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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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nicht mit solcher Arbeit verschwenden mußt.«
Joanna lachte traurig. »Du wolltest sagen, damit ich mich nicht übernehme. Noch eine Lüge. Wenn du so falsch bist, warum desertierst du nicht zu Clan Wolf, oder – noch besser – zu dieser neuen Gattung von Kriegern? Einige der anderen haben es getan.«
»Du mißverstehst das, Joanna.« Solange keine anderen Offiziere dabei waren, durfte Diana sie ohne Dienstrang anreden. »Sie schließen sich den Neuankömmlingen nicht an. Sie reagieren nur auf deren Enthusiasmus.«
»Stehst du auch schon auf ihrer Seite? Genau wie Hengst, diese Bastard-Freigeburt.«
Die doppelte Beleidigung ließ Diana vor Wut beben, aber sie war gewohnt, im Umgang mit Joanna diplomatisch zu sein, und sagte nur gelassen: »Ich stehe nicht auf ihrer Seite. Das weißt du genau. Ich halte Ravill Pryde und seine Prydelinge für die arrogantesten, übereifrigstes…«
»Übereifrig? Definitiv ein Wort aus der Inneren Sphäre. Und wie nennst du sie? Prydelinge?«
»Nun, ich…«
»Nein, es gefällt mir. Es gefällt mir.«
»Und Hengst ist kein Verräter. Er tut nur seine Pflicht.«
»Der Bastard.«
»Nein, Joanna, nein. Bleib fair. Hengst hat sich als Krieger bewiesen. Unter Freigeborenen und den meisten Wahren ist er schon so etwas wie eine Legende. Als wichtiges Mitglied des Befehlssterns hat er eine Ehre empfangen, die seinen Leistungen entspricht. Ich wünschte auch, er wäre noch in unserem Stern, aber…«
»Nichts aber. Du bist mit Innerer-Sphären-Logik infiziert, Diana. Das kommt wohl von der Leserei.«
»Du weißt von den Büchern?«
»Ja, ich weiß von Aidan Prydes kleiner Bibliothek. Seiner großen Bibliothek. Und ich weiß auch, daß du und Hengst ständig darin herumschmökert. Du siehst ja, was es euch gebracht hat. Du mit deinen verqueren Ideen; Hengst als Ravill Prydes Schoßkrieger. Bücher! Ich bin froh, daß ich nie ein anderes Buch als die vom Clan genehmigten Handbücher gelesen habe.«
»Joanna…«
»Weggetreten, MechKriegerin Diana. Für heute habe ich genug von dir.«
Diana wirbelte herum und stapfte durch das übliche Chaos zur Tür von Joannas Quartier. Seit Ravill Prydes Ankunft war der Raum noch unordentlicher geworden.
»Diana?«
»Ja«, antwortete diese steif.
»Du kommst morgen früh wieder, um mir bei den Berichten zu helfen?«
»Ich werde kommen.«
»Na gut, dann. Danke für deine Hilfe«, knurrte Joanna.
Diana schien zufrieden, als sie ging. Joanna warf angewidert die Arme in die Höhe.
Dieser verdammte Innere-Sphären-Virus ist überall. Vielleicht wäre es besser, wenn wir uns völlig aus der Inneren Sphäre zurückziehen, wie es die Bewahrer propagieren.
Die Bewahrer, eine der beiden politischen Fraktionen der Clans, hatte sich der anderen Fraktion, die den weit romantischeren Namen Kreuzritter trug, im Hinblick auf die Invasion von Anfang an entgegengestellt. Joanna schauderte, als ihr klar wurde, daß sie für einen Augenblick wie eine Bewahrerin gedacht hatte. Nichts haßte sie mehr als die unkriegerische Politik der Bewahrer.
10
    Falkengarde-Hauptquartier, Pattersen
Sudeten, Jadefalken-Besatzungszone
7. Juli 3057
Seit Ravill Pryde den Befehl über die Falkengarde übernommen
    hatte, staute sich in der normalerweise so ruhigen MechKriegerin Diana zunehmende Verärgerung auf. Die Neuankömmlinge, diese neue Art Krieger, waren selbst für sie schwer zu ertragen. Ihre Beleidigungen über Dianas freie Geburt waren zu häufig und zudem grausamer als alles, was sie zuvor in dieser Hinsicht gehört hatte. Sie schienen geradezu nach Gelegenheiten zu suchen, clevere Beleidigungen abzufeuern. Und ganz besonders mißfiel ihr, wie diese neue Stufe der Herabsetzung mit Ravill Prydes aufmunternden Reden über Freude und Zufriedenheit einherging. Wenn man dem neuen Kommandeur glaubte, war in der Falkengarde alles eitel Wonne und Sonnenschein. Jeder Tag auf diesem häßlichen Planeten mit seinem gefährlichen Sturmwetter war vollkommen. Jedes erreichte Ziel war ein Sieg, der sich mit einem Schlachterfolg messen konnte. Er lächelte zuviel; seine Stimme war zu konstant freundlich. Wenn er zwischen seinen Kriegern herumstolzierte, schien er wie ein aufgeblasener Gockel auf dem Hühnerhof, der unumstrittene Herrscher über Hennen und Küken.
    Obwohl es eigentlich nicht zu ihr paßte, haßte sie ihn. Normalerweise konnte sie die abfälligen Bemerkungen über ihre Geburt ignorieren. Sie hatte sich schon früh im Leben an ihren Status gewöhnt. Das war das Wesen der Clans, und sie

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