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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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niedrigen Hügel nahe dem Stadtzentrum hinauf. Auf seiner Kuppe fand er einen kreisrunden Park, in dessen Mitte sich einmal eine Statue auf einer hohen Eisensäule erhoben hatte. Die Gebäude, die den kleinen Park säumten, waren in altterranisch-hellenischem Stil gehalten, komplett mit Säulen und Friesen. Hätte die Eisensäule noch gestanden und die Bebauung unter dem Bombardement der Eroberung keinen Schaden genommen, hätte der Ort durchaus noch den olympisch-paradiesischen Eindruck erwecken können, den seine Schöpfer beabsichtigt hatten.
Am entfernten Ende des Runds stand ein einzelner Henker in Jadefalken-Farben auf dem Vorplatz eines Gebäudes, das wohl einmal Sitz des Justizministeriums gewesen war. Der humanoide Mech schien die Standardkonfiguration für einen OmniMech dieses Modells zu besitzen. Das Raketenabwehrsystem und der leichte Extremreichweitenlaser waren relativ nutzlos, aber der Mech verfügte über einen vernünftigen Panzerungsschutz, so daß er einige Treffer einstecken konnte. Die Schnellfeuerautokanone im linken Arm richtete erheblichen Schaden an, ebenso wie die PPK im rechten. Nicht, daß das irgend etwas ausmachte – nichts würde Ulric daran hindern, Chistu zu töten.
Nachdem er ins Rund getreten war, schwenkte Vlad nach links und stellte sich vor das Gebäude, in dem bis zum Erscheinen der Clans das Finanzministerium Wotans residiert hatte. Die übrigen Mitglieder seines Sterns verteilten sich auf die rechte Seite des Platzes, und Ulric trat nach vorne.
Von seiner Position aus sah Vlad, daß MechKrieger Jenni und Karl dichter beieinander standen, als ihm in einer Gefechtszone lieb war, aber der Park schien das Auge des Hurrikans zu sein. Es war gefährlich hier, aber nur für Chistu und Ulric, nicht für ihn und seine Leute.
Trotzdem, sie sollten es besser wissen.
Ulrics Stimme dröhnte aus den Helmlautsprechern. »Gruß an dich, Khan.«
»Gleichfalls, Ulric. Als ich dieses Duell vorschlug, habe ich nicht erwartet, daß du Sekundanten mitbringst.«
»Wenn du möchtest, kannst du sie als Sekundanten sehen. Für mich sind es Zeugen.«
Der Jadefalken-Khan lachte. »Die Aufzeichnungen meiner Bordkamera werden deinen Tod ausreichend bezeugen.«
»Vielleicht, aber derartige Aufzeichnungen gehen leicht verloren, wenn ein Mech zerstört wird.« Ulrics humanoider Gargoyle breitete die Arme aus. »Legst du Wert auf eine Art formeller Kampferklärung, oder können wir anfangen?«
»Wir haben bereits angefangen, Ulric.«
Diese Bemerkung erschien Vlad hoffnungslos bizarr, bis er den Lauf des leichten Lasers unter dem Kopf des Henker wie eine Stimmgabel vibrieren sah. Er streckte die Hand aus und schaltete die Hologrammanzeige von Lichtverstärkung auf Ultraviolett. Jetzt sah er einen violetten Lichtstrahl, der den Kreis abtastete und sämtliche WolfMechs im Rund mit Ausnahme seines eigenen und dem des MechKriegers Andrew ihm genau gegenüber berührte.
Der leichte Laser ist zur Zielerfassung konfiguriert. Er übermittelt Telemetriedaten an Artilleriesterne.
»Ulric, das ist eine Falle!«
Vlad erfuhr nie, ob Ulric Kerensky ihn gehört hatte oder nicht. Eine Langstreckenraketensalve nach der anderen stieg über dem Justizministerium auf und stürzte auf die Wölfe herab. Die Explosionen folgten Schlag auf Schlag. Sie erfüllten das Rund mit einem
Novaglanz, der die Nacht verdrängte und seine grellen Schatten in den Stein brannte. Das Feuer tobte und kochte, sog den Sauerstoff der Umgebung ab und wurde immer heißer. Eine gewaltige Stichflamme schoß zum Himmel wie ein feuriger Dämon, der geradewegs aus der Hölle entstiegen war.
Das letzte, was Vlad von Ulric sah, war ein Geisterbild des Gargoyle, der mit ausgestreckten Armen auf den Henker zutaumelte. Eine grelle Feuerwand schlug über dem Mech zusammen und begrub ihn unter sich wie eine lodernde Decke. Als sie sich wieder teilte, glaubte Vlad, die schwarzverbrannte Silhouette noch einen Schritt vorwärts torkeln zu sehen, dann zerfiel sie zu Asche, zerfetzt von den titanischen Gewalten, die der Raketenangriff der Jadefalken beschworen hatte.
Unter Vlads Mech bebte der Boden, und er mußte darum kämpfen, den Waldwolf aufrecht zu halten. Die Maschine kippte nach rechts, und Vlad fühlte, wie sie wegkippte. Fluchend riß er den Körper herum und nach vorne, zwang den Mech in die Hocke. Indem er den Schwerpunkt des Mechs senkte, gewann er die Kontrolle über ihn zurück, aber gleichzeitig hatte er ihn so drehen müssen, daß sich der Henker

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