BattleTech 27: Highlander Gambit
arbeiten wir zusammen. Wenn Sie es unbedingt austragen wollen, dann sollten wir das an der Oberfläche tun, wo die Chancen gleich stehen.«
»Schön. Sie halten still, ich dirigiere.« Ihr Marodeur II wirbelte den Schlamm und Schlick des Flußbetts auf, als er sich aufzurichten versuchte, diesmal ohne Gegenwehr des Gallowglas.
»Heben Sie den rechten Arm auf Schulterhöhe, Ellbogen gerade«, befahl sie. Loren gehorchte und hörte ein Kratzen, als sie den linken Arm ihrer Maschine unter dem Mechrumpf hervorzog. »Jetzt heben Sie das rechte Bein ein wenig und drehen es am Knie nach außen.« Wieder gehorchte Loren wortlos, und Mulvaneys Mech kam langsam auf die Füße, auch wenn das kaum zu erkennen war.
Loren machte sich erneut an den Versuch, den Gallowglas aufzurichten, und nun, nachdem Mulvaney nicht mehr auf ihm lag, ging es sehr viel leichter. Auch sein Mech kam hoch und stand ihr gegenüber. Im trüben Licht und der schlammverwirbelten Strömung wirkte der Marodeur II 223 wie ein mythisches Seemonster. Die steilen Marodeur II wie ein mythisches Seemonster. Die steilen Wände der tiefen Schlucht, in die sie gestürzt waren, bildeten den perfekten Rahmen.
Lorens Sekundärortung ließ grellrote Warnsignale aufblinken. Die Energieortung meldete, daß Mulvaney ihre PPKs auflud. Sie wartete nicht darauf, an die Oberfläche zu kommen. Jeden Augenblick mußte sie feuern. Er streckte die Hand aus, um die mittelschweren Impulslaser aufzuladen und betete, daß sie einsatzbereit sein würden, bevor sie das Feuer eröffnete. Dann bewegte er den Gallowglas gegen die dunkle, unsichtbare Strömung nach hinten.
Auf diese Entfernung sind ihre PPKs nutzlos, es sei denn, sie hat die Feldhemmer abgeschaltet.
Er hatte ihr erlaubt, die Oberhand zu gewinnen, aber jetzt war es zu spät, diesen Fehler zu bereuen.
»Sie haben all das zu verantworten, genau wie ich es von Anfang an gewußt habe.« Sie hob die riesigen Partikelkanonen, zielte und feuerte sie auf die hohen Schluchtwände ab. Loren kämpfte mit den Kontrollen, um den Gallowglas zu drehen und aus der Schlucht zu bringen. Wieder zu spät. Chastity löste die Geschütze aus, und blauleuchtende Energieblitze zuckten in die Unterwasserklippen. Das Wasser im Weg der Partikelstrahlen verwandelte sich in eine Walze aus kochenden Dampfblasen, die Jaffray in seinem Mech durchschüttelten und den Gallowglas heftig wanken ließen. Zwei Millisekunden später explodierte der Fels links und rechts neben Lorens Mech. Fast eine Tonne Schutt stürzte auf die Maschine hinab. Er versuchte, den Kampfkoloß zu bewegen, aber er war fest eingeklemmt. Er würde kostbare Minuten brauchen, um sich befreien. Bis dahin bildete er eine perfekte Zielscheibe.
»Verdammt, Chastity! Was, zur Hölle, soll das?«
Entschlossen, nicht kampflos unterzugehen, hob Loren die PPK und zog das Fadenkreuz über die zurückweichende Mulvaney.
Zu nah!
Er feuerte trotzdem, aber der Schuß ging vorbei. Die geladenen Partikel ließen das kalte Wasser des Flusses taghell aufleuchten. Aber nur für einen Moment. Einen Pulsschlag später herrschte wieder Dunkelheit.
»Ich kann leider nicht weiterspielen. An der Oberfläche warten dringendere Aufgaben«, stellte Mulvaney kühl fest. »Sie können hier sterben und Ihrer Linie ein Ende machen oder mir zu folgen versuchen. Egal, wie sie sich entscheiden, Sie werden nie ein Highlander sein… nicht, solange ich lebe.«
Sie begann mit dem Aufstieg zur Wasseroberfläche, und ihre Stimme ging in statischem Rauschen beinahe unter. Loren konnte ihre letzten Worte kaum noch wahrnehmen.
»Eines sollten Sie wissen: Ich könnte Sie hier und jetzt ein für allemal ausschalten. Betrachten Sie das als Revanche für unseren Kampf im Pub, Jaffray. Beim nächsten Mal wählen Sie den Ort und ich die Zeit. Aber merken Sie sich, ich kann Sie besiegen und ich habe Sie besiegt.«
»Mulvaney!« rief Loren, aber sie war schon fort.
Er suchte das Flußbett ab und fand einen Weg nach oben, auch wenn er eine lange und gefährliche Kletterpartie erforderte. Es kostete Loren zwanzig Minuten, seinen Gallowglas an die Oberfläche des Tilman zu bringen. Während der gesamten Zeit dachte er darüber nach, was sich gerade tief unter der Flußoberfläche ereignet hatte. Er hatte sich auf einen Kampf um Leben und Tod eingestellt, aber nichts dergleichen war geschehen. Mulvaney hatte nur mit ihm gespielt, um zu beweisen, daß sie dazu in der Lage war.
An der Oberfläche angekommen, betrachtete er die Überreste des
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