BattleTech 27: Highlander Gambit
Licherungslanze.«
»Gleichfalls«, erwiderte Loren, als er aufstand und seinem Gegenüber die Hand schüttelte. »Und um ehrlich zu sein, ich habe nur ein paar Schüsse ins Gebüsch gesetzt.«
»Es heißt auch, daß Sie im Pub Madame Eisenherz gesiegt haben. Für mich macht Sie das zu einem enorm zähen MechKrieger.«
Loren zuckte die Achseln. »Madame Eisenherz?«
»Stimmt es, daß Sie sie tatsächlich bei einem Ehrenduell besiegt haben?«
Loren grinste und konnte sich eine kleine Prahlerei nicht verkneifen. »Ja, ich habe sie im Zweikampf überwältigt. Aber ihren Spitznamen kannte ich noch nicht.«
»Nicht, was Sie denken, Major. Sie ist eine zähe Hurentochter von einer stellvertretenden Kommandeurin. Und sie ist eine der besten MechKriegerinnen, die irgendeiner von uns je gesehen hat oder in seiner Einheit hatte. Die meisten der jüngeren Offiziere würden ihr durch die Hölle folgen. Diejenigen von uns, die schon einmal neben ihr gekämpft haben, hatten dieses Vergnügen schon mehrere Male. Den Spitznamen haben wir ihr nach den Zwischenfällen auf Clermont vor drei Jahren gegeben. Das war ein verflucht harter Kampf, das können Sie mir glauben.«
Loren war neugierig. »Was war?«
»Die MacLeod's Highlanders waren als Garnison auf Clermont, als die Stahlvipern zu einem kleinen Überfall vorbeischauten. Diese ClanKrieger sind eine verflucht zähe Bande. Und ihre OmniMechs sind die beste Gefechtsfeldtechnologie, die mir je untergekommen ist. Ihr Capellaner habt verdammtes Glück, daß sie die Konföderation noch nicht erreicht haben. Jedenfalls ist Frau Major geradewegs in einen Haufen ihrer Elementare gewatet. Sie muß ein Dutzend von ihnen an ihrem Mech hängen gehabt haben, aber sie feuerte einfach weiter auf die Omnis. Zwei davon hat sie ganz allein zur Strecke gebracht, bevor diese Panzerkröten ihre Pilotenkanzel aufschnitten und das Feuer auf sie eröffneten.«
»Davon hatte ich keine Ahnung«, stellte Loren fest. Es stimmte, daß die Konföderation Capella noch keinen Kontakt mit den Clans gehabt hatte, aber Loren kannte genug Geschichten über sie, um zu wissen, wie gefährlich sie waren. Ein Gefecht gegen diese Clanner zu überleben, war eine beachtliche Leistung.
»Sie haben bestimmt die Narben an ihrem Arm gesehen. Einer der Schüsse traf ihre Brust und streifte ihr Herz. Sie hat einen Monat im Feldlazarett gelegen, und um sie zu retten, mußten die Ärzte ihre Pumpe mit ein paar künstlichen Ersatzteilen instandsetzen. Seitdem nennen wir sie Eisenherz… natürlich nur, wenn sie es nicht hören kann.«
Loren zog sich bei dem Gedanken, von einem der schwergepanzerten Elementare angegriffen zu werden, die bei den Kriegern der Inneren Sphäre den Spitznamen Kröten hatten, der Magen zusammen. Die Vorstellung, wie einer dieser gepanzerten Infanteristen durch die Stahlwand eines Cockpits brach und den MechKrieger dahinter angriff, war erschreckend. Er dachte zurück an den Abend, als er gegen Mulvaney gekämpft hatte, und an ihren Kommentar im Anschluß.
»Ich bin etwas überrascht«, meinte er.
»Wieso das, Major?«
»Mulvaney hat mir gesagt, sie hätte noch nie einen Kampf verloren.«
Commander Füllers Miene wurde ernst. »Das hat sie auch nicht, bis Sie kamen.«
»Aber Sie haben gerade gesagt, der Elementar…«
»Ich habe gesagt, er hat sie angeschossen, und zwar ziemlich schlimm. Möglicherweise hätte er sie sogar erledigt, aber unmittelbar bevor sie das Bewußtsein verlor, löste sie die Rettungsautomatik aus. Der Düsenstoß hat den Viperelementar zerfetzt. Sie kam in der Nähe eines kompletten Sterns von Clanner-Omnis runter und war so gut wie tot, als der Alte meine Lanze in Bewegung setzte. Er hat sie persönlich aus der Pilotenliege geschält und ins Hospital gebracht. Wir gruben uns ein und gaben ihm Deckung. Er ist an dem Tag ein enormes Risiko eingegangen.«
»Soweit ich das sehen konnte, ist Ihr Oberst ein verteufelt guter Offizier.«
»Sie wissen nicht mal die Hälfte. Seine Tochter war auch in unserem Regiment und einen Tag vorher von den Vipern getötet worden. Die meisten Männer hätten aus lauter Schmerz den Rückzug angetreten, aber nicht der Alte. Der hat uns weitergetrieben.« Füllers Augen wurden nachdenklich. »Als er Major Mulvaney aus der Liege holte, gab es keinen im Regiment, der nicht genau wußte, er hätte dasselbe für jeden von uns getan.«
Loren kannte diese Art der Loyalität, aber bei den Highlanders war es etwas anderes. Der Ausdruck in Füllers Augen und der
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