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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Verwirrung über das Paar fühlte Diana jedoch auch eine tiefe Erleichterung. Cholas und Castilla waren doch keine JadefalkenKrieger, so daß ihre Aktionen keinen Bezug zum Clan besaßen. Ihr Leben war Lüge, Betrug, sie stellten die Prinzipien des Clans nicht in Frage, wie sie es getan hätten, wären sie Jadefalken gewesen.
    Wie Joanna es ihr gegenüber einmal ausgedrückt hatte: »Diana, manchmal glaube ich, in dir steckt mehr von einem JadefalkenKrieger als in den meisten Wahrgeborenen. Vielleicht liegt es an den einzigartigen Umständen deiner Befruchtung… ich weiß es nicht. Aber du glaubst fester an unsere Prinzipien, befolgst die Gesetze gehorsamer, kämpfst entschlossener. Für jeden, der Augen hat, es zu sehen, verkörperst du die Tugenden, denen sich alle Krieger verpflichtet fühlen.«
    Als sie sich jetzt daran erinnerte, kamen Diana auch Joannas Worte aus der vorherigen Nacht in den Sinn, über den freigeborenen Leibeigenen aus der Inneren Sphäre, der im Wolfsclan einen Blutnamen errungen und zum Khan aufgestiegen war. Einen Augenblick stellte sie sich vor, den Blutnamen Pryde zu erringen, aber das war ein unmöglicher Traum, ein Hirngespinst ohne jede Aussicht, einmal Realität zu werden. Oder nicht?
    Sie näherten sich dem Ende des Weges. Diana verdrängte alle störenden Gedanken. Wenn ihr Denken von Träumereien vernebelt war, hatten Cholas und Castilla die Chance, sie zu überwältigen. Sie sah sich um. Sie waren noch immer da, noch immer dicht zusammen. Castilla, so schien es Diana, lehnte sich etwas zu dicht an Cholas, als wolle sie Diana mit ihrer Liebe trotzen.
    Die Schneise machte einen leichten Bogen, so daß Joanna Natascha Kerenskys Höhlemvolf erst sah, als er bereits sehr dicht heran war, obwohl ihre Ortung, die im Innern der Schneise einwandfrei funktionierte, ihr gestattete, den Weg des Feindmechs konstant zu verfolgen. Zuerst erschien leicht schwingend der linke Arm, und Joanna stellte fest, daß ihre Gegnerin statt des üblichen schweren Lasers ein Gaussgeschütz montiert hatte. Als der Rumpf ins Blickfeld kam, erkannte Joanna Kurzstreckenlafetten und ein Raketenabwehrsystem. Sie war froh, ihre Langstreckenraketen ebenfalls durch KSR ersetzt zu haben, die in der Enge der Schneise nützlicher waren.
    Die enorme Maschine, der schwerste der Clan-Kampfkolosse, stampfte um die Kurve und blieb gegenüber ihrer Nemesis stehen. Joanna hatte nie etwas für den Höhlemvolf übriggehabt. Er war zu groß, zu breit. Seine Beine mit den wuchtigen, abgerundeten Kniegelenken waren zu umfangreich und wirkten fett. Der übrige Rumpf schien wie ein Besucher auf diesen Beinen zu sitzen, ein habichtartiger Vogel, der jeden Augenblick abheben und davonfliegen konnte, die Beine nutzlos zurücklassend – auch wenn der Gesamteffekt der Maschine, wie Joanna jetzt feststellte, weniger an einen Vogel erinnerte als an ein Insekt, ein Raubinsekt, ein Insekt von der Sorte, die anderen nach dem Kampf oder der Paarung den Kopf abbiß.
    Eine Beschreibung, die auch auf Natascha Kerensky passen könnte. Immerhin nennt sie sich die Schwarze Witwe.
Joanna hielt nichts davon, einen BattleMech zu personifizieren. Es ließ einen allzuleicht die Gefahr durch den Piloten im Innern der Maschine vergessen. Aber sie mußte sich eingestehen, daß der Höhlenwolf in diesem Augenblick eine Art persönlicher Energie ausstrahlte, eine Kampfbereitschaft, eine selbstsichere Haltung, die der eines Kriegers vor dem Gefecht ähnelte.
Plötzlich fühlte Joanna ein ihr kaum vertrautes Gefühl. Einen kurzen Anfall von Angst. Keine Angst um ihr Leben, oder auch nur vor einer Niederlage, nein, Angst zu versagen. Dieser Höhlenwolf war eine gewaltige Herausforderung, insbesondere gesteuert von einer so legendären Kriegerin. Glücklicherweise fand sie ihr inneres Gleichgewicht schnell wieder. Sie wußte, sie war der Herausforderung, war jeder Herausforderung gewachsen.
Immerhin war die Nemesis ein schnellerer Mech, auch wenn Geschwindigkeit hier in der Schneise keine besondere Hilfe sein würde, außer vielleicht zur Flucht. Zudem war sie eine effizientere Maschine, trotz ihrer relativen Leichtigkeit – immerhin brachte sie dreißig Tonnen weniger auf die Waage als der 100 t schwere Höhlenwolf.
Freigeburt, dachte Joanna. Meine Nemesis ist sogar der größere Mech. Aus meiner Kanzel kann ich auf die große Natascha Kerensky hinabsehen. Wo liegt das Problem?
    Im schwachen Licht der Abenddämmerung wirkte das verlassene Lager auf der

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