BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke
Sterncolonel suchte und erkennen mußte, daß sie seinen Positionsimpuls wieder verloren hatte, ließ Joanna dieses Gespräch mit ihm genüßlich Revue passieren.
»Du führst uns unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, Sterncolonel Ravill Pryde, frapos?«
»Ich weiß nicht, worauf du anspielst, Joanna.«
»Das werde ich dir sagen. Ich habe deine Personalakte gesehen. Ich muß sagen, sie ist reichlich seltsam. Besonders der Teil über dein genetisches Erbe war eine interessante Lektüre.«
Er hatte sie bestürzt angesehen. »Joanna…«
»Nein, laß mich ausreden. Ich habe gelesen, wie deine Geschko im Rahmen eines Geheimexperiments entstanden ist, bei dem DNS aus der Pryde-Linie, einer Jadefalken-Linie, mit DNS einer anderen Linie vermischt wurde. Anscheinend hat es Experimente dieser Art schon einige Zeit gegeben, und…«
»Joanna, ich rate dir, dieses Gespräch augenblicklich abzubrechen. Du mischst dich in eine streng geheime Operation ein. Es gibt…« »Ich bin sicher, daß ich davon nichts wissen soll. Es ist so widerwärtig, so abstoßend, so…«
»Nein, warte. Ich meine, es ist gefährlich für dich, davon zu wissen. Du könntest mit diesem Wissen unermeßlichen Ärger hervorrufen. Wenn du glaubst, du bist auf dem Posten verschwendet, für den du jetzt vorgesehen bist, dann laß dir sagen, wenn du diese Sache über unser Gespräch hier hinaus verfolgst, wird man dich auf den entferntesten Posten versetzen, der möglich ist, an das absolute Ende des Universums.«
»Ich habe kein Interesse, es weiterzuverfolgen. Soweit es mich betrifft, ist das eine Sache zwischen uns beiden. Aber Jadefalken sind ehrenhaft und würden nicht auf extreme Maßnahmen zurückgreifen, selbst wenn ich rede.«
»Stimmt, wenn du mit Kriegern und den Führern von Kriegern zu tun hast, mit Khanen und ilKhanen, aber dieses Experiment, wie du es nennst, ist eine Angelegenheit der Wissenschaftlerkaste.«
»Das weiß ich. Ich weiß, daß sie beteiligt sind, aber…«
»Nein, ich meine, niemand in der Kriegerkaste des Clans weiß davon. Weder die Khane noch die Lehrmeister oder irgendein Blutnamensträger. Niemand ahnt, daß ich meine Herkunft kenne. Es muß geheim bleiben. Die Wissenschaftlerkaste ist mächtiger als du ahnst. Sie besteht aus Freigeborenen, und die Regeln der Ehre, nach denen die Kriegerkaste lebt, sind ihnen fremd. Du siehst…«
»Ich sehe gar nichts, und es ist auch nicht von Bedeutung. Mich interessierst nur du, Ravill Pryde, und die Lüge, in der du lebst. Hätte das, was ich gelesen habe, nicht dich betroffen, hätte ich diese Information als erregend und sogar als eine Quelle des Stolzes darüber empfunden, wie entschlossen unsere Wissenschaftler sind, uns zu den bestmöglichen Kriegern heranzuzüchten. Ich bin für genetischen Fortschritt. Wer wäre das nicht? Aber dir ist natürlich klar, daß der Schock in der Entdeckung lag, woher diese genetische Mixtur stammt.«
»Vergiß, daß du jemals etwas davon gehört hast, Joanna. Es gibt keinen Grund weiterzureden. Wir müssen den Wettbewerb zu Ende bringen, und dann werde ich versuchen, diese Sache mit dir zu diskutieren.«
»Nein, ich werde jetzt reden. Ich bin ungeduldig, das weißt du. Als ich erkannte, daß es sich bei der Mixtur nicht um die Verbindung einer Jadefalken-Linie mit einer anderen handelte, sondern um die ›Paarung‹, wenn du diese Obszönität gestattest, zwischen einer JadefalkenLinie und der eines anderen Clans, wurde ich wütend. Wie könnte man unser Generbe in irgendeiner Weise mit Erbmaterial eines anderen Clans verbessern? Wir sind die beste aller Kriegerzuchten. Aber mir wurde übel, als ich sah, daß die Jadefalken-Gene für deine Geschko mit denen des Wolfsclans verbunden wurden. Das ist ein dermaßen widerliches Experiment, daß ich nicht glauben kann, unsere Wissenschaftlerkaste könnte auch nur auf diesen Gedanken kommen. Das ist keine Verbesserung unserer Gene, sondern eine Verwässerung. Es ist…«
»Joanna, das geht über unsere Wissenschaftlerkaste hinaus. Ich bin mir nicht sicher, wie weit. Ich habe es nicht herausgefunden. Aber die Pläne stammen von anderen, und auch nicht aus der JadefalkenFührung. Wir müssen diese Unterhaltung beenden, sie ist zu gefährlich. Ich schwöre dir…«
»Deine Schwüre interessieren mich nicht. Ich benutze diese Information nur, um zu bekommen, was ich will, einen Widerruf der Brutstationsversetzung.«
»Aber…«
»Ich will nicht nach Ironhold.«
»Willst du mich erpressen, daß ich dir erlaube
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