Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 27: Highlander Gambit

BattleTech 27: Highlander Gambit

Titel: BattleTech 27: Highlander Gambit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Pardoe
Vom Netzwerk:
der Kommandos immer auf diese Weise geahndet. Sein Tod wird langsam und qualvoll sein und eine klare Botschaft an unsere Leute und an unsere Feinde. Wer die Konföderation verrät, wer den Kanzler beschämt, wird zerquetscht.«
Seine Stimme war erfüllt von demonstrativer Tapferkeit und Enthusiasmus. Sun-Tzu hegte keinen Zweifel, daß der Oberst es als persönliche Ehre ansehen würde, wenn er die Hinrichtung Major Jaffrays übernehmen dürfte.
»Spielen Sie Schach, Oberst Hertzog?« fragte der Kanzler unvermittelt.
»Sire?«
»Schach. Sie haben schon einmal gespielt?«
»Im Zuge der Ausbildung. Ich habe über hundert taktische und strategische Spiele gelernt. Ich kenne das Schachspiel. Ich bin sogar recht gut darin. Aber was hat das mit Jaffray zu tun, o Firmament der Weisheit?«
Sun-Tzu lächelte dünn und kniff die Augen zusammen wie eine Katze vor dem Sprung nach der Maus. »Loren Jaffray hat alle meine Erwartungen erfüllt.«
»Aber wir sollten die Northwind Highlanders vernichten, mein Kanzler. Ihre Regimenter sind trotz der Verluste, die sie erlitten haben, immer noch einsatzbereit. Sie werden in wenigen Monaten wieder volle Gefechtsstärke erreicht haben.«
»Sie übersehen das Wichtigste. Jaffrays Mission war es, die Highlanders zu neutralisieren und ihre Welt Victor Davion und dem Vereinigten Commonwealth zu entreißen. In dieser Hinsicht war er weit über das hinaus erfolgreich, was man sich hätte erhoffen dürfen.
Während wir uns hier noch unterhalten, beschließt die HighlanderVersammlung der Krieger Northwinds volle Unabhängigkeit. Und vergessen Sie nicht, Oberst, daß Loren Jaffray im Verlauf dieser Aktion eine Elite-Davion-Regimentskampfgruppe und einen NAIW-Kader vollkommen aufreiben konnte.«
»Er hat uns alle verraten, Sire. Weil Jaffray unseren Landebefehl widerrief, existieren die Highlanders weiter. Aus meiner Sicht ist er ein ebenso gemeiner Verräter wie Stefan Amaris oder Phelan Kell.«
Hertzogs wachsende Frustration ließ Sun-Tzu leise lachen.
»Loren Jaffray hat getan, was er tun mußte, Oberst. Für ihn gab es keine andere Möglichkeit, auch wenn ich sicher bin, daß er das bis zum Schluß glaubte. Die Northwind Highlanders sind seine Familie. Er hätte sie ebensowenig verraten können, wie Sie oder ich uns freiwillig einen Arm abhacken würden. Die Highlanders sind ein Teil von ihm. Ich habe ihm die Möglichkeit geboten, die Mission abzubrechen, weil ich wußte, daß er sie gebrauchen würde. Wäre er mit anderen Vorzeichen gestartet, hätte er das Vertrauen der Highlanders niemals gewinnen können. So kam er aus freien Stücken zur gewünschten Lösung.«
»Ich verstehe nicht.«
»Schach, Oberst, es ist ein Schachspiel. Loren Jaffray war eine entbehrliche Figur, ein Bauer, wenn Sie so wollen. Ich hätte ihm befehlen können, so zu handeln, wie er es getan hat, aber dann wäre er nicht glaubwürdig gewesen. Indem ich ihm die freie Entscheidung über seine Aktionen gab, habe ich dafür gesorgt, daß er sich so verhält, wie ich es vorausgesehen hatte. Wahrscheinlich weiß er die Wahrheit bis heute nicht.«
»Aber die Highlanders…«
»Sie haben überlebt, ich weiß. Das war ohne Bedeutung für mich, als ich diese Mission befahl. Ihre Existenz oder Nichtexistenz ist unwichtig. Ich habe einen großen Sieg errungen. Ein einzelner Mann hat Victor Davion eine ganze Welt entrissen. Katrina Steiner hat ihren Anspruch auf den Planeten angemeldet. Ebenso wie ich. Aber das sind nur Worte, leere Reden von Hausfürsten. Jaffray hat dafür gesorgt, daß Northwind keinem der Welpen Hanse Davions gehorcht, und damit fällt der Planet mir in den Schoß. Und die Highlanders werden in absehbarer Zukunft nicht mehr für das Haus Davion arbeiten, schon gar nicht nach dem Angriff der 3. Royal Guards. Sie sind doch ein Militär. Sie müssen sich gefragt haben, warum ich mir solche Mühe wegen einer Welt wie Northwind mache – unmöglich zu unterstützen oder gar zu verteidigen, und dazu noch so nahe an der Kurita-Grenze. Jetzt sehen mich die Highlanders, dank Jaffray, als eine Art Verbündeten an, als jemanden, der ihr Recht auf Unabhängigkeit unterstützt.«
»Warum habt Ihr uns dann nach Northwind geschickt, wenn Ihr niemals geplant habt, die Highlanders zu vernichten, Sire?«
»Mißverstehen Sie mich nicht, Oberst. Hätte sich die Gelegenheit geboten, hätte ich die Highlanders zermalmt. Immerhin haben Sie unser Haus Liao einst verraten. Aber wie sich herausstellte, war eine solche Vorgehensweise nicht

Weitere Kostenlose Bücher