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BattleTech 27: Highlander Gambit

BattleTech 27: Highlander Gambit

Titel: BattleTech 27: Highlander Gambit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Pardoe
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Tonfall seiner Stimme machte deutlich, daß er bereit war, dieselbe Schlacht und dieselben Gefahren noch einmal zu durchleben. Es war ein unsichtbares Band, das die Northwind Highlanders zusammenhielt, ein flexibles, aber unglaublich festes Band.
Gerade wollte er Füller nach weiteren Einzelheiten der Schlacht und über Mulvaney fragen, als eine Offizierin in die Messe gestürzt kam und auf die beiden zurannte. Er erkannte die schlaksige Gomez aus der Gefechtszentrale. Sie blieb vor Jaffray stehen und starrte ihn beinahe nieder. »Tut mir leid, wenn ich störe.«
»Commander Gomez, richtig?«
»Korrekt, Sir«, bestätigte sie kühl. »Oberst MacLeod bedauert, Ihnen beim Frühstück keine Gesellschaft leisten zu können, Sir.«
»Gibt es Probleme, Commander?«
»Der Oberst erwartet Sie in seinem Büro«, stellte sie zackig fest. »Sofort, Sir.«
Loren wußte nicht, was er von diesem Befehl halten sollte, aber er ließ sich keine Besorgnis anmerken. Statt dessen klopfte er Füller zum Abschied kameradschaftlich auf den Rücken. Als er sich umdrehte, war die langbeinige Gomez schon fast wieder am Ausgang.
Oberst MacLeods Büro war überraschend klein und in einer abgelegenen Ecke des riesigen Forts versteckt. Loren hatte einen Raum erwartet, der den Status seiner Befehlsfunktion stärker zum Ausdruck brachte, aber das kleine Zimmer war nur mit einem Eichenholzschreibtisch und fünf darum gruppierten Stühlen möbliert. An der Wand hing in einem großen Rahmen ein Dudelsack. Hinter dem Schreibtisch saß der Oberst, ihm gegenüber Mulvaney. Gomez blieb auf dem Flur und schloß die Tür hinter Loren.
»Guten Morgen, Sir, Major«, begrüßte er zunächst MacLeod, dann Mulvaney. Sein Blick fiel auf die unter dem kurzen Ärmel ihrer Uniformbluse sichtbare Narbe. Eisenherz. Der Name paßte auf mehr als eine Weise zu ihr. Chastity Mulvaney war eine Insel des Widerstands.
»Tut mir leid, daß ich unser Essen verpaßt habe, Major. Ich nehme an, Ihre Genesung macht Fortschritte?« fragte MacLeod und deutete auf den Stuhl neben seiner Stellvertreterin.
»Ja, Sir. Und die ihre?«
»Körperlich geht es mir gut, aber es gibt andere Probleme, um die ich mich kümmern muß, und ich wollte Sie dabei haben.«
»Gegen meinen Rat«, fügte Mulvaney hinzu. MacLeod nahm die drahtgefaßte Brille ab und warf Mulvaney einen strafenden Blick zu.
Loren ignorierte ihre Bemerkung, wie er es grundsätzlich versuchte. »Worum geht es, Sir?«
»Konsul Burns und Colonel Catelli haben sich auf einen Besuch angekündigt. Angesichts der Dringlichkeit ihrer Botschaft kann ich nur davon ausgehen, daß das Heereskommando Vereinigte Sonnen auf die Befehle Katrina Steiners reagiert. Um es kurz zu machen, Major, uns steht eine hitzige Diskussion bevor. Der Konsul gibt Ihnen die Schuld für die Krise. Er glaubt, Sie hätten mich zu einer überstürzten Aktion gegen das Vereinigte Commonwealth gedrängt. Wir wissen beide, daß das nicht stimmt, aber mein Davion-Gegenüber scheint Sie für einen möglichen Amaris zu halten. Ich möchte, daß Sie dabei sind, wenn ich ihn seine Worte fressen lasse.«
Loren fühlte sich unwohl. Er hatte schon vor dem Aufbruch nach Northwind gewußt, daß sein Besuch für enorme Spannungen zwischen den Highlanders und ihrem Auftraggeber sorgen würde. Auf dem Schlachtfeld hätte ihm das nichts ausgemacht. Aber das hier war etwas anderes – ein diplomatischer Schlagabtausch. Und ob er wollte oder nicht, er stand in vorderster Linie.
»Sir, ich bitte Sie noch einmal, das zu überdenken«, drängte Mulvaney.
»Wir haben das jetzt schon eine geschlagene halbe Stunde diskutiert, Major. Ich weiß Ihr Pflichtbewußtsein als meine Stellvertreterin zu schätzen, aber jetzt übertreiben Sie. Meine Befehle an die Regimenter sind erteilt, und Sie werden sich ebenfalls daran halten.«
»Verstanden, Sir.« Mulvaneys Stimme war beinahe reumütig.
Von der Tür erklang ein leises Klopfen, und die drei Offiziere standen auf. Loren sah hinüber zu Oberst MacLeod, der nachdenklich über seinen Bart strich. Er konnte nicht anders als die stille Würde dieses Mannes, seine Kontrolle über die Situation zu bewundern.
    Er läßt sie eine Minute draußen schmoren und sich fragen, was er bezweckt. Hübsch gemacht.
Schließlich nickte der Oberst, und Loren öffnete die Tür.
Davions Planetarischer Konsul Burns trat als erster ein. Sein violetter Umhang bauschte sich hinter ihm auf. Burns' Schritt war so geziert und elegant, daß er auf Northwind wirklich fehl

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