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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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zu hoher Kraftanstrengungen, um sich den Weg durch den Sturm zu bahnen. Sie blickte aus der Kanzel und sah Nebel den Bluthund umgeben, wo seine Abwärme auf die eisige Außenluft traf. Der Waldwolf hatte keine entsprechende Nebelaura, also schien Ravill Pryde keine Abwärmeprobleme zu haben.
»Spar dir dein Feuer auf, Joanna. Ich will reden.«
»Reden. Du bist ein seltsamer Jadefalke, Ravill Pryde.«
»Vielleicht bin ich das. Jedenfalls von deiner Warte gesehen. Aber darüber wollte ich nicht mit dir reden. Ich bin bereit, dieses Duell für unentschieden zu erklären. Niemand kann uns sehen. Ich habe kein Verlangen, dich zu töten. Du bist für den Clan zu wertvoll. Ich wäre es zufrieden, die anderen glauben zu lassen, daß wir bis zu einer Pattsituation gekämpft haben. Für dich wäre das zudem eine große Ehre.«
»Kein Krieger plant jemals ein Unentschieden.«
»Mag sein. Aber ich bin dazu bereit, um einen im Grunde unnötigen Kampf zu vermeiden. Wenn ich dich töte, verliert der Clan eine wichtige Kriegerin. Tötest du mich, verliert die Falkengarde plötzlich ihren Kommandeur. Wer weiß, wann ein adäquater Ersatz geschickt wird?«
»Wie kommst du darauf, daß du adäquat bist?«
»Verschwende unsere Zeit nicht mit leerem Wortgeplänkel, Joanna.«
»Ich kenne nicht einmal das Wort.«
»Wie steht es mit dem Unentschieden?«
»Wie steht es mit meiner Versetzung zur Kanister-Brutstation?«
»Daran kann ich nichts ändern.«
»Dann nehme ich kein Unentschieden an. Krieger bieten vor dem Gefecht, nicht während es läuft. Du bist eine eigene Sorte Krieger, Ravill Pryde.«
»Damit hast du möglicherweise recht. Ich biete dir das Unentschieden noch einmal an.«
»Schlecht gehandelt und nicht akzeptiert, Sterncolonel.« Die Geräusche, die über die Leitung drangen, waren seltsam. Konnte es sein, daß der Kommandeur der Falkengarde kicherte?
»Dann wollen wir den Kampf weiterführen. Ich lasse dir den ersten Schuß. Den ersten, sofern wir das sinn- und nutzlose Raketenfeuer vor ein paar Minuten nicht zählen.«
»Du willst, daß ich den Kampf eröffne? Das gefällt mir nicht.«
»Mag sein, mag nicht sein. Aber der Sturm wird immer heftiger, und wir sollten keine Zeit verschwenden. Du darfst feuern, wann immer es dir beliebt, Joanna.«
Sein herablassender Tonfall machte Joanna so wütend, daß sie genau das tat. Fluchend löste sie ein wildes Laserbombardement auf den Waldwolf aus, aber Ravill Pryde war mit seiner Maschine seitwärts in das dichte Schneegestöber getaucht. Bevor er aus ihrer Sicht verschwand, sah Joanna große Brocken der Ferrofibritpanzerung davonfliegen. Sie war sicher, daß ihre Laser echten Schaden angerichtet hatten.
Aber warum hat der Stravag das Feuer nicht erwidert? Er hat überhaupt nichts getan. Ist nur weggelaufen wie ein Feigling.
Joanna hatte wenig Zeit, seine Aktion zu überdenken. Der Waldwolf war an einer anderen Stelle wieder aufgetaucht. Sie überzeugte sich mit einem kurzen Blick davon, daß es nicht die Stelle war, an der ihn die Ortung ihres Bluthund zeigte. Sie ignorierte die offensichtlich wertlosen Sensoren und feuerte die Laser nach Gefühl auf den Waldwolf ab. Ihre Schüsse sprengten weitere Panzerung ab, die augenblicklich im Schnee verschwand. Ravill Pryde schoß nicht zurück.
Sie entschied sich, es noch einmal mit Raketen zu versuchen. Ein Teil von ihnen ging, wahrscheinlich vom auffrischenden Sturm aus der Bahn geworfen, über den Kopf von Prydes Mech. Aber mindestens eine Rakete traf, und der Waldwolf schien in Schwierigkeiten zu stecken. Bevor sie sich sicher sein konnte, verschwand er wieder aus der Sicht. Der Sturm hatte ihn verschluckt.
    Der Stravag hat seit Kampfbeginn noch nicht einmal gefeuert. Wie hat er es geschafft, mit solcher Taktik einen Test zu gewinnen, einen Blutnamen zu erringen?
    »Sterncommander Joanna.« Ravill Prydes Stimme war beinahe ein Flüstern, als sie sanft über die Funkverbindung kam. Ein weiterer Versuch, sie zu verwirren?
    Sie konnte den Waldwolf nirgends sehen, aber ihr Schirm zeigte ihn nur wenige Meter entfernt, praktisch unmittelbar voraus. Vielleicht waren diese Werte nicht das Ergebnis von Funktionsstörungen. Vielleicht konnte Ravill Pryde seinen Mech unsichtbar machen.
    »Plapperst du in einer echten Schlacht auch so viel, Sterncolonel?« »Ich finde nicht oft jemanden, mit dem zu reden sich lohnt. Aber diesmal will ich nur helfen.«
    »Deiner Gegnerin helfen? Was für eine Art Krieger bist du?« »Offensichtlich nicht deine Art.

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