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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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voller Überraschungen, dachte sie. War er zusätzlich zu seinen Taten als Jadefalken-Krieger noch ein Lehrmeister? Gelehrte waren im Clan so selten, daß Diana – die immerhin Respekt vor Büchern hatte – ein Gefühl der Anerkennung für Ravill Pryde nicht unterdrücken konnte. Sie verachtete ihn noch immer, aber nun war es ein etwas anderer Ravill Pryde, den sie verachtete.
»Ich fand Dokumente, trockene Dienstpläne, in denen ich einen Hinweis auf eine längere Abwesenheit Aidans von Ironhold während seiner Zeit als AsTech entdeckte. Als ich weitersuchte, fand ich Reiseunterlagen, die keine geringere als unsere streitsüchtige Sterncommanderin Joanna betrafen. Daraufhin setzte ich mich mit den Orten in Verbindung, die sie besucht hatte.«
»Moment«, unterbrach Diana, deren Interesse an dem, was sie da hörte, größer war als ihr Wunsch, unbeteiligt zu erscheinen. »Wozu war es notwendig, Joannas Reisen nachzuverfolgen?«
Vielleicht freute ihn ihr Interesse, jedenfalls fuhr Ravill Pryde mit noch größerem Enthusiasmus fort. Sein breites Lächeln erinnerte an ein Kind mit einem neuen Spielzeug. »Nun, ich hatte bereits herausgefunden, daß Joanna eine von Aidans Falknerinnen gewesen war, und ich sah, daß sie auch in Beziehung zu der Freigeboreneneinheit stand, in der er seine zweite Ausbildung absolvierte. Die mögliche Verbindung beider in dieser fehlenden Zeitperiode faszinierte mich.«
»Und was geschah?«
»Ich empfing eine Antwort von einer Welt namens Tokasha. Anscheinend enthielten die Dateien eines Gesetzeshüters an einem der Raumhäfen einen Eintrag über Joannas Ankunft in Begleitung eines Techs namens Nomad. Ich wußte bereits, daß Nomad auf Ironhold Aidans Tech gewesen war. Für den Rückflug war eine dritte Person aufgeführt, ein AsTech mit einem anderen Namen als Aidan. Natürlich war mir sofort klar, daß er das gewesen sein mußte. Wenn man sich mit Nachforschungen beschäftigt, entwickelt man ein Gespür für diese Dinge. Eine solche Jagd kann ebenso erregend sein wie die Verfolgung eines Mechs über das Schlachtfeld.«
Diana verzichtete darauf, diese absurde Vorstellung zu kommentieren. Wie konnte etwas derart Alltägliches so erregend wie ein Gefecht sein – zumindest für einen Krieger? Dieser Ravill Pryde war mehr als seltsam.
»Ich konnte einen kurzen Urlaub arrangieren und machte mich auf den Weg nach Tokasha, wo ich Joannas Bewegungen bis zu einer Wissenschaftsstation verfolgte, in der genetische Forschungsarbeiten durchgeführt werden. Die Computerdateien lieferten kaum Informationen, aber in dieser Station lebte ein Mann, dessen Nähe ich zunächst nicht ertragen konnte, weil er so alt war. Meine Erfahrungen mit extremem Alter waren äußerst begrenzt, und zu Anfang wurde mir schon vom Anblick einer so alten Person übel. Die Falten, das schüttere weiße Haar, das Muskelzittern, die braunen Flecken auf dem Handrücken – all das erschien mir ekelerregend. Wir kommen wohl bereits mit einem Ekelgefühl dem Alter gegenüber aus dem Kanister, frapos?«
»Darüber weiß ich nichts, Sterncolonel. Wie du sehr wohl weißt, entstamme ich keinem Kanister.«
Einen Augenblick schien er verwirrt. »Du hast völlig recht, mich zu korrigieren. Es wäre beschämend für mich, einen solchen Fehler in der Öffentlichkeit zu begehen, und einer Freigeborenen eine Wahrgeburt zuzugestehen. Ich entschuldige mich.«
»Bei einer Freigeborenen brauchst du dich nicht zu entschuldigen.«
»Vielleicht sollte ich bei dir eine Ausnahme machen. Laß es mich erklären. Dieser alte Mann, der meine Fragen an den Stationsvorsteher gehört hatte, besuchte mich in jener Nacht in meinem Quartier. Er stellte sich als Watson vor. Dein angeblicher Vater.«
»Angeblich, Sterncolonel? Deine Unterlagen bestätigen es, frapos?«
»Die Unterlagen bestätigen eine Lüge. Dieser Mann, Watson, hatte nicht mehr lange zu leben. Man konnte seinen nahenden Tod riechen. Ich erzählte ihm, daß ich die Reisen eines früheren Kriegers namens Aidan nachverfolgte. Er durchschaute meine Geschichte. ›Der Held von Tukayyid?‹ fragte er.« Ravill Pryde hob das Papier auf und reichte es Diana. »Hier steht, was Watson mir erzählt hat. Lies es.«
Sie nahm den Bogen, obwohl sie bereits wußte, was auf ihm stand. Es war eine detaillierte Beschreibung von Aidans Ankunft auf Tokasha, seiner Begegnung mit Peri – die aus seiner Geschko stammte – und der Zeit, in der er sich auf der Station versteckt hatte Joanna und Nomad hatten ihn dort

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