzigen, die verschwunden waren. Die Besucher im Aufenthaltsraum des Krankenhauses hatten reichlich Klatschgeschichten auszutauschen, und eine Menge ihrer Geschichten klangen erschreckend ähnlich: ein Klopfen an der Tür, Beamte vom Volkskomitee für Staatssicherheit, die nach jemandem fragten und ihn oder sie dann zu einer >Befragung< mitnahmen, von der niemand zurückkehrte.
    Jedesmal, wenn ihr der Gedanke kam, Noble könnte vom Sicherheitskomitee verhaftet worden sein, schnürte ihr der Gedanke den Hals ab.
    Es stimmt schon, man weiß erst, wieviel einem an jemandem liegt, wenn er nicht mehr da ist.
Sie hatte nicht geahnt, wie sehr sie an ihm hing. Ihre Beziehung zu Noble war intim gewesen, aber die getrennten Wohnungen hatten ihr die Illusion der Unabhängigkeit bewahrt – eine Illusion, die durch sein Verschwinden zerschlagen worden war. Als sie jetzt zurückblickte, erkannte sie, wie sie allmählich immer enger zu ihm hingezogen worden war – und es genossen hatte.
Sie lehnte sich zurück und betrachtete die Anzeigen über den Schwebebusfenstern. Xu Nings strenges Gesicht starrte in einer schwarzweißen Rasterdarstellung auf sie herab. »Die Staatssicherheit beginnt bei DIR !« erklärte das Plakat. Die Plakate hatten ihr Angst gemacht, als sie über Nacht in den Bussen aufgetaucht waren, aber Cathy bemerkte, daß ein anonymer Künstler Xu Nings Konterfei auf dem nächsten Bild Kaninchenohren verpaßt hatte. Sie hätte gerne darüber gelacht oder zumindest gelächelt, aber der kalte Blick einer Frau im tristen Olivgrün einer Revolutionsbeamtin ließ die Freude in ihrem Herzen gefrieren.
Der Bus schlug leicht mit dem Heck aus, als der Fahrer die Leistung des vorderen Hubpropellers reduzierte und den Schweber gegen den Bürgersteig an Cathys Haltestelle schlagen ließ. Sie stand auf und stieg durch die hintere Tür aus. Als der Bus weiterfuhr,

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