Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
Vom Netzwerk:
angetreten, ohne ihr Primärziel auch nur angegriffen zu haben. Diese Anklagen sind vorgetragen. Sterncaptain Dawn, wie lautet deine Antwort darauf, hier, vor den Blutnamensträgern der Stahlvipern und auf deine Ehre als Kriegerin?«
Dawn erhob die Stimme. Sie war laut und deutlich. »Lehrmeister und Mitglieder des Konklave, ich erkläre mich im Sinne dieser Anklagen für nicht schuldig.« Wenn sie gedacht hatten, sie einschüchtern zu können, waren sie im Irrtum.
Lehrmeister Arthur Stoklas winkte mit der Hand, und ein Mann in einem gestärkten weißen Laborkittel trat vor. Der Mantel war mit Abzeichen und Insignien versehen, die ihn als Mitglied der Wissenschaftlerkaste auswiesen. »Händige deinen Kodax aus, so daß die Anwesenden ihn lesen und betrachten können, Vipernkriegerin.«
Dawn zog den Armreif vom Handgelenk und händigte ihn dem Wissenschaftler aus. Schon dieser Akt verhieß nichts Gutes. Sie nahm ihren Kodax eigentlich nie ab, er war beinahe Teil ihres Körpers. Die Clans legten keinen Wert auf Individualität, aber jeder Krieger hatte sein Identifikationsarmband. Es enthielt die Namen der Blutnamensträger, von denen sie abstammte, ihre Generationsnummer, ihr Bluthaus und einen alphanumerischen Code, der die spezifischen Daten ihrer DNS verzeichnete. Hinzu kam eine auf EPROMs gespeicherte und nach jedem Einsatz durch Daten aus Gefechtsfeld-ROMs und berichten ergänzte Aufstellung ihrer Kriegerlaufbahn. Die Aktualisierung der Kodaxe war die Aufgabe der Wissenschaftlerkaste und gehörte zu den wenigen Gelegenheiten ihres Kontakts mit der Kriegerkaste. Aber ein Kodax war mehr als nur eine Aufstellung von Schlachten und Siegen, er war der Genausweis des Kriegers, der ihn trug.
Der Wissenschaftler legte den Kodax in ein kleines Gerät an der Wand der Kammer und aktivierte den Mechanismus, der die Daten auf die Sichtgeräte aller Konklavemitglieder überspielte. Anschließend projizierte das Gerät eine schnelle Abfolge holographischer Bilder und Berichte vor die versammelten Stahlvipern. Gleichzeitig erschienen dieselben Bilder in zweidimensionaler Form auf den einzelnen Monitoren. Es handelte sich um eine Blitzmontage von Dawns Karriere. In den sechzig Sekunden der Vorstellung sah sie Szenen von Mechs, Berichte, Schadensstatistiken, Laser, Raketen, Taktikanzeigen und mehr. Dawn erkannte Bilder der Schlacht um Tukayyid, und wie immer brachten sie auch diesmal schmerzhafte Erinnerungen zurück. Währenddessen sortierten die einzelnen Konklavemitglieder die Bilder und konzentrierten sich auf die Aspekte ihres Lebens, die ihnen persönlich im Hinblick auf dieses Verfahren relevant erschienen. Der fast kahlköpfige Wissenschaftler verneigte sich tief vor dem Lehrmeister und verschwand wieder in der Dunkelheit.
»Der Kodax der angeklagten Kriegerin wurde verlesen. Das Urteil möge beginnen«, verkündete Lehrmeister Arthur Stoklas mit rituell tiefer Stimme.
Der Dawn anklagende Inquisitor war Sterncolonel James Andrews von der Todesstoß-Galaxis, ein extremer Kreuzritter und Mitglied derselben Blutlinie wie ihr Kommandeur, Brett Andrews. Er trat ins Zentrum der Kammer, wo ein zweiter Scheinwerfer nur wenige Meter von Dawn entfernt ein langsam kreisendes Podium anstrahlte, das ihn für alle versammelten Krieger sichtbar machte.
»Eidbrüder und -Schwestern, vor euch steht eine Kriegerin, deren Existenz den Clan der Stahlvipern mit Schande befleckt. Nachdem sie das Bieten um einen Überfall auf Cumbres gewonnen hatte, erhielt sie den Befehl über einen Trinärstern. Ihr Primärauftrag war die Vernichtung des Hauptquartiers der 24. Lyranischen Garde. Ihr Gebot war kriminell niedrig, und sie schickte ihre Leute rücksichtslos gegen einen überlegenen Feind, den zu überwinden sie keinerlei Hoffnung hatten.«
»Einspruch«, unterbrach Sterncolonel Ivan SinClaire. »Dies ist eine Verhandlung über Tatsachen, nicht über die Vermutungen des Inquisitors bezüglich der Hoffnungen oder Ängste Sterncaptain Dawns. Diese Spekulationen haben keinerlei Bedeutung für dieses Verfahren.«
»Dies ist ein Urteil«, spie Sterncolonel James Andrews ihm als Antwort entgegen. »Ihre Angst war ihre Motivation und gehört festgehalten.«
Dawn wußte, daß sie nicht sprechen durfte, aber der wütende Zwischenruf ließ sich nicht rechtzeitig aufhalten. »Ich kenne keine Angst. Ich bin eine Stahlviper.«
Der Lehrmeister drehte sich um und starrte sie kalt an. »Verteidiger, weise den Sterncaptain darauf hin, daß sie vor dem Clankonklave

Weitere Kostenlose Bücher